Anschluss eines Offshore-Giganten Mega-Bau entsteht 90 Kilometer vor deutscher Küste
Ein neues Großprojekt für die Energiewende nimmt Fahrt auf: Der Windpark Nordlicht I bekommt Anschluss ans Stromnetz – mit einer Anlage, die fast 1.000 Megawatt liefern soll.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat dem Bau einer Plattform zugestimmt, mit der der Anschluss des Offshore-Windparks Nordlicht I an das Stromnetz möglich sein wird.
Die Anlage soll künftig eine Leistung von 980 Megawatt einspeisen. Die Konverterplattform wird mitten im Offshore-Windpark rund 90 Kilometer nordwestlich von Norderney stehen. Ein Hubschrauberlandedeck sichert die schnelle Erreichbarkeit.
- Gefahr aus dem Norden: "Die längste Hitzewelle, die wir je beobachtet haben"
Hochspannungs-Gleichstromkabel auf rund 233 Kilometern
Nach Angaben der Behörde umfasst der genehmigte Plan die Konverterplattform "BorWin kappa" sowie das Hochspannungs-Gleichstromkabel "BorWin6", das auf einer Strecke von insgesamt rund 233 Kilometern verlegt wird.
Etwa 93 Kilometer davon verlaufen durch die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee und wurden nun genehmigt. Die Plattform soll den von den Windrädern erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom umwandeln, um ihn verlustarm an Land zu übertragen.
Regelbetrieb der Plattform für Ende 2027 geplant
BSH-Präsident Helge Heegewaldt bezeichnete die Offshore-Windenergie als wichtigen Bestandteil der Energiewende. Windkraft auf See mache Deutschland unabhängiger von fossilen Brennstoffen und trage "einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz" bei. Zudem ermögliche der Beschluss weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien, so Heegewaldt.
Die ersten vorbereitenden Arbeiten auf See sollen bereits in diesem Monat starten. Die Installation der Plattform ist ab April 2026 geplant, die Kabelverlegung für das zweite Halbjahr 2026 vorgesehen. Der Regelbetrieb soll Ende 2027 beginnen.
Die Aufgabe des BSH
Eingriffe in die Meeresumwelt werden laut BSH durch eine ökologische Ausgleichsmaßnahme kompensiert. Dazu gehört die Wiederansiedlung der europäischen Auster im Schutzgebiet Borkum Riffgrund.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die maritime Behörde in Deutschland. Das BSH ist zuständig für Schifffahrt, Meeresschutz und nachhaltige Meeresnutzung, Offshore, Meeresvermessung, Meeresdaten und maritime Ressortforschung.
- Mitteilung des BSH
- bsh.de: "BSH macht Planunterlagen für Offshore-Netzanbindungssystem BorWin6 und BorWin kappa öffentlich bekannt"

