t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenAktuelles

"Schönsaufen": Geht das? Oder ist es nur ein Mythos? Neue Studie deckt auf


Studie zur Wirkung von Alkohol
Ist das "Schönsaufen" nur ein Mythos?

  • Dorothea Meadows
Von Dorothea Meadows

Aktualisiert am 31.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Mann und Frau mit je einem Glas Wein in der Hand: Co-Abhängige fördern das Suchtverhalten des Partners oder der Partnerin.Vergrößern des Bildes
Ein Mann und eine Frau trinken Wein. Finden die beiden einander nach dem Genuss von Alkohol attraktiver als vorher? (Quelle: ArtMarie/getty-images-bilder)

Ein paar Schlucke aus dem Glas – und unser Gegenüber erscheint uns gleich als viel attraktiver. Ist das wirklich so?

Wahrscheinlich kennen wir alle den Spruch, man könne sich einen anderen Menschen "schönsaufen". Eigentlich ist er ein Ausdruck dafür, dass der Alkohol Blockaden in uns löst, das Flirten mit einem anderen Menschen leichter macht und wir, ganz platt gesagt, Lust auf Sex haben. Dabei empfinden wir einen Menschen im Rausch womöglich als sehr viel attraktiver, als wenn wir nüchtern sind. Aber ist das tatsächlich der Fall?

Das haben sich auch Forscher vom Stanford Prevention Research Center in Kalifornien gefragt und den Mythos untersucht. Wie? Die Psychiaterin Molly Bowdring ließ 36 heterosexuelle Männer Fotos von Frauen nach deren Aussehen bewerten und zusätzlich dazu auflisten, welche der Frauen sie gerne kennenlernen würden. Den Männern wurde versprochen, diese Frauen später tatsächlich treffen zu können.

Die Bierbrille

Wir Deutschen sprechen vom Schönsaufen, die Amerikaner haben sich für das gleiche Phänomen den Begriff Beer Goggles (zu Deutsch: Bierbrille) ausgedacht. Oder mit anderen Worten: durch zwei Gläser Bier betrachtet, erscheint das Gegenüber gleich als viel schöner.

Dieser Bewertungs- und Auswahlprozess wurde zweimal wiederholt, heißt es im "Journal for Studies of Alcohol and Drugs", in dem die Studie veröffentlicht wurde. Beim ersten Durchgang wurde den Männern ein Glas Cranberry-Saft serviert, beim zweiten ein Glas Cranberry-Saft mit Wodka.

Das Ergebnis: Mit Alkohol im Blut bewerteten die Männer die Frauen nicht besser. Aber die Männer wurden mutiger. Das heißt, sie gaben nun an, Frauen treffen zu wollen, die sie im nüchternen Zustand als "sehr attraktiv" betitelt, sich für ein Treffen aber keine Chance ausgerechnet hatten.

"Ein Rausch macht das Gegenüber also nicht schöner, aber der Alkoholkonsum macht es wahrscheinlicher, dass Menschen jemanden ansprechen, den sie bereits attraktiv finden", fasst Bowdring zusammen. Oder einfacher gesagt: Das "Schönsaufen" ist nur ein Mythos.

Verwendete Quellen
  • Journal on Studies of Alcohol and Drugs: "Beer Goggles or Liquid Courage? Alcohol, Attractiveness Perceptions, and Partner Selection Among Men" (englisch)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website