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Kriegsfall: BBK-Ratgeber gibt Tipps, wie Sie Notvorrat richtig anlegen


Das rät das BBK
Angriffskrieg: So bereiten Sie sich vor und schützen sich


Aktualisiert am 22.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Notvorrat: Kontrollieren Sie die gelagerten Lebensmittel regelmäßig auf ihre Haltbarkeit.Vergrößern des Bildes
Notvorrat: Kontrollieren Sie die gelagerten Lebensmittel regelmäßig auf ihre Haltbarkeit. (Quelle: FilippoBacci/getty-images-bilder)
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Ein Notvorrat kann im Katastrophenfall überlebenswichtig sein. Welche Lebensmittel Sie wirklich brauchen und was viele dabei vergessen.

Neben einem Stromausfall, Hochwasser oder einem Unfall kann auch ein Angriffskrieg (laut BBK "kriegerischer Angriff") dazu führen, dass das Haus nicht länger verlassen werden darf. Für diesen Fall sollten Sie vorbereitet sein, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in seinem überarbeiteten Ratgeber "Vorsorgen für Krisen und Katastrophen". Aber was bedeutet das genau?

Darum ist Vorsorge wichtig

Bei einem kriegerischen Angriff, oder auch einer "Explosion", wie es im Ratgeber des BBK heißt, wird der Alltag unterbrochen. Die Stromversorgung kann ebenso ausfallen wie das Telekommunikationsnetz (Festnetz, Internet, Mobilfunk). Auch die Wasserversorgung kann instabil oder stillgelegt sein. Zudem können Häuser und Wohnungen nicht verlassen werden.

Es ist also wichtig, dass sich jeder in einem derartigen Katastrophenfall selbst versorgen kann. Das BBK rät dabei zu einem Notvorrat für mindestens drei, besser jedoch zehn Tage. Wichtig ist, auf einen Ernstfall vorbereitet zu sein.

Notvorrat für zehn Tage

Für zehn Tage sollte eine Person folgende Produkte vorrätig haben:

Wasser

  • Mindestens 20 Liter Wasser. (Mindestens 2 Liter pro Person und Tag: 1,5 Liter zum Trinken, 0,5 Liter zum Kochen.

Lebensmittel

  • Getreideprodukte:
    - 3,5 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - je nach Belieben Getreide, Getreideprodukte wie Brot, Zwieback, Nudeln sowie Reis und Kartoffeln
  • Gemüse und Hülsenfrüchte
    - 4 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - aus der Dose, dem Glas oder getrocknet
    - für die Zubereitung getrockneter Produkte zusätzliches Wasser einplanen
  • Obst und Nüsse
    - 2,5 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - Obst aus der Dose, dem Glas oder getrocknet
    - Frischobst sollte lange lagerfähig sein, beispielsweise Äpfel
    - Nüsse in der Schale sind länger haltbar als geschälte. Denken Sie dann aber auch an einen Nussknacker.
  • Milch und Milchprodukte
    - 2,6 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - Lagerfähig, am besten Produkte, die während der Lagerung nicht gekühlt werden müssen wie H-Milch, H-Joghurt oder Schmelzkäse
  • Fisch und Fleisch
    - 1,5 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - aus der Dose, dem Glas, getrocknet, geräuchert oder anderweitig haltbar gemacht
  • Eier oder Volleipulver
    - etwa fünf Eier pro Person für zehn Tage – die entsprechende Menge als Volleipulver
  • Fett, Öl
    - 0,357 Kilogramm pro Person für zehn Tage
    - fest oder flüssig
  • Sonstiges
    - nach Belieben Jodsalz, Zucker, Marmelade, Honig, Süßigkeiten, Fertiggerichte, Mehl, Kekse, Salzstangen, Chips

Für etwas Abwechslung sorgen Säfte, die Sie zusätzlich zum Wasser einlagern können. Sie sollten jedoch nur einen kleinen Teil der Getränke beziehungsweise Flüssigkeiten ausmachen. Vor allem sind Säfte weniger lange haltbar als Wasser.

Die Lebensmittel sollen dabei den Energiebedarf eines Erwachsenen (2.200 kcal/Tag) decken. Bei Senioren und Kindern ist er etwas geringer. Der empfohlene Lebensmittelvorrat ist dabei so ausgelegt, dass mit ihm drei Mahlzeiten – Frühstück, Mittagessen, Abendessen – abgedeckt werden können. Zudem sollte der Notvorrat möglichst vielfältig sein, damit er alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe liefert – und weil Abwechslung wenigstens im Speiseplan die Stimmung in einer Krisensituation heben kann.

Tipp

Mit dem Vorratskalkulator der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung können Sie ausrechnen, wie viel Sie persönlich für sich selbst oder für Ihren Haushalt brauchen.

Gibt es Lebensmittelunverträglichkeiten, -allergien oder spezielle Ernährungsformen, müssen Lebensmittel entsprechend ausgetauscht werden. Auch bei Kleinkindern und Haustieren muss an die entsprechende Nahrung gedacht werden.

Wichtig ist, dass die Lebensmittel lange haltbar sind. So müssen sie nicht ständig auf das MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) hin kontrolliert werden. Zusätzlich hilft es auch, einen lebenden Vorrat anzulegen. Das heißt, dass Lebensmittel aus dem Notvorrat auch im Alltag verzehrt, aber umgehend wieder aufgefüllt werden müssen.

Dadurch kann Lebensmittelverschwendung, etwa weil die Produkte dann doch abgelaufen sind, verhindert werden. Wichtig ist nur, dass das Produkt wirklich innerhalb weniger Tage ersetzt werden kann. Noch besser ist es, wenn das Produkt bereits nachgekauft wurde und erst dann das Produkt aus dem Notvorrat genommen wird.

Keine Panikkäufe

Das Anlegen eines Notvorrats kann zwischen 600 und 1.000 Euro kosten (Details dazu hier). Um eine starke finanzielle Einmalbelastung zu verhindern, sollten Sie den Vorrat nach und nach anlegen. Hilfreich kann es dabei auch sein, auf Angebote beim Discounter oder Supermarkt zu achten.

Nicht nur Essen: Hygiene beachten

Oft vernachlässigt, aber im Ernstfall ebenfalls wichtig: Hygiene. Denn im Katastrophenfall ist oft auch die Wasserversorgung unterbrochen. Das heißt, es gibt weder fließendes Wasser aus dem Wasserhahn noch funktioniert die Toilettenspülung, die Waschmaschine oder der Geschirrspüler.

Denken Sie daher an

  • Seife
  • Zahnpasta, Zahnbürste
  • persönliche Hygieneartikel (Windeln, Monatshygiene)
  • Feuchttücher
  • Geschirrspülmittel
  • Waschmittel
  • Haushaltspapier
  • Haushaltshandschuhe
  • Desinfektionsmittel
  • Müllbeutel
  • Toilettenpapier
  • Campingtoilette
  • Einweggeschirr und -besteck erspart das Abwaschen
  • Wasserbehälter zum Wasserholen, Abwaschen oder für Löschwasser

Sonstige Ausrüstung

Neben dem Notvorrat an Wasser und Lebensmitteln gehören auch bestimmte Utensilien zur Ausrüstung für den Kriegsfall.

Dazu zählen:

  • Bargeld
  • Erste-Hilfe-Set und persönliche Medikamente
  • Solar- oder batteriebetriebenes Radio, plus Batterien. Alternativ: Kurbelradio
  • Powerbank, aufgeladen
  • Atemschutzmaske
  • Schutzhelme (auch Fahrradhelme)
  • Liste mit wichtigen Telefonnummern und Adresse auf Papier
  • Taschenlampe, plus Batterien
  • scharfes Küchenmesser
  • Kerzen, Feuerzeug
  • warme Kleidung
  • Schlafsack
  • Gasheizer, Petroleumofen, Ethanolkamin; plus Brennstoff
  • Notizblock, Stift
  • Taschenmesser
  • Dosenöffner
  • Mappe mit wichtigen Dokumenten
  • Arbeitshandschuhe

Tipp

Für den Kriegsfall sollten Sie zudem einen Notfallrucksack parat haben. Was das genau bedeutet, erfahren Sie hier.

Warnung vor dem Katastrophenfall

Es gibt verschiedene Mechanismen, die den Bürger vor einem kriegerischen Angriff warnen. Dazu zählen etwa die Warn-Apps Nina (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) und Katwarn. Zudem warnen Sirenen: Ein auf- und abschwellender Heulton bedeutet, dass Gefahr besteht. Suchen Sie Schutz und informieren Sie sich über das Radio oder die Warn-Apps. Ein einminütiger Dauerton gibt Entwarnung.

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Bleiben Sie in diesen Fällen im Haus. Schließen Sie Fenster und Türen. Schalten Sie auch die Lüftungssysteme aus und dichten Sie Öffnungen ab, damit chemische Gase nicht in die Räume dringen können.

"Zwei-Wände-Regel" beachten

Suchen Sie dann umgehend den Keller auf. Dieser ist bei Explosionen oder Bombardierungen der sicherste Ort. Ist keiner vorhanden, gilt die "2-Wände-Regel". Das bedeutet, dass immer mindestens zwei Wände zwischen Ihnen und dem Außenbereich sein sollten.

Verwendete Quellen
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