Energiewendebarometer 2025 Die häufigsten Heizarten in Deutschland

Fast zwei Drittel der deutschen Haushalte nutzen eine Öl- oder Gasheizung. Aber auch Fernwärme ist in einigen Regionen sehr beliebt.
Eineinhalb Jahre ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bereits in Kraft. Doch wie das aktuelle Energiewendebarometer 2025 der Förderbank KfW zeigt, nutzen 49 Prozent der Haushalte weiterhin Gas. Weitere 21 Prozent heizen mit Öl. Damit setzen fast zwei Drittel der Deutschen noch immer auf fossile Brennstoffe. Und das, obwohl diese spätestens ab 2045 verboten werden.
Als klimafreundliche Alternative gilt die Wärmepumpe. Doch ihr Anteil ist laut der KfW-Analyse mit durchschnittlich 9 Prozent noch gering und überwiegend in Neubauten zu finden. Knapp ein Drittel (33 Prozent) der nach 2001 errichteten Gebäude heizt mit Wärmepumpen. Bei älteren Häusern liegt der Anteil bei lediglich 3 Prozent.
Daneben werden noch zahlreiche Haushalte durch das Nah- und Fernwärmenetz oder eine Holz- oder Pelletheizung versorgt. Beide Systeme werden als weitgehend klimafreundlich eingestuft; zumindest, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und die Fernwärme aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird. Zwar wird aktuell für die Fernwärmeerzeugung überwiegend (etwa 80 Prozent) Gas und Kohle genutzt, dennoch sollen für den Prozess künftig erneuerbare Energien oder Abwärme genutzt werden, wodurch die Einstufung als klimafreundlich erfolgt.
Regionale Unterschiede bleiben groß
Die KfW-Analyse zeigt, nicht nur innerhalb der Baujahre, sondern auch regional gibt es deutliche Differenzen: In Norddeutschland heizen rund zwei Drittel der Haushalte (66 Prozent) mit Gas. In Westdeutschland sind es 56 Prozent. Weniger gängig ist die Gasheizung in Süddeutschland, wo lediglich ein Drittel (35 Prozent) damit wärmt. Dafür steht dort in jedem fünften Haushalt (20 Prozent) noch eine Ölheizung im Keller. Auch Holz spielt im Süden eine größere Rolle: 17 Prozent der Haushalte nutzen es als Hauptenergieträger.
In Ostdeutschland dominiert hingegen die Fernwärme: Ein Drittel (34 Prozent) der Haushalte wird hierüber versorgt. Damit ist die Region deutscher Spitzenreiter bei dieser Heizart.
Klimaneutral heizen nur wenige
Insgesamt heizen rund 32 Prozent der Haushalte klimafreundlich – also mit Wärmepumpe, Holzofen oder Fernwärmeanschluss. Für die übrigen 64 Prozent besteht laut KfW mittelfristig Handlungsbedarf. Denn auch synthetische Ersatzstoffe (E-Fuels oder hydrierte Pflanzenöle) werden fossile Brennstoffe nicht ersetzen können: Ihre Herstellung gilt als stromintensiv und ineffizient.
Besonders groß ist der Nachholbedarf bei älteren Gebäuden. In Häusern aus den Jahren 1995 bis 2001 sind drei Viertel der Heizungen noch fossil, viele davon älter als 20 Jahre. Sie müssten in den kommenden Jahren ausgetauscht werden.
Angesichts der Ergebnisse appellieren die Studienautoren dazu, mehr in neue Heizsysteme zu investieren. Zwar wächst der Anteil moderner Heizungen, doch die Wärmewende verläuft langsamer als geplant. Alte Öl- und Gasheizungen dominieren weiterhin – und mit ihnen steigen die CO2-Kosten für Millionen von Haushalten.
- kfw.de: "Fokus Nr. 487, Februar 2025: Wärmepumpen – ein zentraler Baustein der Energiewende"
- kfw.de: "KfW-Energiewendebarometer 2025"