t-online testet Cola gegen Moos: Hilft es?

Die Idee, Cola als Moosentferner zu verwenden, klingt verlockend. Doch der Praxistest zeigt: Ganz so einfach ist es nicht.
Klingt verrückt, aber geht das wirklich? Zumindest kursiert im Internet immer wieder der Tipp, dass Cola gegen Moos auf Steinplatten, Pflastersteinen und Co. hilft. Die Idee klingt zumindest erst einmal clever: Cola enthält Phosphorsäure und ist bekannt dafür, alles zu entfernen, was im Alltag nur schwer zu entfernen ist: Rost auf Backblechen, Kalkablagerungen in der Toilette. Warum also nicht auch Moos auf Pflastersteinen damit bekämpfen? Wir haben den Selbstversuch gemacht und mussten feststellen: Was im Netz als einfacher Geheimtipp kursiert, entpuppt sich in der Praxis als eher problematisch – aus mehreren Gründen.
Warum ist das Entfernen von Moos wichtig?
Moos auf der Terrasse, auf Gehwegen oder zwischen Pflastersteinen ist ein Ärgernis. Es sieht ungepflegt aus und kann auch zur Gefahr für die Gesundheit werden. Denn bei bestimmten Witterungen wird das Moos feucht und die Oberfläche schnell zur Rutschpartie, was das Unfallrisiko erhöht. Das Wurzelwerk des Mooses kann zudem das Fugenmaterial angreifen und somit die Abdichtung beschädigen. Die Folge: Eindringende Feuchtigkeit kann dazu führen, dass Platten, Pflastersteine oder Holzlatten porös werden.
Moos ade – mit Cola: So lief der Versuch
Für den Test haben wir eine vermooste, geschützte Fläche mit Pflastersteinen ausgesucht. Diese haben wir eine Woche lang täglich mit etwa 250 Milliliter Cola übergossen.
Das Ergebnis nach einer Woche
Da die Cola-Flasche stets griffbereit stand und keine Vorbereitungen erforderlich waren, ließ sich dieser Trick zumindest gut in den Alltag integrieren.
Das Ergebnis war jedoch weniger positiv: Nach einer Woche war das Moos zwar verändert – aber nicht "tot" und würde dementsprechend weiterwachsen. Es ließ sich nicht ohne Weiteres entfernen, sondern nur mithilfe einer Bürste. Der gewünschte Effekt – eine mühelose und gründliche Moosentfernung – blieb aus.
Langzeiteffekt
Der Aufwand hat sich nicht wirklich gelohnt. Das Moos wurde nicht getötet, weshalb seine Wurzeln noch in den Fugen steckten. Somit ist es nur eine Frage der Zeit und der Witterungsbedingungen, wann die Fugen wieder überwuchert sein werden.
Nachteile der Moosentfernung mit Cola
Tatsächlich gab es bei dem Hausmitteltrick gleich mehrere Nachteile.
Angefangen bei der Anwendung: Cola schäumt stark, was die Dosierung erschwerte. Wir mussten sehr langsam gießen und immer wieder pausieren, da die koffeinhaltige Limonade sonst direkt über die Steine sprudelte. Zudem hatten wir den Eindruck, dass die Cola einfach abfloss, ohne in die Fugen zu den Mooswurzeln zu dringen. All das kostet Zeit und Nerven.
Ein weiterer Nachteil: Cola enthält viel Zucker. Die Fläche verströmte nach der Anwendung einen süßlichen Duft. Das zieht natürlich Insekten an, die nicht immer erwünscht sind (etwa Wespen oder Fliegen). Dieses Problem ließe sich jedoch umgehen, wenn man zuckerfreie Cola verwenden würde.
Ein unschöner Nebeneffekt, der gegen den Cola-Trick spricht: Die Pflastersteine verfärbten sich sichtbar bräunlich – bei empfindlichen Oberflächen möglicherweise dauerhaft, da die Farbe tief in die Poren des Materials sickert.
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Und nicht zuletzt: Cola ist vergleichsweise teuer, wenn man größere Flächen behandeln will. Für die Anwendung haben wir insgesamt etwa 1 Euro bezahlt.
Fazit: Finger weg vom Cola-Trick
Der Cola-Trick klingt zwar einfach, bei unserem Test hat er jedoch nicht so gut funktioniert. Cola gegen Moos ist keine Wunderwaffe. Vielmehr kostet der Trick Geld und Lebensmittelverschwendung. Wer Moos loswerden will, ist mit anderen Hausmitteln deutlich besser beraten. Welche das sind, erfahren Sie in unseren weiteren Tests.
- Eigene Recherche