Um kaum ein Lebensmittel ranken so viele Mythen wie um das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Unzählige Studien haben die gesundheitliche Wirkung von Kaffee erforscht - und doch hält sich so mancher Irrglaube hartnäckig. Wir klären mit den gängigsten Mythen rund um Kaffee auf.
Kaffee entwässert den Körper
Oft ist zu hören, dass Kaffee dem Körper Flüssigkeit entzieht. Doch dies ist ein Irrglaube, wie die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) erklärt. Grund ist eine falsche Interpretation von Forschungsergebnissen. Das im Kaffee enthaltene Koffein hat zwar einen harntreibenden Effekt, bei einem Kaffeekonsum von etwa vier Tassen am Tag ist dies allerdings zu vernachlässigen. Die tägliche Kaffeemenge darf sogar zum empfohlenen Tagesbedarf an Flüssigkeit hinzugerechnet werden, so die DGE.
Kaffeetrinker leben länger
Eine Studie der Harvard University hat nachgewiesen, dass Kaffee sogar lebensverlängernd wirkt. Dieses Ergebnis veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin "Circulation". Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder neurologische Leiden kämen bei Kaffeekonsumenten seltener vor. Dies gelte auch für koffeinfreien Kaffee, so die Studie. Die Daten der Forscher stammen aus drei Beobachtungsstudien. Über 30 Jahre wurden die Ernährungsgewohnheiten von über 200.000 medizinischen Angestellten erfragt und ausgewertet.
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Hoher Blutdruck durch Koffein
Die Wirkung von Koffein auf den Körper ist individuell verschieden. Forscher fanden heraus, dass Gene für die Reaktion des Blutdruckes nach dem Konsum von Koffein verantwortlich sind. Menschen mit einer bestimmten Gen-Variante haben also tatsächlich ein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko. Betroffene sollten daher auf koffeinfreien Kaffee umsteigen.
Tee ist gesünder als Kaffee?
Sowohl Kaffee als auch Tee enthalten Koffein und werden daher häufig als Wachmacher konsumiert. Wobei der Koffeingehalt einer Tasse Kaffee wesentlich höher ist als bei Tee. Dadurch setzt die Wirkung schneller ein, ist aber nur von kurzer Dauer. Bei Tee hingegen setzt die Wirkung langsamer ein, hält aber länger an. Lassen Sie Tee nur kurz ziehen, wirkt er anregend. Wenn Sie Tee länger ziehen lassen, enthält er mehr Gerbstoffe und wirkt beruhigend.
Ob Tee oder Kaffee im Endeffekt gesünder ist, bleibt umstritten. Bei beiden gilt jedoch: Auf die richtige Menge kommt es an.
Kaffee in der Schwangerschaft verboten?
Bei der Frage, ob Kaffee in der Schwangerschaft schädlich ist, gehen die Meinungen der Experten auseinander. Einige Studien deuten darauf hin, dass ein vermehrter Koffeinkonsum das Wachstum des Ungeborenen negativ beeinflussen könnte. Sogar das Risiko von Fehlgeburten könnte erhöht sein.
Espresso gesünder als Kaffee?
Menschen mit Magenproblemen sollten Espresso einem Kaffee vorziehen. Durch die längere Röstung der Bohnen enthält der Espresso weniger Säure. Die kurze Zubereitungszeit reduziert zusätzlich die Gerbstoffe. Dadurch wird der Espresso im Vergleich zum herkömmlichen Filterkaffee deutlich bekömmlicher für den Magen.