Artenvielfalt in Deutschland Diese Schmetterlingsarten sind bei uns heimisch

Bunt, filigran und faszinierend: Schmetterlinge sind beliebte Insekten. Doch welche Arten flattern eigentlich durch deutsche Gärten, Parks und Wiesen?
Im Sommer sind Schmetterlinge in Gärten, Parks und Pflanzennähe unterwegs. Sie fliegen von Blüte zu Blüte, allerdings ist ihre Artenvielfalt bedroht. Viele heimische Falter werden immer seltener. Welche Schmetterlinge in Deutschland noch zu finden sind, zeigt dieser Überblick.
Rund 3.700 Arten sind in Deutschland heimisch
In Deutschland sind etwa 3.700 Schmetterlingsarten beheimatet. Diese Zahl umfasst sowohl Tag- als auch Nachtfalter. Tatsächlich gehören davon etwa 190 zu den Tagfaltern, wovon man einige häufig im Garten beobachten kann. Zu den bekanntesten heimischen Tagfaltern gehören:
- Der Kleine Fuchs mit seinen leuchtend orangen Flügeln und den charakteristischen schwarzen und blauen Flecken.
- Das Tagpfauenauge mit seinen auffälligen Augenflecken auf den Flügeln.
- Der Zitronenfalter, der mit seiner gelben Färbung kaum zu übersehen ist und problemlos Temperaturen von minus 15 Grad Celsius oder mehr übersteht.
- Das braungefärbte Ochsenauge, das mit seinen teils auffälligen Augenzeichnungen Fressfeinde in die Irre führt und violette Pflanzen liebt.
- Der Schwalbenschwanz, mit seinem markanten schwanzförmigen Fortsatz an den Hinterflügeln, gehört mit acht Zentimetern Spannweite zu den größten Faltern.
- Das Landkärtchen, dessen Frühjahrsgeneration eine braun-orange Färbung aufweist, während die Sommergeneration schwarz-braun ist sowie weiße Bänder und gelbliche Flecken hat.
- Der Kohlweißling, erkennbar an seinen cremeweiß gefärbten Flügeln.
- Der Schachbrettfalter, der seinen Namen aufgrund seines unverwechselbaren Flügelmusters trägt.
Auch der Admiral mit seinen markanten roten Binden und der Distelfalter, der in Südeuropa und Afrika überwintert, sind häufige Gäste in deutschen Gärten.
Neben den auffälligen Tagfaltern lohnt sich auch ein Blick auf die Schwärmer und Nachtfalter. Arten wie das Taubenschwänzchen, das ein auffälliges Flugverhalten aufweist (Schwirrflug), oder die Gammaeule mit ihrer charakteristischen gammaförmigen Zeichnung, die silbrig-weiß auf der Flügelmitte erscheint, sind faszinierende Vertreter dieser oft übersehenen Gruppe.
Mit etwas Glück und den richtigen Pflanzen lassen sich auch diese besonderen Falter im eigenen Garten beobachten.
Viele Arten sind bedroht
Schmetterlinge sind fast überall auf der Welt zu finden, nur in den Polarregionen fehlen sie. In Deutschland leben gerade einmal zwei Prozent aller bekannten Arten. Viele von ihnen gelten jedoch als gefährdet und stehen daher unter besonderem oder strengem Schutz.
Wer diese Arten fängt, verletzt, tötet oder ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten beschädigt oder zerstört, kann je nach Bundesland mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 65.000 Euro bestraft werden.
Hauptursachen für die alarmierende Situation der heimischen Schmetterlinge sind:
- der Verlust von Lebensräumen durch Monokulturen und intensive Landwirtschaft
- überdüngte Wiesen
- der Einsatz von Pestiziden
- Auto- und Industrieabgase
- Trockenlegungen
- Überbauung von Freiflächen
- das Verschwinden wichtiger Futterpflanzen für die Raupen.
Besonders bedrohte Arten benötigen spezielle Lebensbedingungen, die in unserer modernen Kulturlandschaft immer seltener anzutreffen sind. Extensiv bewirtschaftete Wiesen, Hecken und naturnahe Gärten bieten jedoch noch Rückzugsräume für viele Falterarten.
- Lesen Sie auch: Deutsche Forscher: "Die Lage unserer Schmetterlinge ist akut"
- Alles über die Lebensspanne: Wie alt werden Schmetterlinge?
So kann man Schmetterlinge unterstützen
Wer die bunten Falter fördern möchte, kann bereits im eigenen Garten einen wichtigen Beitrag leisten. Besonders hilfreich sind heimische Wildblumen und Kräuter. Eine gute Auswahl besteht aus:
- Disteln
- Brennnesseln
- Lavendel
- Sommerflieder
Diese Pflanzen dienen nicht nur als Nektarquelle für die ausgewachsenen Schmetterlinge, sondern auch als Futterpflanzen für die Raupen.
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Auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sollte verzichtet werden. Auch naturnahe Ecken im Garten, in denen Wildkräuter wachsen dürfen, schaffen wichtige Lebensräume.
Einige Schmetterlingsarten überwintern als Falter und suchen dafür geschützte Plätze wie Gartenhäuser oder Holzstapel auf.
- bund.net: "Schmetterlinge beobachten – Natur entdecken"
- nabu.de: "Flattern Tag und Nacht – Unsere heimischen Schmetterlinge"
- nrw.nabu.de: "Welcher Falter fliegt denn da?"
- bussgeldkatalog.org: "Rote Liste der Schmetterlinge: Wer steht drauf?"
- bund.net: "Schmetterlinge brauchen Schutz!"
- nabu.de: "Prachtkerl und Trommelkünstler – Der Kleine Fuchs (Aglais urticae)"
- nabu.de: "Einst Auwaldbewohner, heute weit verbreitet – Ein Porträt des Tagpfauenauges"
- nabu.de: "Frühlingsbote mit eingebautem Frostschutz – Ein Porträt des Zitronenfalters"
- bund-rlp.de: "Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)"
- nabu.de: "Langschläfer und Violettfan – Das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) im Porträt"
- nabu.de: "Ritter und Flugkünstler – Schwalbenschwanz (Papilio machaon)"
- nabu.de: "Der Falter mit den zwei Gesichtern – Das Landkärtchen im Porträt"
- nabu.de: "Frühlingsbote und Kohlliebhaber – Der Kleine Kohlweißling (Pieris rapae) im Porträt"
- nabu.de: "Zarte Schönheit in schwarz-weiß – Das Schachbrett im Porträt"
- nabu.de: "Rote Binden und Extremreisender – Admiral (Vanessa atalanta)"
- nrw.nabu.de: "Der Distelfalter"
- nabu.de: "Das Taubenschwänzchen wird zunehmend in Deutschland heimisch"
- nrw.nabu.de: "Die Gammaeule"
- mecklenburg-vorpommern.nabu.de: "Genügsamer Wanderer – Der Distelfalter"

