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Netto: Zebrafleisch beim Discounter löst Shitstorm im Netz aus


"Was soll der Mist?"
Netto bietet Zebrasteak an – und erntet Empörung

Von t-online, cch

Aktualisiert am 05.12.2018Lesedauer: 2 Min.
Werbeprospekt: Ein Discounter verkauft Zebrasteak.Vergrößern des BildesWerbeprospekt: Ein Discounter verkauft Zebrasteak. (Quelle: Screenshot Prospekt Netto)
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Netto Markendiscount bietet in seinem aktuellen Prospekt tiefgefrorenes Zebrasteak an. Das trifft bei den Kunden nicht nur auf Begeisterung.

Netto hat einen Shitstorm ausgelöst. In seinem vom 3. bis zum 8. Dezember gültigen Prospekt wirbt der Discounter für Zebrasteak. Im Tiefkühlsortiment gibt es 300g-Zebrasteaks von DAM Damien de Jong für den Aktionspreis von rund sieben Euro. Woher das bei Netto angebotene Fleisch stammt, geht aus dem Angebot nicht hervor. Auf der Verpackung steht lediglich der Warnhinweis "Auf mögliche Rückstände von Geschossteilen achten".

Die Aktion sorgt in den Sozialen Netzwerken für große Aufregung. Kunden kritisieren an dem Verkauf des exotischen Fleisches, dass Wildtierbestände weltweit rückläufig sind. "Zebras gehören in die Serengeti und nicht in die Tiefkühltruhe", schreibt beispielsweise ein Nutzer auf Twitter. Und weiter: "Voll daneben, Netto!" Ein anderer kündigt an, aufgrund dieses Angebots nie wieder eine Netto-Filiale zu betreten. Ein wiederum anderer fragt einfach nur: "Was soll der Mist?"

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Pro Wildlife warnt vor dem Angebot

Auch die Artenschutzorganisation Pro Wildlife meldet sich zu Wort. Sie warnt Handel und Verbraucher vor solchen Angeboten. "Das Fleisch stammt in aller Regel von Tieren aus freier Natur, die meisten Wildtierbestände sind aufgrund von Wilderei und Lebensraumverlust bereits rückläufig. Der Trend zu exotischem Fleisch von Tieren aus weit entfernten Ländern ist sehr bedenklich", sagt Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Die Organisation mutmaßt, dass es sich bei dem in Discountern angebotenen Zebrafleisch um Fleisch von Steppenzebras handelt. Die Bestände seien zwischen 2002 und 2016 um 24 Prozent zurückgegangen. Die Art gelte auf der Roten Liste als "potentiell gefährdet". In drei Ländern sei das Steppenzebra ausgestorben. Die beiden anderen Zebraarten, Grevy- und Bergzebra, sind stark gefährdet. "Den kommerziellen internationalen Handel mit Luxusprodukten von Wildtieren anzukurbeln, deren Bestände ohnehin stark rückläufig sind, ist unverantwortlich und kontraproduktiv für den Artenschutz", kritisiert Freyer.

Der WWF verurteilt laut einem Bericht der "Rheinischen Post" hingegen den Konsum von Zebrafleisch nicht. Entscheidend sei aber die Herkunft und die Haltung der Tiere. Die Umweltschutzorganisation kritisiere an dem Angebot von Netto, dass das Fleisch aus anderen Kontinenten eingeführt wird. Netto und der WWF sind Partner für mehr Nachhaltigkeit, Netto wirbt mit dem WWF-Panda.

Manchen gefällt das Zebrafleisch von Netto

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Es gibt auch Menschen, denen das Angebot von Netto zu gefallen scheint. "Ich habe Zebra schon gegessen. Und es war lecker...", äußert sich bei Twitter jemand zu dem Angebot. Ein anderer sieht das ähnlich – und zeigt sein Interesse an weiterem exotischen Fleisch: "Kleine Häppchen beim Mongolen des Vertrauens waren vielversprechend. Kamel fand ich zäh, Krokodil erinnerte an Frosch und Hühnchen, Lama fehlt mir noch."

Manche können die Aufregung über das Steak vom Zebra nicht nachvollziehen. Sie finden, dass man beim Verzehr von Fleisch nicht zwischen unterschiedlichen Tierarten unterscheiden sollte. "Warum nicht? Ob Kuh, Schwein, Gans, Hund, Katze usw. Es sind alles fühlende Lebewesen. Wer A sagt, kann auch B sagen oder vegan leben!", heißt es von einem Nutzer auf Facebook.

Netto hat sich auch auf Anfrage noch nicht zu dem Shitstorm geäußert.

Verwendete Quellen
  • eigene Recherchen
  • Prospekt von Netto vom 03.12.2018
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