Heimische Tierwelt Schmetterlinge im Winter: So überwintern die Falter in Ihrem Garten

In den Sommermonaten flattern Schmetterlinge durch den Garten. Aber im Winter sieht man sie fast nie. Wo bleiben die Insekten, wenn es kalt wird?
Der Winter bedeutet für die heimischen Wildtiere große Herausforderungen. Manche verfallen deshalb in eine Winterstarre, andere halten Winterschlaf. Auch manche Schmetterlingsarten erstarren im Winter, die meisten verfolgen aber andere Überlebensstrategien.
Wie überwintern erwachsene Schmetterlinge im Garten?
Nur wenige Schmetterlinge, zu denen das Tagpfauenauge, der Kleine und der Große Fuchs und der Trauermantel zählen, suchen sich als erwachsene Tiere wettergeschützte Unterkünfte. Diese finden sie oft in Baumhöhlen oder in Lücken zwischen Steinen.
Der Zitronenfalter verzichtet auf eine schützende Behausung im Winter und verbringt die kalte Jahreszeit im Freien. Er sucht sich einfach einen ungestörten Platz in einer dichten, immergrünen Pflanze, etwa einer Efeuhecke oder einem Brombeerstrauch. Mehr Schutz braucht er nicht, denn er übersteht auch Temperaturen von bis zu -20 Grad.
Den Winter überstehen als Ei, Raupe oder Puppe
Bei den meisten heimischen Schmetterlingsarten sterben die Tiere im Winter oder schon vorher. In das nächste Frühjahr retten sich die Arten als Ei, Raupe oder Puppe. Welche Strategie die Schmetterlinge verfolgen, hängt von ihrer Art ab.
Zu den Arten, die als Raupen überwintern, zählen der Baumweißling oder der Hufeisenklee-Gelbling. Ihre Raupen finden im Erdreich oder unter einer Baumrinde Schutz. Die Raupen des Kleinen Schillerfalters verbringen den gesamten Winter jedoch an einer Futterpflanze – wo sie relativ schutzlos sind.
Schmetterlingspuppen hängen meist an Pflanzen, die ihnen im Raupenstadium als Futterplatz dienen. So verbringen die Puppen des Aurorafalters den Winter an der Rauhaarigen Gänsekresse, dem Schaumkraut oder dem Echten Barbarakraut. Auch der Schwalbenschwanz oder die Weißlinge überwintern auf diese Art.
Ein paar seltene Schmetterlingsarten überwintern als Ei. So legen der Apollofalter, der Dukatenfalter, der Ginster-Bläuling oder der Feurige Perlmutterfalter ihre Eier vor dem Winter in der Nähe der späteren Futterpflanzen ab. Die Eier sind schon weit entwickelt, sodass im Frühjahr schnell die Raupen schlüpfen.
Können Schmetterlinge auch im Haus überwintern?
Erwachsene Schmetterlinge suchen sich manchmal auch einen Keller oder einen Dachboden als Winterquartier aus. Findet man dort einen winterstarren Schmetterling, lässt man ihn am besten dort, wenn der Raum nicht beheizt wird und die Umgebungstemperatur dauerhaft unter 12 Grad liegt.
Wird der Raum während der Wintermonate zu warm, ist es besser, den Schmetterling vorsichtig zu fangen und an einen kühlen und trockenen Ort zu setzen, beispielsweise in eine Garage oder einen Schuppen.
Was hilft den Schmetterlingen beim Überwintern?
Viele Schmetterlingsarten brauchen im Winter einen geschützten Ort. Unterschlupfmöglichkeiten bieten dichte Kletterpflanzen, Stein- und Reisighaufen sowie Totholz. Scheinbar wilde Ecken werden nicht nur von Schmetterlingen gern zum Überwintern genutzt.
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Auch ein Insektenhotel oder eine unbeheizte Gartenhütte oder ein Geräteschuppen, bei dem die Fenster ein wenig offenstehen, kann als Witterungsschutz dienen. Durch den Spalt kann der Schmetterling ins Freie fliegen, sobald es wärmer geworden ist oder falls er einen Fluchtweg braucht.
Raupenfutterpflanzen sind für Schmetterlinge auch im Winter wichtig, damit sie dort ihre Eier ablegen oder als Raupe oder Puppe in der Nähe überwintern können. Eine Vielzahl heimischer Pflanzen, zu denen auch Brennnessel und Spitzwegerich gehören, sollte deshalb im Garten stehenbleiben. Im Frühjahr brauchen die Insekten schmetterlingsfreundliche Pflanzen, die ihnen die benötigten Nährstoffe bieten.
- nabu.de: "Wo bleiben Schmetterlinge eigentlich im Winter"
- nabu.de: "So überwintern Insekten im Garten"
- Eigene Recherche