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Marlboro vor Ende: Philip Morris gibt Tabakgeschäft auf


Abkehr von klassischen Zigaretten
Ende der Marlboro: Philip Morris gibt Tabakgeschäft auf

Von Nicole Sagener

Aktualisiert am 14.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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Der Marlboro Man steht auf dem Dach der ZigarettenfabrikVergrößern des Bildes
Inzwischen ikonisch: der Marlboro Man in Berlin auf dem Dach der Zigarettenfabrik "Philip Morris". (Quelle: Soeren Stache/dpa/dpa-bilder)

Die Marlboro steht vor dem Aus: Philip Morris will zum rauchfreien Tabakkonzern werden und sich auf andere Produkte fokussieren. Das sind die Pläne.

Philip Morris International sagt der klassischen Tabakzigarette den Kampf an. Der weltweit größte Tabakkonzern will das Geschäft mit herkömmlichen Zigaretten beenden – und zukünftig auf Tabakerhitzer sowie elektronische Zigaretten für Flüssigkeiten setzen. Der Marlboro-Mann gehört somit bald der Vergangenheit an.

Wie die "Welt" berichtet, habe Markus Essing, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Philip Morris in Deutschland und Österreich, bei einer Veranstaltung in Berlin angekündigt: "Wir werden aus dem Zigarettengeschäft aussteigen und nur noch risikoreduzierte Produkte anbieten." Er habe aber keinen konkreten Zeitrahmen genannt: "Wir können einen Endzeitpunkt festlegen, haben aber noch keinen definiert", so Essing.

In Deutschland größter Marktanteil an Tabakzigaretten

Die Entscheidung von Philip Morris ist Teil einer größeren Strategie. Das Unternehmen, das etwa die etablierten Zigarettenmarken Marlboro, L&M oder Chesterfield produziert, hatte bereits vor zwei Jahren angekündigt, bis spätestens 2030 zum rauchfreien Tabakkonzern zu werden. Die Tabakerhitzer und E-Zigaretten werden als weniger schädliche Alternativen zur klassischen Zigarette beworben.

Der für seine Marke Marlboro weltweit bekannte Konzern dominiert in Deutschland mit einem Marktanteil von 37 Prozent bei klassischen Tabakzigaretten den Markt. Selbst als Einzelmarke kann Marlboro einen Marktanteil von 24 Prozent vorweisen. Im Vergleich dazu liegen Produkte wie Iqos jedoch noch bei einem geringen Verkaufsanteil von lediglich fünf Prozent auf dem deutschen Zigarettenmarkt.

Keine Werbung mehr für Tabakprodukte

Ob sich Philip Morris mit der geplanten Strategie langfristig durchsetzen kann, wird sich zeigen müssen. Das Unternehmen hebt sich damit jedenfalls von anderen renommierten Tabakkonzernen wie British American Tobacco, Reemtsma oder Japan Tobacco ab.

Schon seit 2017 verzichtet der Erfinder des Marlboro-Manns erfolgreich auf die Werbeausspielung für klassische Tabakprodukte und verlagert seinen Fokus auf den innovativen Tabakerhitzer namens Iqos. Die Technologie des Geräts nutzt eine elektronische Erhitzungsart anstelle des traditionellen Verbrennungsverfahrens, wodurch laut Philip Morris über 95 Prozent weniger Schadstoffpartikel freigesetzt werden.

"Gesundheits- und Wellnessmarke"

Philip Morris will sich durch diesen neuen Weg zu einer "Gesundheits- und Wellnessmarke" mausern. Im Jahr 2021 forderte der Hersteller die britische Regierung auf, innerhalb von zehn Jahren den Verkauf von allen Zigaretten zu untersagen.

Der Konzern übernahm im Herbst 2021 zudem das britische Pharmaunternehmen Vectura, das Inhalationsprodukte für Menschen mit Atemwegserkrankungen herstellt. Kritiker, etwa von die European Respiratory Society (ERS) hatten jedoch gemahnt, der Deal zwischen Vectura und einem Vertreter der Tabakindustrie mache eine riskante Einflussnahme der Zigarettenindustrie auf die britische Gesundheitspolitik sehr wahrscheinlich.

Verwendete Quellen
  • welt.de: "Das Ende der Tabakzigarette – Philip Morris gibt die Marlboro auf"
  • www.pmi.com/
  • reuters.com: "Philip Morris seals deal for UK's Vectura despite health group concerns" (englisch)
  • European Respiratory Society (ERS): "ERS and partners call on UK regulators to intervene in Vectura/Philip Morris International deal" (englisch)
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