Sträucher richtig schneiden im Herbst
Während die Sträucher von Johannisbeeren, Stachelbeeren oder Brombeeren früher in nahezu jedem Garten zu finden waren, sind die fruchtigen Büsche in den vergangenen Jahren ein wenig aus der Mode gekommen. In immer kleiner werdenden Gärten tummeln sich statt dessen meist Ziersträucher. Dabei brauchen die Beerensträucher wenig Platz, machen kaum Arbeit und liefern eine leckere Beerenernte. Damit die reich ausfällt, muss man hin und wieder die Schere ansetzen – am besten schon gleich nach dem Einpflanzen im Herbst.
Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen der meisten Obstbäume und Beerensträucher ist der Herbst. Laut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn bliebe in der Wachstumsperiode vor dem Winteranbruch noch genügend Zeit, Faserwurzeln zu bilden. Lediglich die etwas frostempfindlicheren Brombeeren sollten besser erst im Frühjahr in den Boden gepflanzt werden.
Sträucher zurückschneiden
Die Garten-Experten raten, den Sträuchern anschließend auch gleich einen Rückschnitt zu verpassen. Bei Johannisbeeren etwa empfiehlt es sich, die fünf bis sieben stärksten Triebe auf ein Drittel der Länge zu kürzen, alle anderen werden ganz entfernt. Auch Stachelbeeren sollten so zurückgeschnitten werden. Die jungen Ruten der Himbeeren und Brombeeren werden hingegen auf rund 30 Zentimeter Länge gestutzt. Bei den Brombeeren sollten zudem im ersten Jahr nur ein bis zwei kräftige Ruten stehen bleiben.
Bei Himbeeren sterben die Triebe ab, wenn sie einmal Früchte getragen haben. Damit junge Triebe sich besser entfalten können, sollte man die abgeernteten Ruten auf 50 Zentimeter zurückschneiden, nachdem alle Beeren gepflückt wurden. (Himbeeren - ernten im Sommer und im Herbst)
Obstbäume im Frühjahr kürzen
Anders sieht es bei dem alten Obstbaumbestand im Garten aus. Obstbäume werden idealerweise zwischen Oktober und April gepflanzt. Allgemein gilt, dass der Pflanzschnitt entweder im Frühjahr oder direkt nach dem Einpflanzung vorgenommen werden sollte. "Ich rate aus meiner Erfahrung, erst Mitte bis Ende Februar zu schneiden. Dann sind die Bäume wirklich kahl und man kann die Triebe und Äste erkennen", sagt Stephan Lechner, Pflanzenexperte der Bundesgartenschau-Gesellschaft in Bonn. Der Schnitt werde dabei an einem Leittrieb ausgerichtet, der möglichst senkrecht in die Höhe wächst.
Bloß keine Kleiderhaken schneiden
"Alle Triebe, die daneben senkrecht wachsen, werden entfernt", erläutert der ausgebildete Gärtner. Das habe seinen Grund: So können sich von dem einen Leittrieb weg viele waagrechte Triebe bilden, und diese tragen am ehesten Früchte. "Bitte keine Kleiderhaken ähnlichen Stümpfe stehen lassen und auf möglichst kleine Schnittflächen achten", rät Lechner zudem. Große Flächen seien Angriffsflächen für Krankheiten und Fäulnis. Wir haben die elf schlimmsten Fehler beim Baumschnitt zusammengestellt.
Loch für neuen Strauch mit Wasser füllen
Wer einen Baum oder einen Strauch pflanzt, sollte vor dem Hineinsetzen das Loch mit Wasser füllen. Erst dann komme der Wurzelballen hinein, verrät Isabelle Van Groningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin ihren Pflanztrick. Das Gehölz treibe eine Zeit lang auf der Wasserschicht. So kann der Hobbygärtner ihn leichter drehen und schieben – bis die Pflanze perfekt ausgerichtet ist und mit der Schokoladenseite zur Terrasse oder einem Weg hin steht. "Das Wasser quillt nach und nach heraus", sagt Van Groeningen. Dann wird das Loch verfüllt.