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Polizeiliche Kriminalstatistik: Zahl der Wohnungseinbrüche deutlich gesunken


Nur in zwei Ländern nehmen die Wohnungseinbrüche zu

dpa, Michael Kieffer

Aktualisiert am 31.03.2019Lesedauer: 3 Min.
Einbrecher in Aktion: Die Zahl der Einbrüche ist nach einem Medienbericht deutlich zurückgegangen.
Einbrecher in Aktion: Die Zahl der Einbrüche ist nach einem Medienbericht deutlich zurückgegangen. (Quelle: Silas Stein/Illustration/dpa)
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Jahrelang haben Wohnungseinbrüche zugenommen. Jetzt gibt es gute Nachrichten – allerdings nicht für alle Deutschen. Zudem warnen Kriminalbeamte vor einem "Jo-Jo-Effekt".

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist nach Informationen der "Welt am Sonntag" unter die Marke von 100.000 gefallen.

Für 2018 seien 97.504 solcher Straftaten registriert worden, was einem Rückgang von 16,3 Prozent binnen einem Jahr entspreche, berichtet die Zeitung unter Berufung auf die bundesweite Kriminalstatistik, die ihr vorab vorliege. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2. April 2019 in Berlin vor.

Niedrigste Zahl von Wohnungseinbrüchen seit 20 Jahren

Die Zahl von 97.504 erfassten Wohnungseinbrüchen wäre die niedrigste seit mindestens 20 Jahren. Für 1999 wies die Kriminalstatistik 149.044 Fälle von sogenanntem Wohnungseinbruchdiebstahl aus. In den Jahren 2008 bis 2015 waren die Fallzahlen kontinuierlich gestiegen – bis auf 167.136. Seit dem Jahr 2016 geht diese Zahl, die auch versuchte Einbrüche umfasst, wieder zurück.

Versicherungen verzeichnen derweil einen Rückgang auch bei den Einbruchsschäden. "Die Entschädigungsleistung ging um rund 14 Prozent auf 310 Millionen Euro zurück", sagt der Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Wolfgang Weiler, der "Welt am Sonntag". "Weniger als im vergangenen Jahr mussten die Versicherer das letzte Mal 2007 für Einbrüche aufwenden."

Niedrige Aufklärungsquote

Laut "WamS" hat sich die niedrige Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch jedoch nur leicht auf 18,1 Prozent verbessert (2017: 17,8 Prozent).

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, warnte zudem vor einem "Jo-Jo-Effekt". "Der Rückgang der Fallzahlen führt in vielen Bundesländern dazu, dass das Personal zur Bekämpfung des Wohnungseinbruches wieder reduziert wird", sagt er der "Welt am Sonntag". Das berge die Gefahr, dass die Fallzahlen künftig wieder ansteigen könnten, weil der Verfolgungsdruck fehle.

Bundesländer mit den höchsten Einbruchsrückgängen

Der Zeitung zufolge meldeten die Bundesländer Bremen (minus 27,1 Prozent), Nordrhein-Westfalen (minus 23,4 Prozent) und Hamburg (minus 20,2 Prozent) die höchsten Rückgänge. Das Saarland (plus 23,4 Prozent) und Sachsen-Anhalt (plus 3,9 Prozent) seien die einzigen Länder, in denen es noch einen Anstieg gab.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) bezeichnete den Rückgang als "sensationell". Die Gründe seien vielfältig, sagt er der "WamS": "Ganz gewiss hat auch die Schließung der Balkanroute ihren Anteil. Dadurch kommt ein Teil der reisenden Banden nicht mehr so leicht ins Land."

Bis zu zehn Jahren Gefängnis drohen

Angesichts der starken Zunahme von Wohnungseinbrüchen bis 2015 waren Ermittler und Politiker unter Druck geraten, ihren Kampf gegen Einbrecher zu verstärken. Eine Konsequenz war eine Strafverschärfung, die seit Sommer 2017 gilt: Beim Einbruch in eine Privatwohnung ist für überführte Täter jetzt eine Mindeststrafe von einem Jahr Haft statt zuvor sechs Monaten fällig. Der Strafrahmen reicht bis zu zehn Jahren Gefängnis.

"Damit hat der abschreckende Effekt zugenommen", sagt Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) der "Welt am Sonntag". Zudem investierten immer mehr Eigentümer in Sicherungstechnik.


Der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, war bereits Ende 2018 davon ausgegangen, dass die Wohnungseinbrüche erneut zurückgegangen sein dürften. "Die gute Zusammenarbeit der Polizeien des Bundes und der Länder und die Maßnahmen, die sowohl Prävention als auch die Strafverfolgung umfassen, zahlen sich aus", hatte er im Dezember mitgeteilt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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