Champagner-Alternative aus der Höhle
Was aussieht wie ein Drive-in mit Anschluss zur Autobahn, ist eigentlich ein alter Steinbruch aus dem Mittelalter und heute die Einfahrt in die Gewölbe der Winzergenossenschaft Bailly-Lapierre.
Seit 1972 produziert die Winzerkooperative unter der Erde dreieinhalb Millionen Flaschen Crémant im Jahr und lädt zum Besuch der Gewölbe ein.
Silvia, eine Schweizerin mit deutschen Eltern, führt durch das Höhlensystem.
Der mit Champagner vergleichbare Crémant von Bailly Lapierre reift in den Gewölben mindestens neun Monate.
Die "Mauern" aus Glas bleiben stabil, selbst wenn mal eine Flasche platzt .
Seit einem Wettbewerb regionaler Bildhauer schmücken Kunstwerke das Höhlensystem. Dazu zählt beispielsweise Yves Varanguins Wasserkutsche mit vorgespanntem Pferd.
Von diesem ist auch "Le Pierreux" ("Der Steinhauer"). Das Kunstwerk soll das Brechen von Steinplatten zeigen.
Aber auch "La Crémantaise" von Jean-Pascal und Séverine Najean mit aus der Flasche ploppendem Korken ist in der Höhle zu bestaunen.
Michel Yseboodts Friedenspforte entstand unter dem Eindruck des 11. Septembers 2011.
Joël Berthelot hat seinen Vater Henri an einer alten Holzkelter porträtiert.
Inzwischen werden die Crémant-Flaschen ausschließlich maschinell gedreht.
Der Weg in die Probierstube führt vorbei am Weingott Bacchus von Daniel Cornillon. Dessen steinerner Bauch war abgeplatzt. Ob dafür die Kohlensäure im Crémant verantwortlich war?
Die Probierstube selbst befindet sich dann ebenfalls in einer alten Steinbruch-Höhle. Das Probieren von zwei Sorten ist im Preis einer Führung inbegriffen.
Und davon gibt es einige: Neben vielen verschiedenen Crémant-Sorten auch etwa 200.000 Weinflaschen.
Außerdem verkauft Bailly-Lapierre auch eingelegte Kirschen (vorne).
Für ihre Produkte wurde die Winzergenossenschaft schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Die Höhle von Bailly-Lapierre liegt im Burgund oberhalb eines Hausbott-Reviers des Flusses Yonne.