Blattläuse bei Obstbäumen Blattläuse: Was tun, um die Obsternte zu retten?

Wenn sich Blattläuse an Obstbäumen ausbreiten, ist schnelles Handeln gefragt. Diese Tipps helfen bei der Vorbeugung und der gezielten Bekämpfung.
Blattläuse an Obstbäumen – etwa an Apfel- oder Birnbäumen – sind weit verbreitet. Im Frühjahr besiedeln sie bevorzugt junge Blätter und frische Triebe. Die Folge: gekräuselte Blätter, geschwächte Pflanzen und verminderter Fruchtertrag. Aber auch im Sommer kann es immer wieder zu einem Befall mit den lästigen Insekten kommen.
Schnelles Handeln ist dann wichtig. Die flugfähigen Blattläuse können sich rasant vermehren und auch andere Pflanzen besiedeln. Dieser Artikel zeigt, woran ein Befall zu erkennen ist und wie sich die Schädlinge wirksam vorbeugen und bekämpfen lassen.
Woran erkennt man Blattläuse an Obstbäumen?
Blattläuse befallen die Bäume quasi über Nacht und sind aufgrund der winzigen Größe von wenigen Millimetern schwer zu erkennen. Je nach Art können sie grün, braun, schwarz oder weiß aussehen. Klebrige und gekräuselte Blätter weisen auch auf Blattläuse hin.
Wie lässt sich einem Befall vorbeugen?
Um Schäden an Obstbäumen zu verhindern, ist eine frühzeitige Bekämpfung oder gezielte Vorbeugung gegen Blattläuse entscheidend:
- Enthält der Boden zu viel Stickstoff, erhöht dies das Risiko für einen Befall. Der Baum produziert dadurch mehr Pflanzensaft. Dieser wiederum lockt die Blattläuse an.
- Schwache Bäume sind anfällig für Schädlinge. Am besten werden sie daher regelmäßig gestärkt. Hin und wieder eine Gabe Komposterde lässt sie robuster werden.
- Ein weiterer Grund für Blattläuse kann ein falsch gewählter Standort sein. Apfelbäume zum Beispiel mögen keinen zu lehmigen Boden und keine Staunässe.
- Monokulturen im Garten führen zu stärkerem Schädlingsbefall. Bei einer Vielfalt von Pflanzen siedeln sich natürliche Fressfeinde, wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Schwebfliegen, leichter an.
- Bestimmte ätherische Düfte wirken auf Läuse abschreckend. Lavendel, Bohnenkraut, Salbei, Thymian oder Knoblauch zwischen den Obstbäumen halten Läuse fern.
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Blattläuse bei Obstbäumen bekämpfen – wie gelingt es?
Zur frühzeitigen Erkennung und Bekämpfung von Blattläusen helfen regelmäßige Kontrollen. Wenn ein Befall festgestellt wurde, helfen folgende Maßnahmen:
- Rückschnitt: Spätestens, wenn die ersten Tiere oder Symptome zu sehen sind, sollten befallenen Triebspitzen sorgfältig zurückgeschnitten werden.
- Manuelle Entfernung: Die Blattläuse lassen sich per Hand, mittels Bürste oder einem Wasserstrahl entfernen. Dies muss meist mehrfach wiederholt werden. Im Vorfeld wird um den Baum herum Folie oder Pappe ausgelegt und anschließend entsorgt.
- Brennnessel-Brühe: Hierfür werden in einen Liter Wasser rund 150 Gramm frische Blätter gegeben, diese zwei Tage lang darin gelassen und die Blattläuse anschließend mit der Flüssigkeit besprüht. Anwendung mehrfach wiederholen.
- Knoblauchsud: 100 Gramm Knoblauch hacken und mit drei Liter kochendem Wasser übergießen. 30 Minuten ziehen lassen. Sud abseihen und nach der Abkühlung in Sprühflasche füllen. Den Baum damit einsprühen. Anwendung mehrfach wiederholen.
- Seifenlauge: Ein beliebtes natürliches Hausmittel zur Bekämpfung von Blattläusen bei Obstbäumen ist eine Lauge aus Schmierseife. Einen Liter Wasser erwärmen und 50 Gramm Schmierseife auflösen. Die abgekühlte Lauge in Sprühflasche füllen. Den Baum damit behandeln. Anwendung mehrfach wiederholen.
Da es sich um Nutzpflanzen mit essbaren Früchten handelt, sollten chemische Mittel möglichst gemieden werden. Die meisten Pestizide schaden auch Nützlingen.
Wie schaden Blattläuse Obstbäumen?
Blattläuse saugen den zuckerhaltigen Saft der Pflanzen heraus und scheiden eine klebrige, süße Flüssigkeit aus. Bleiben die Blattläuse länger, wird der Honigtau zusätzlich von einem Pilz befallen.
Nahezu alle Obstpflanzen können von den Schädlingen befallen werden. Pflanzenteile oder ganze Pflanzen können durch die Saugtätigkeit vertrocknen, verkümmern oder absterben. Ein Befall schwächt die Obstbäume, kann die Ernte verringern und schlimmstenfalls kommt es zum kompletten Ernteausfall.
Außerdem sind Blattläuse Überträger schädlicher Viren, wie zum Beispiel des Scharkavirus, das die Pflaumpockenkrankheit verursacht.
Starke Helfer gegen Blattläuse: Nützlinge gezielt fördern
Ein naturnaher Garten hält viele Schädlinge ganz von selbst im Zaum – darunter auch Blattläuse. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen fressen die Schädlinge zuverlässig, wenn sie geeignete Lebensräume vorfinden.
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Mit Blühstreifen, Kräuterrändern, Totholzhaufen, Laubinseln oder Insektenhotels lassen sich diese natürlichen Helfer dauerhaft ansiedeln. Auch Wildpflanzen wie Brennnessel sind wertvoll, da sie als Eiablageplatz für viele Nützliche dienen.
Wer auf chemische Mittel verzichtet und Vielfalt im Garten zulässt, sorgt dafür, dass das ökologische Gleichgewicht langfristig stabil bleibt.
- nabu.de: "Fünf Tipps gegen Blattläuse"
- umweltbundesamt.de: "Blattläuse: Ungeliebte Gartenbesucher"
- Eigene Recherche