Regenwürmer – wichtige Helfer in der Landwirtschaft und im Gartenbau – können sich auch in einem Boden vermehren, welcher der Erde des Mars nachempfundenen ist. Wäre Gartenbau auf dem Mars also möglich?
Am Ende eines Experiments mit der speziellen Erde, Rucola und ausgewachsenen Regenwürmern fanden niederländische Forscher zwei winzige Würmchen, wie die Universität Wageningen mitteilte. In dem Experiment wollte der Biologe Wieger Wamelink eigentlich das Wachstum von Rucola in einer Substanz beobachten, die dem Boden aus dem Mars nachempfunden ist. Die Mischung aus hawaiianischem Vulkanmaterial stellte die US-Raumfahrtbehörde NASA den Forschern zur Verfügung. Die Wissenschaftler setzten der Erde Gülle und ausgewachsene Regenwürmer zu. "Die Gülle hat offensichtlich das Wachstum stimuliert," sagte Wamelink. "Die größte Überraschung kam jedoch gegen Ende des Experiments, als wir zwei junge Würmer in der simulierten Marserde fanden."
Das Foto zeigt einen Regenwurm, der in marsähnlichem Boden geboren wurde. (Quelle: Wieger Wamelink/Wageningen University & Research/dpa)
Besiedlung des Mars bald möglich?
Ein nachhaltig aufgebautes, geschlossenes Ökosystem gilt als wichtige Voraussetzung für die Ernährung und das Überleben von Menschen auf dem Mars. Würmer spielen hier eine wichtige Rolle, da sie abgestorbene organische Stoffe abbauen und wiederverwertbar machen. Das Projekt "Essen für den Mars und den Mond" hat sich zum Ziel gemacht, ein solches nachhaltiges Agrarsystem aufzubauen.
Das undatierte Foto zeigt in der Niederlanden ein Forschungslabor mit mehreren Töpfen, in denen Rucola sowohl in marsähnlichem Boden als auch in normaler Erde (als Kontrolle) angebaut wird. (Quelle: Wieger Wamelink/Wageningen University & Research/dpa)
Seit 2013 bauen die Forscher im Rahmen des Projektes nach eigenen Angaben verschiedene Gemüsearten an, darunter Brechbohnen, Erbsen, Rettich, Tomaten, Kartoffeln, Rucola, Karotten und Kresse. Die einzige Art, die sich bislang allen Versuchen widersetzt habe, sei Spinat.