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Wärmepumpe statt Gasheizung: Diese Probleme sollten Sie kennen


Hohe Heizkosten?
Diese Probleme sind bei der Wärmepumpe möglich


Aktualisiert am 02.11.2025Lesedauer: 4 Min.
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Der Einbau von Wärmepumpen hinkt Zielen hinterher. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Wer von Gas auf Wärmepumpe umsteigen will, stößt oft auf Hürden. Welche Probleme typisch sind, wie Sie sie vermeiden – und welche Förderungen es gibt.

Immer mehr Hausbesitzer müssen ihre Heizung tauschen. Die erste Wahl ist bei den meisten die Wärmepumpe. Die Technik gilt als klimafreundlich und kann langfristig die Heizkosten senken. Doch der Wechsel ist nicht immer so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Welche typischen Fehler auftreten und wie Sie diese vermeiden können.

Mögliche Probleme beim Heizungstausch

Ein häufiges Problem ist die Gebäudehülle. Ist das Haus nicht ausreichend gedämmt, arbeitet die Wärmepumpe ineffizient. Die Geräte benötigen dann mehr Strom, als eigentlich nötig wäre. Und das wiederum treibt die Stromkosten in die Höhe. Zudem verringert sich die Lebenszeit, wenn das Gerät ständig unter Volllast läuft.

Ein weiteres Problem ist die Planung: Wird die Wärmepumpe falsch ausgelegt, etwa von Anbietern ohne ausreichende Fachkenntnis, kann das System den Wärmebedarf nicht zuverlässig decken. Die nötigen Anpassungen an Hydraulik, Elektrik und Platzbedarf werden häufig unterschätzt.

Alte Heizkörper können ebenfalls Schwierigkeiten bereiten. Denn sie sind oftmals nicht für die niedrigen Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe ausgelegt. Meist müssen sie getauscht oder durch eine Fußbodenheizung ergänzt oder ersetzt werden.

Grundsätzlich ist der Einbau einer Wärmepumpe deutlich aufwendiger als beim klassischen Heizungstausch. Denn das System muss genau auf den Wärmebedarf und die Hydraulik abgestimmt werden, was eine entsprechende Planung erfordert. Schließlich entstehen hohe Zusatzkosten, wenn Maßnahmen wie Dämmung, größere Heizflächen oder eine neue Regelungstechnik notwendig werden.

Kann sich der Haushalt die Wärmepumpe nur dank der staatlichen Zuschüsse leisten und stellt sich im Nachhinein heraus, dass die Bedingungen nicht erfüllt sind, kann es zu finanziellen Schwierigkeiten kommen.

Wie Sie die Probleme vermeiden können

Bevor Sie Ihre alte Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen lassen, sollten Sie sich von einem unabhängigen Energieberater beraten lassen. Die Verbraucherzentralen können Ihnen bei der Suche behilflich sein. Der Experte prüft die Dämmung der Fenster, Türen und Fassade, das vorhandene Heizsystem und den Heizbedarf. Anhand dieser Informationen kann er feststellen, wie hoch die Leistung der künftigen Wärmepumpe sein muss und welche zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen nötig sind.

Wichtig ist auch die Anpassung der Heizflächen: Moderne Heizkörper oder Fußbodenheizungen können die niedrigen Vorlauftemperaturen besser nutzen. Notwendig sind auch gezielte Dämmmaßnahmen. Sie verringern den Wärmeverlust.

Für den Einbau der Wärmepumpe ist es sinnvoll, zertifizierte SHK-Fachfirmen zu beauftragen – idealerweise nach vorheriger Beratung. So sinkt das Risiko, dass die Anlage falsch dimensioniert oder fehlerhaft installiert wird. Achten Sie dabei auch auf den sogenannten "Angstzuschlag".

Hinzu kommen jedoch noch weitere Aspekte, die mit dem Aufstellen des Geräts einhergehen. Am besten ist es, wenn die Wärmepumpe nah am Haus steht. Denn lange Rohre erhöhen den Wärmeverlust. Dennoch sollte das Gebläse frei stehen. Ohne ausreichenden Abstand kann die Wärmepumpe ihre eigene kühle Abluft ansaugen, was ihre Effizienz deutlich verringert. Dies führt zu einem höheren Energieverbrauch und dementsprechend steigenden Heizkosten.

Moderne Wärmepumpen sind in der Regel relativ leise. Dennoch kann es zu einer Geräuschbelästigung kommen, wenn sie beispielsweise zwischen Haus- und Garagenwänden steht. Der Schall kann sich so immer weiter auftürmen und Nachbarn stören. Hecken können die Geräuschkulisse mindern.

Welche Förderungen es gibt

Darüber hinaus lohnt sich die Suche nach möglichen Förderprogrammen: Beispielsweise unterstützt der Bund den Kauf und den Einbau einer Wärmepumpe. Die Grundförderung liegt bei 30 Prozent der Anschaffungskosten. Je nach Situation können weitere Zuschüsse dazukommen – beispielsweise beim Austausch einer noch funktionierenden Gas- oder Ölheizung oder bei geringem Einkommen. Insgesamt sind so bis zu 70 Prozent Förderung oder maximal 21.000 Euro pro Einfamilienhaus möglich.

Die förderfähigen Kosten sind allerdings auf 30.000 Euro gedeckelt. Das heißt, dass Sie unter Umständen noch dazuzahlen müssen, wenn die Wärmepumpe und alle Einbaukosten teurer sind. Daher sollten Sie sich unbedingt informieren, welche Kosten auf Sie zukommen können.

Allerdings ist momentan noch unklar, ob diese Art der Förderprogramme bestehen bleiben. Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche (CDU) hat sich dazu bislang nicht konkret geäußert, die Union fordert aber grundsätzlich mehr "Technologieoffenheit".

Darum lohnt sich der Umstieg

Wärmepumpen gelten als besonders effizient: Mit einer Kilowattstunde Strom erzeugen sie drei bis vier Kilowattstunden Wärme. Sie liefern also deutlich mehr Energie, als sie verbrauchen.

Trotz dieser Effizienz kann es bis zu 16 Jahre dauern, bis sich die Anschaffung im Vergleich zu einer Gasheizung rechnet. Das zeigt eine Studie der RWTH Aachen. Doch spätestens dann gleichen die niedrigeren Betriebskosten die höheren Investitionen aus. Noch rentabler sind Wärmepumpen, wenn sie ihren Strom aus einer Photovoltaikanlage beziehen.

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Ebenso betonen Fachleute, dass die Gaspreise massiv steigen werden – nicht zuletzt wegen der steigenden CO2-Abgabe. Eine neue Gasheizung ist daher häufig nicht mehr rentabel – zumal sie vielerorts bereits verboten ist oder verboten wird, wenn die kommunale Wärmeplanung steht.

Im Allgemeinen gilt also, dass Wärmepumpen langfristig die sicherere und günstigere Wahl sind. Besonders für Neubauten oder gut sanierte Gebäude mit Fußbodenheizung lohnt sich die Heiztechnik fast immer. Und auch in Altbauten wird sie durch bessere Geräte und Förderungen zunehmend attraktiv.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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