Im Garten Sind Zaun- und Vogelwicke Unkraut oder Zierde?

Wicken entwickeln schöne Blüten in verschiedenen Farben. Handelt es sich dabei jedoch um Zierpflanzen oder Unkraut? Ein Überblick.
In Europa sind zahlreiche Wickenarten heimisch. Zu den bekanntesten gehören die Ackerbohne, die Zaunwicke und die Vogelwicke. Während erstere als Nutzpflanze bekannt ist, stellt sich bei der zweiten und dritten Variante die Frage, ob es sich um Zierde oder Unkraut handelt. Ein Überblick.
Wie und wo gedeihen Vogelwicke und Zaunwicke?
Die Vogelwicke ist eine heimische Wildform der Wicke und wächst kletternd beziehungsweise rankend. Sie erreicht eine Höhe zwischen 30 und 100 Zentimetern sowie eine Breite von 30 bis 50 Zentimetern.
Ein Standort in der Sonne oder im Halbschatten ist der zur Familie der Hülsenfrüchtler gehörenden Pflanze am liebsten. Hier entfaltet sie von Juni bis August zahlreiche, bunte Blüten.
Bei der Zaunwicke verhält es sich ähnlich. Sie wächst ebenfalls rankend beziehungsweise kletternd und erreicht eine Höhe zwischen 30 und 60 Zentimetern. An einem sonnigen bis halbschattigen Standort öffnet sie ihre Blüten von April bis August und blüht somit länger als die Vogelwicke.
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Welchen Nutzen haben Zaun- und Vogelwicke für den Menschen?
Vogelwicke und Zaunwicke galten lange Zeit als Unkraut. Seit einigen Jahren finden beide Pflanzen jedoch immer mehr Fürsprecher, die die Schönheit der Pflanzen sehen. Teilweise werden die Gewächse nicht mehr streng aus dem heimischen Garten verbannt, sondern dürfen sich als pflegeleichter Blickfang vermehren.
In der Naturheilkunde gilt die Zaunwicke als Nutzpflanze. Blättern, Blüten und Kraut wird eine nährende, stoffwechselanregende und harntreibende Wirkung zugeschrieben. Zwar ist die Wirkung nicht sehr ausgeprägt, doch spielt die rankende Pflanze dennoch eine Rolle.
Für Mensch und Tier ist die Zaunwicke nicht giftig. Lediglich die Samen enthalten Saponine und gelten als schwach giftig. Ein Verzehr ist daher nicht empfehlenswert. Das Kraut lässt sich als Salatbeilage verwenden, während sich die leicht süßlich schmeckenden Blüten für Desserts, Backwaren und zur Dekoration verschiedener Speisen anbieten.
Die Bedeutung von Vogel- und Zaunwicke für die Tierwelt
Im heimischen Garten bleibt jedem Hobbygärtner selbst überlassen, ob er Vogel- und Zaunwicke als Unkraut oder Blickfang betrachtet. Insekten wie Holzbienen oder Erdhummeln wissen beide Gewächse jedoch als Futterpflanze zu schätzen.
Es gelingt nur schweren Insekten, an den Nektar zu kommen. Erdhummeln beißen den Blütenkelch auf und bedienen sich so am Nektar. Gleichzeitig verschaffen sie weiteren Insekten wie kleineren Bienen einen Zugang zur Nahrungsquelle.
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Wicken dienen auch vielen Schmetterlingsarten als Nektar- und Raupenfutterpflanze, darunter der Prächtige Bläuling oder das Kleine Fünfeck-Widderchen.
Wer also Zaun- und Vogelwicke im Garten gedeihen lässt, fördert eine heimische Wildpflanze. Sie überzeugt mit dekorativen, farbenfrohen Blüten und lässt sich sowohl als Nutzpflanze wie auch als Insektenweide verwenden.
- floraweb.de: "Vicia Sepium L."
- floraweb.de: "Vicia Cracca L."
- naturadb.de: "Wicken - alle Arten und Sorten"
- Eigene Recherche