Noch genießbar MHD: Diese Alltagsprodukte halten viel länger

Tonnenweise landen Lebensmittel im Müll, da viele Verbraucher das Mindesthaltbarkeitsdatum falsch verstehen. Dieser Artikel klärt auf.
Der Joghurt ist drei Tage über dem Mindesthaltbarkeitsdatum, die Nudeln sind zwei Jahre im Schrank – und schon wandert alles in den Abfall. Dabei handelt es sich beim MHD keineswegs um ein Verfallsdatum. Viele Alltagsprodukte bleiben weit über das aufgedruckte Datum hinaus genießbar und verlieren weder an Qualität noch an Geschmack.
Was sagen MHD und Verbrauchsdatum aus?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ("mindestens haltbar bis …") gibt an, bis wann der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete Produkt bei richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften wie Aroma oder Konsistenz behält. Nach Ablauf dieser Frist bedeutet das aber nicht automatisch, dass ein Lebensmittel verdorben ist.
Anders verhält es sich beim Verbrauchsdatum ("zu verbrauchen bis …"). Rohes Fleisch oder Fisch sollten nach Ablauf entsorgt werden, da sie leicht verderblich sind und die Sicherheit des Produkts nicht mehr gewährleistet ist.
Trockene Grundnahrungsmittel überzeugen mit langer Haltbarkeit
Nudeln aus Hartweizengrieß gehören zu den Lebensmitteln mit besonders langer Haltbarkeit. Bei trockener Lagerung bleiben sie problemlos mehrere Jahre über das MHD hinaus genießbar. Gleiches gilt für weißen Reis, der bei sachgerechter Aufbewahrung quasi unbegrenzt haltbar ist.
Vorsicht ist allerdings bei Vollkornvarianten geboten: Vollkornnudeln und Naturreis enthalten mehr Fett und können ranzig werden.
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Auch diese Lebensmittel halten meist länger
Weitere Produkte, die ebenfalls oft über das MHD hinaus genießbar sind, insofern sie nicht geöffnet oder beschädigt sowie richtig gelagert wurden, sind:
- Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark oder Butter
- Konserven in Gläsern und Dosen
- Tiefkühlprodukte
- Zucker und unjodiertes Salz (ohne Zusätze wie Kräuter)
- Senf und Ketchup
- Essig, Öl und Gewürze
- Kaffee, Tee und Kakao
- Konfitüre und Honig (auch in kristallisiertem Zustand)
- Mehl (Ausnahme: Vollkornmehl)
- Nüsse und Schokolade
- Fruchtsäfte
- Bier und Wein
- Mineralwasser, insbesondere in Glasflaschen
Einige Nahrungsmittel bleiben Tage oder Wochen nach Ablauf des MHD völlig unbedenklich, manche sogar über Monate oder Jahre hinweg. Richtwerte dazu bieten unter anderem die Verbraucherzentralen.
Den Sinnen vertrauen: sehen, riechen, schmecken, tasten
Ob ein Lebensmittel noch genießbar ist, lässt sich meist durch eine einfache sensorische Prüfung feststellen. Zunächst schaut man sich das Produkt genau an: Gibt es Schimmel, Schädlinge, Verfärbungen oder andere optische Veränderungen?
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Sieht das Nahrungsmittel aus wie immer, folgt der Geruchstest. Ein unangenehmer oder untypischer Geruch deutet auf Verderb hin. Wenn alles unauffällig erscheint, kann eine kleine Geschmacksprobe Aufschluss geben. Zu guter Letzt hilft der Tastsinn bei der Überprüfung der Konsistenz.
Diese Sinnesprüfung ist bei den meisten Produkten mit abgelaufenem MHD völlig ausreichend. Nur bei leicht verderblichen Waren mit Verbrauchsdatum wie küchenfertig abgepackter Salat sollte strenger verfahren werden. Wer seine Sinne einsetzt, statt blind dem Datum zu vertrauen, kann aktiv Lebensmittelverschwendung reduzieren und gleichzeitig Geld sparen.
- test.de: "Haltbarkeit von Lebensmitteln – Nicht gleich wegwerfen"
- vzhh.de: "So erkennen Sie, ob Lebensmittel noch gut sind"
- Eigene Recherche