Tierisches Wissen Vogel des Jahres 2026: Woher stammt das Rebhuhn?

Das Rebhuhn wurde zum Vogel des Jahres 2026 gewählt und rückt damit in den Fokus. Doch woher stammt der bedrohte Hühnervogel eigentlich?
Das Rebhuhn ist vielerorts vom Aussterben bedroht und hat mit 81.855 Stimmen die Wahl zum Vogel des Jahres 2026 gewonnen. Viele kennen den gedrungenen Vogel mit dem braungrauen Gefieder aus der heimischen Feldflur. Doch die wenigsten wissen, woher das Rebhuhn ursprünglich kommt und wie es zu seinem Namen gekommen ist.
Die Herkunft des Rebhuhns
Das Rebhuhn ist keineswegs schon immer ein typischer Bewohner unserer Agrarlandschaft gewesen. Die ursprünglichen Lebensräume des Vogels waren Baum-, Strauch- und Waldsteppen sowie Heidegebiete. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Westeuropa bis nach Zentralasien. In diesen weitläufigen Graslandschaften fand der Hühnervogel ideale Bedingungen vor:
- offene Flächen mit ausreichend Deckung durch niedrige Vegetation
- ein reiches Angebot an Wildkräutern und Insekten
- wenig höhere Bäume, die Greifvögeln als Ansitzwarten dienen könnten
Erst durch die menschliche Einwirkung verbreitete sich das Rebhuhn in Mitteleuropa stärker. Die großen Rodungsperioden im Mittelalter und die Einführung der Dreifelderwirtschaft schufen neue Lebensräume, die den ursprünglichen Steppenlandschaften ähnelten. So wurde das Rebhuhn zum Kulturfolger und profitierte lange Zeit von der landwirtschaftlichen Nutzung.
Woher kommt der Name "Rebhuhn"?
Die Bezeichnung "Rebhuhn" geht auf die charakteristischen Laute des Vogels zurück. Wenn Rebhühner aufgescheucht werden, ist ein durchdringendes "repreprep" zu hören. Auch die wissenschaftliche Bezeichnung Perdix perdix leitet sich vom markanten Revierruf des Männchens ab.
Die heutige Schreibweise mit "Reb" entstand durch volksetymologische Umdeutung. Im Mittelhochdeutschen hieß der Vogel "rëphuon", was auf das lautmalerische "Repp" und das Wort "Huhn" zurückgeht.
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Verbreitung in Deutschland heute
In Deutschland ist das Rebhuhn heute vor allem im Nordwestdeutschen Tiefland verbreitet und erreicht dort seine höchste Siedlungsdichte. In den Mittelgebirgen besiedelt es vorwiegend die Flussniederungen, während es über 500 Meter über dem Meeresspiegel weitgehend fehlt. In großen Waldgebieten wie dem Harz, dem Schwarzwald oder im Erzgebirge fehlt das Rebhuhn völlig.
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Die intensive Landwirtschaft hat dem einstigen Charaktervogel der Feldflur stark zugesetzt. Wurden früher noch Hunderttausende Rebhühner jährlich gejagt, ohne dass die Bestände zurückgingen, wird die aktuelle Population in Deutschland laut Dachverband Deutscher Avifaunisten e.V. (DDA) im Zeitraum 2017-2022 auf 35.000-61.000 Brutpaare geschätzt, während es 2011-2016 zwischen 21.000 und 37.000 waren.
Auch wenn zuletzt ein leichter Anstieg zu verzeichnen war, gilt der Trend als stark negativ – mehr als neunzig Prozent der Bestände sind seit Ende der 1970er Jahre eingebrochen.
- nabu.de: "Das Rebhuhn – Vogel des Jahres 1991 und 2026"
- nabu.de: "Das Rebhuhn ist Vogel des Jahres 2026"
- nabu.de: "Das Rebhuhn – Charaktervogel der Feldflur und Brachflächen"
- nabu.de: "Rebhuhn"
- vogelwarte.ch: "Rebhuhn"
- bfn.de: "Rebhuhn ist "Vogel des Jahres" 2026"
- rebhuhn-retten.de: "Daten und Fakten rund ums Rebhuhn"
- dda-web.de: "Rebhuhn"
- Eigene Recherche