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Bambus im Garten: Diese Pflege-Tipps müssen Sie beachten


Einfacher Trick
Bambus im Garten: So breitet er sich nicht zu stark aus

t-online, mk

Aktualisiert am 16.05.2022Lesedauer: 6 Min.
Flachrohrbambus (Phyllostachys): Die Sorte 'Humilis' heißt auch "Bronze-Bambus".Vergrößern des BildesFlachrohrbambus (Phyllostachys): Die Sorte 'Humilis' heißt auch "Bronze-Bambus". (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)
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Er ist immergrün, schnell wachsend und ein guter Sichtschutz: der Bambus. Zudem bringt das Süßgras einen Hauch von Exotik in den Garten oder auf die Terrasse. Alles, was Sie über die Pflanze wissen sollten.

Bambus oder Bambusrohr ist hauptsächlich in den tropischen Gebieten verbreitet, vor allem in Südostasien. Dort werden die verschiedenen Arten mit ihren dicken, verholzten Stämmen vielfältig verwendet, zum Beispiel als Möbel, Baumaterial, aber auch zum Kochen, Essen und Heizen.

Die jungen Blattsprossen des Bambus – besser bekannt als Bambussprossen – gelten aber nicht nur im asiatischen Raum als leckeres Gemüse. Dennoch ist die Pflanze hierzulande vor allem als Sichtschutz bekannt, sei es als Solitär und Hecke im Garten oder im Kübel auf Balkon und Terrasse.

Info
Der Bambus blüht eher selten und unscheinbar. Wenn doch, kann es allerdings passieren, dass die ganze Pflanze danach abstirbt. Denn Blüte und Fruchtbildung erschöpfen den Bambus aufs Äußerste.

Bambus: Arten und Sorten

Bambus gehört botanisch zur Familie der Gräser (Poaceae). Laut der Europäischen Bambusgesellschaft (European Bamboo Society) gibt es weltweit über 100 Gattungen und etwa 1.200 Arten. Zu den bekanntesten Bambus-Gattungen gehören:

  • Arundinaria
  • Bambusa
  • Fargesia (Schirmbambus)
  • Phyllostachys (Flachrohrbambus)

Hierzulande sind die Sorten des Schirmbambus und Flachrohrbambus als dekorativer Blickfang oder Sichtschutz am meisten verbreitet. Beide Süßgräser unterscheiden sich aber in ihrer Wuchsform: Die Fargesia-Arten wachsen horstig oder horstartig. Das heißt, dass die Wurzelstöcke keine langen Ausläufer bilden. Im Vergleich dazu besitzen die Phyllostachys-Arten sogenannte Rhizome. Das sind unterirdische Triebe, die ein weites Wurzelgeflecht entwickeln und mit denen sich die Pflanze stark ausbreitet.

Bambus als Sichtschutz

Die Fargesia-Sorten 'Standing Stone' oder 'Campbell' eignen sich besonders gut als Sichtschutz. Letztgenannte passt zudem als hohe oder schmale Bambushecke. Auch die Zwergbambus-Sorte 'Bimbo' oder der Jadebambus (Fargesia jiuzaighou) sind ideal als Sichtschutz, vor allem in kleineren Gärten.

Auch die bis zu zwei Meter großen Arten der Gattung Indocalamus können Sie für einen Sichtschutz verwenden. Wer einen größeren Blickschutz aus Bambus anlegen will, kann die Pflanzen in ein Hochbeet setzen. Für den Balkon sind kleine und große Kübel perfekt und können mit etwas größeren Bambuspflanzen auch im Handumdrehen zu einem schönen und praktischen Sichtschutz aufgebaut werden.

Unser Tipp
Damit der Sichtschutz aus Bambus keine Schäden an der Hausmauer oder dem Balkongerüst hinterlässt, sollten Sie genügend Abstand lassen. Auf zwei Dritteln Höhe können Sie die Zweige mit einem verzinkten Draht zusammenbinden und so ein zu starkes Ausufern verhindern.

Rhizomsperre verhindert Ausbreiten

Eine sogenannte Rhizomsperre (auch: Wurzelsperre) hindert wuchernde Phyllostachys-Arten, sich im Garten ungewollt auszubreiten. Die im Handel als Rollenware erhältlichen Sperren bestehen aus besonders fester Polyethylen-Folie: Sie ist etwa zwei Millimeter stark und 70 Zentimeter hoch. Der Preis für einen Meter liegt bei rund sieben Euro.

Damit sich die Pflanze gut entwickeln kann, sollte die Sperre einen entsprechenden Durchmesser haben oder anders gesagt: mit größerem Abstand um die Pflanze gelegt werden. Die zwei Folienenden werden zuletzt mit einer Verschlussschiene aus Aluminium dicht fixiert, sodass die Wurzelausläufer die Folie nicht durchdringen können.

Unser Tipp
Es ist wichtig, die Rhizomsperre nicht ganz einzugraben. Die Folienränder sollten fünf bis zehn Zentimeter aus dem Erdboden herausragen. So können die Wurzelausläufer nicht darüber klettern.

Standort und Boden

Bambuspflanzen stehen gern sonnig, warm und windgeschützt. In der kalten Jahreszeit ist zudem ein halbschattiger Standort ratsam, sodass bei sonnigem und trockenem Winterwetter die Blätter nicht allzu sehr austrocknen. Einige Bambusarten bevorzugen sogar ganzjährig schattige Plätze. Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Staunässe verträgt das Riesengras allerdings nicht.

Bambus pflanzen: Im Garten oder Kübel

Gut entwickelte Ballen von winterharten Bambusarten können ganzjährig gesetzt werden. Als beste Pflanzzeit gilt dennoch der Frühling zwischen Ende März und Mitte Juni. So kann der Bambus in den Sommermonaten gut anwachsen. Bei der Herbstpflanzung kann es passieren, dass er den Winter ohne Frostschutz und Wässern nicht übersteht. Da es sich beim Bambus um einen Flachwurzler handelt, sollte er generell nicht zu tief gesetzt werden.

Im Garten

Wenn Sie eine Bambuspflanze einzeln oder als Hecke setzen möchten, sollten Sie zuvor den Boden gut vorbereiten. Ist die Erde zu lehmig, vermischen Sie den Aushub aus dem Pflanzloch mit feinem Kies oder Sand. So wird er wasserdurchlässiger. Ist der Boden zu sandig, sollte dieser mit Komposterde oder gut abgelagertem Mist (Pferd, Kuh) angereichert werden. Und so gehen Sie Schritt für Schritt beim Pflanzen vor:

  • Graben Sie ein Loch, das etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen beziehungsweise Pflanzcontainer.
  • Lockern Sie ein wenig Wände und Sohle des Pflanzlochs. Entfernen Sie alle Wurzelunkräuter gründlich.
  • Geben Sie entweder Kies und Sand (lehmiger Boden) oder Kompost (sandiger Boden) in das Loch.
  • Mischen Sie zusätzlich den Erdaushub mit Kompost, verrottetem Mist oder Hornspänen.
  • Heben Sie die Bambuspflanze vorsichtig aus dem Container und setzen Sie sie mit der Topferde in das Loch.
  • Füllen Sie das Loch mit dem angereicherten Erdaushub.
  • Heben Sie die Jungpflanze immer wieder leicht hoch und schütteln Sie diese vorsichtig, sodass sich der Erdaushub gut setzt.
  • Wässern Sie den Jungbambus kräftig.

Nach einigen Tagen, wenn sich der Boden gesetzt hat, können Sie gegebenenfalls weiter mit Erde auffüllen. Um die Pflanze im (Früh-)Sommer vor Trockenheit zu schützen, streuen Sie eine Mischung aus Laub, welkem Gras oder Kompost auf die Pflanzscheibe.

Unser Tipp
Wenn Sie Flachrohrbambus pflanzen, sollten Sie unbedingt eine Wurzel- beziehungsweise Rhizomsperre rund um die Pflanze eingraben.

Im Kübel

Der Durchmesser eines Pflanzgefäßes sollte etwa dreimal so groß sein wie der Wurzelballen beziehungsweise der gekaufte Containertopf. Denn selbst schwachwüchsige Bambusarten, wie die Schirmbambus-Sorte 'Bimbo', benötigen Platz. Auch ein Hochbeet eignet sich für das Süßgras. Wichtig ist, den Bambus in einen Kübel mit Bodenloch zu setzen – so kann Gießwasser abfließen und die Wurzeln sind vor Staunässe geschützt. Spezielle Bambus- und Gräsererde versorgt das Gewächs mit den nötigen Nährstoffen.

Unser Tipp
Sobald der Wurzelballen den ganzen Kübel ausfüllt, sollten Sie den Bambus umtopfen oder einen Teil der Wurzeln entfernen. Je nach Sorte ist dies alle zwei bis drei Jahre nötig.

Pflege: Gießen und Düngen

Der Bambus gilt als relativ anspruchslos und pflegeleicht. Aber: Als immergrüne Pflanze muss er – auch bei frostfreiem Wetter im Winter – gegossen werden. Das gilt vor allem, wenn die Wintersonne brennt und er über seine Blätter Feuchtigkeit verliert. Anzeichen für Wassermangel sind zum Beispiel zusammengerollte Blätter oder gelblich-braune Blattspitzen. Als Faustregel gilt deshalb: Ist es frostfrei, wässern Sie den Bambus. Lesen, Sie welche Pflanzen neben dem Bambus im Winter verdursten können.

Der Bambus im Kübel schätzt es auch, wenn er im Sommer mit handwarmem Wasser abgebraust wird. Steht er in der kalten Jahreszeit im Wintergarten, ist ein regelmäßiges Besprühen mit einem Wasserzerstäuber ebenso wichtig.

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Junge Bambuspflanzen im Garten brauchen nach dem Einpflanzen im Frühjahr erst einmal keinen Dünger. Kompost, verrotteter Mist oder Hornspäne im Pflanzloch versorgen die Gräser fürs Erste mit allen Nährstoffen. Wurzelt die Jungpflanze im Laufe des Sommers an, kann mit Stickstoff nachgedüngt werden. Ältere Gartenexemplare sind generell nur von April bis Ende Juli zusätzlich mit Nährstoffen zu versorgen. Denn ab August sollte der Bambus das Wachstum zurückfahren, um den Winter besser zu überstehen.

Bambus im Kübel sollte nicht nur regelmäßig – Sommer wie Winter – gegossen, sondern ebenso wiederkehrend gedüngt werden. Es empfiehlt sich, die Pflanze während der Wachstumsphase im Zwei-Wochen-Rhythmus mit Flüssigdünger für Grünpflanzen zu versorgen. In der kalten Jahreszeit braucht sie keine zusätzlichen Nährstoffe.

Schneiden: Auslichten und Formschnitt

Bambus muss grundsätzlich nicht verschnitten werden. Sie können die Solitärpflanzen aber hin und wieder auslichten. Dafür kürzen Sie einzelne Halme einfach direkt über den Boden. Und eine Bambushecke können Sie zwischen März und September mit einem leichten Formschnitt versehen.

Bambus überwintern

Erwachsene Bambuspflanzen vertragen zwar winterlichen Frost, doch ebenso sind immer auch der jeweilige Standort und die Wasserzufuhr entscheidend. Wichtig ist zudem, zu welchem Zeitpunkt die Pflanze mit Minustemperaturen zurechtkommen muss. Bambus-Experte Steffen Greiner verweist darauf, dass die Frosttoleranz gegen Ende des Winters und im zeitigen Frühjahr abnimmt, wenn die Pflanzen neu austreiben.

Als sehr widerstandsfähig haben sich zum Beispiel die Schirmbambusse Fargesia rufa und Fargesia robusta erwiesen.

Allgemein lässt sich sagen, dass Pflanzen bis zu einem Alter von drei bis vier Jahren immer mit einem Winterschutz versehen werden sollten. Fehlt dieser, können Frostschäden entstehen. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass der Bambus seine Blätter verliert. Erfahren Sie hier, wie Sie die Pflanze im Garten oder im Kübel winterfest machen.

Bambus vermehren

Das Riesengras zählt zu den Pflanzen, die sich leicht vermehren lassen. Die Wurzelausläufer können Sie einfach abtrennen und an anderer Stelle neu einpflanzen. Es empfiehlt sich, jeweils eine Gruppe von mehreren Halmen beziehungsweise Neutrieben mit Rhizomen abzustechen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr.

Schädlinge und Krankheiten

Obgleich sie lange Zeit als relativ resistent gegenüber Schädlingen galt, hat die Pflanze heute durchaus mit bambusspezifischen Parasiten zu kämpfen. Diese wurden zum Teil aus ihren Herkunftsgebieten nach Europa eingeschleppt. Dazu gehören vor allem vier Gruppen:

  • Bambusmilben
  • asiatische Baumwollläuse
  • asiatischer Baumbockkäfer
  • asiatische Bambusminierfliege

Zudem machen dem Bambus heimische Schmier- und Wollläuse, Blatt- sowie Schildläuse zu schaffen. So bekämpfen Sie Blattläuse mit einfachen Hausmitteln.

Bambus entfernen

Wenn die Pflanze im Garten überhand nimmt, lässt sich diese auch wieder entfernen. Einen bestimmten Zeitpunkt im Jahr gibt es hierfür nicht. Allerdings sollte der Boden nicht gefroren sein. Zu Beginn schneiden Sie erst einmal alle oberirdischen Triebe ab. Legen Sie danach möglichst viel von der Wurzel frei, indem Sie mit einem Spaten um den Ballen herumstechen und diesen so lockern. Stärkere Ausläufer können Sie mit einer Axt durchtrennen.

Jetzt sollten Sie den Wurzelballen langsam aus dem Erdreich ziehen können. Um ihn zu zerkleinern, empfiehlt sich eine Säbelsäge. Danach heißt es: sämtliche Pflanzenteile, Wurzeln und Ableger einsammeln beziehungsweise restlos entfernen. Entsorgen Sie am besten alles im Hausmüll. Falls mit der Zeit dennoch hin und wieder neue Ausläufer aus dem Boden ragen, schneiden Sie diese regelmäßig ab.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • European Bamboo Society (EBS) Deutschland
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