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Was Bauherren am besten vor Baupfusch schützt


Spezialisierung, Service und Kontrolle
Was Bauherren am besten vor Baupfusch schützt

Von t-online, sm

Aktualisiert am 29.06.2020Lesedauer: 4 Min.
Ein im Bau befindliches Haus: Bei der Wahl der ausführenden Bauunternehmen gilt es einiges zu beachten.Vergrößern des BildesEin im Bau befindliches Haus: Bei der Wahl der ausführenden Bauunternehmen gilt es einiges zu beachten. (Quelle: tmn/dpa)
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Rissige Wände, feuchter Keller: Horrormeldungen über Pfusch am Bau gibt es viele. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Bauherren sich die Wahl der Baufirma gut überlegen. Mit diesen Tipps wird der Weg zum Traumhaus einfacher.

Zunächst muss sich der Bauherr überlegen, welchen Weg er einschlagen möchte. Kauft er ein schlüsselfertiges Haus oder wird der Neubau individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt? Arbeitet er mit einem Architekten zusammen und plant er lieber individuell? Werden die neuen vier Wände von einem Bauträger oder Generalunternehmer gebaut?

Die meisten Bauherren wählen die Variante des schlüsselfertigen Hauses. Doch auch hier ist die Auswahl riesig. Viele Firmen buhlen um die Gunst der Bauherren. Dabei kann auch einiges schiefgehen.

Häufig auftretende Probleme beim Hausbau

  • Bauleistungen werden nicht von ausgebildeten Handwerkern übernommen
  • Es wurde kein Baugrundgutachten vorgenommen
  • Bodenplatten oder Keller werden nicht angemessen gebaut
  • Unzureichende Abdichtung der Terrassen- oder Balkontüren
  • Unkorrekte Verbauung der Schweißnaht des Hauses
  • Falsche Dämmung der Dächer
  • Dampfbremsen falsch oder nicht geklebt
  • Luftdichtigkeit nicht gegeben
  • Verwendung falscher Dichtungsfolien im Nassbereich
  • Unzureichendes Gefälle bei Abflüssen

Haftung: Bis zur Abnahme des Baus durch den Bauherren muss ein Bauunternehmer beweisen, dass ein Mangel nicht durch ihn entstanden ist. Nach der Abnahme kehrt sich die Beweislast um. Das bedeutet, der Bauherr muss dem Unternehmen nachweisen, dass der Schaden auf dessen mangelhafte Arbeit zurückzuführen ist.

Für die richtige Wahl gibt es einige Aspekte, auf die die Hausbauer achten sollten:

Auf Spezialisierung achten

Die Firma sollte auf Einfamilienhäuser spezialisiert sein und nicht mit der Expertise auf anderen Gebieten – wie zum Beispiel dem Bau von Lagerhallen – werben. Spezialisten haben zudem die Wirtschaftlichkeit im Blick und bieten den kompletten Service von der Planung, über die Erstellung des Energieausweises bis zum Bau.

Referenzhäuser ansehen und Besitzer befragen

Neben der Spezialisierung spielen Erfahrung und Referenzen eine große Rolle. Im besten Fall gibt es Häuser in der Umgebung gibt, die die Firma bereits gebaut hat. Diese können positive Referenzen oder negative Beispiele sein. Dort können die künftigen Bauherren vorbeifahren und die Hauseigentümer nach ihren Erfahrungen mit dem Unternehmen fragen.

Referenzen bei der Firma einholen

Wer nicht erst auf die Suche nach Meinungen gehen will, kann auch bei der Firma Referenzen erfragen. Seriöse Anbieter werden Referenzen nennen können. Mit den Hausherren sollten angehende Bauherren dann aber auch persönlichen Kontakt aufnehmen und sie zur Bauplanung und –ausführung befragen.

  • Wie gut war die Firma erreichbar?
  • Wie war die Bauqualität?
  • War das Unternehmen vertragstreu?
  • Wie war der Umgang mit externen Gutachtern?

Aus diesen Fragen ergibt sich ein Bild, ob die Firma eigenen Erwartungen entspricht.

Angebote einholen und vergleichen

Alle Experten raten, mehrere Angebote einzuholen. Dabei kommt es nicht nur auf die Eckdaten und den Umfang, sondern auch auf das Kleingedruckte an. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Bauleistungsgrenzen gelegt werden. Ein Beispiel: Die eine Firma legt die Leitungen nur 50 Zentimeter über die Hauswand hinaus, während eine andere sie bis zur Grundstücksgrenze zieht. Oder: Das Wegfahren des Erdaushubs ist bei dem einen Unternehmen inklusive, bei dem anderen jedoch nicht.

Direkter Ansprechpartner vor Ort

Als Bauherr hat man immer viele Fragen. Wichtig ist es in diesem Sinne, einen direkten Ansprechpartner vor Ort zu haben. Dazu zählt die Telefonnummer vom Bauleiter. Diese Kontaktmöglichkeit sollte man vor Vertragsschluss klären und in den Vertrag mit aufnehmen.

Vertrag vom Anwalt prüfen lassen

Ist der Vertrag aufgesetzt, sollte dieser von einem Anwalt geprüft werden. Laien wissen oft nicht, worauf es im Einzelnen ankommen und es fällt ihnen nicht auf, wenn eine wichtige Position fehlt – wie das Herstellen der Hausanschlüsse zu den regionalen Versorgungsunternehmen. Ist dieser Punkt nicht vertraglich fixiert, kann es nach der Fertigstellung des Eigenheims zu einer teuren Überraschung kommen.

Dabei reicht es nicht, sich auf den Notar zu verlassen. Dieser achtet als neutrale Instanz darauf, dass der Vertrag formal in Ordnung ist und alle mündlichen Absprachen im Vertrag aufgeführt werden. Das Überprüfen, ob die Verkaufs- bzw. Kaufbedingungen auch fair sind, gehört nicht zu seinen Pflichten. Ob zum Beispiel das Bau- und Leistungsverzeichnis vollständig ist, darum muss sich der Käufer oder de von ihm beauftragte Anwalt kümmern.

Bausachverständigen einbeziehen

Egal wie gut die mit dem Bau beauftragte Firma ist, eine regelmäßige Kontrolle des Baufortschritts und der Abläufe ist unerlässlich. Bauherren können dafür einen Bausachverständigen zu Rate ziehen. So lassen sich Mängel frühzeitig erkennen und im Idealfall kostengünstig beheben.

Kontrolle: Der Bau eines Hauses ist eine komplexe Angelegenheit, bei der auch etwas schiefgehen kann. Mit einer fortlaufenden Kontrolle des Baufortschritts durch einen externen und unabhängigen Fachmann können Mängel am Bau frühzeitig erkannt werden. Der Bauherr sollte zudem den Stand der Arbeiten sowie auch der Detailarbeiten regelmäßig fotografisch dokumentieren.

Architekt kann Firmen benennen

Ist ein Architekt mit dem Bau des Hauses betraut, fällt die Kontrolle in seinen Zuständigkeitsbereich. Er wird in der Regel für die einzelnen Aufgaben ausführende Firmen vorschlagen, die der Bauherr aber selbst beauftragen muss. Der Architekt weiß, welche Firmen gut zusammenpassen und die Arbeiten entsprechend den Wünschen ausführen. Wurde mit dem Architekten ein bestimmtes Budget vereinbart, sind auch die Sorgen um die Kosten unbegründet. Das gilt jedoch nicht für teure Extrawünsche des Bauherren.

Keine Vorkasse leisten

Bauherren, die selbst Baufirmen für bestimmte Aufgaben beauftragen, sollten auf räumliche Nähe achten. Dies erspart eine lange Anfahrt. Zudem leben lokale Unternehmen von ihrem Leumund. Unseriös ist hingegen, wenn eine Baufirma vorab Geld möchte, um etwa Baumaterial zu kaufen. Abschlagsrechnungen während des Baus werden vertraglich vorab vereinbart und sind üblich. Das gilt jedoch nicht für Vorkasse.

Verwendete Quellen
  • Verband Privater Bauherren
  • Verein zur Qualitätskontrolle am Bau
  • Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
  • Eigentümerverband Haus & Grund
  • Nachrichtenagentur dpa
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