Lebensmittelrettung So gehen Tafeln und Apps mit MHD um

Hierzulande gelangen jährlich rund elf Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Müll. Wie helfen Tafeln und Foodsharing Apps gegen diese Verschwendung?
Die Preise für Lebensmittel sind deutlich gestiegen und gleichzeitig werden große Mengen völlig unnötig entsorgt. Es gibt gute Möglichkeiten gegen die Verschwendung von Lebensmitteln, wie Tafeln und Foodsharing Apps. Doch wie retten sie gutes Essen, schonen den Geldbeutel und gleichzeitig das Klima?
Mit Tafeln gegen Lebensmittelverschwendung angehen
Tafeln arbeiten mit Lebensmittelhändlern wie Kaufland und mit Produzenten zusammen. Inzwischen gibt es in Deutschland aktuell rund 970 dieser sozialen Organisationen mit zahlreichen Ausgabestellen in verschiedenen Städten.
Tafeln verteilen die noch genießbaren Nahrungsmittel an von Armut betroffene Menschen, beispielsweise an Sozialhilfeempfänger. Neben der Weitergabe von Lebensmitteln machen Tafeln darauf aufmerksam, wie die Vernichtung genießbarer Lebensmittel vermieden werden kann. Zudem fördern sie durch Aufklärung, Nahrungsmittel mehr wertzuschätzen, zum Beispiel durch:
- Kochkurse
- Projekte in Kindergärten und Schulen
- Forderung von veränderten Gesetzen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung
- Lesen Sie auch: Lebensmittel: Tipps gegen die Verschwendung
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Foodsharing Apps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung
Verschiedene Apps haben es sich zum Ziel gemacht, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Dazu zählt beispielsweise Too Good To Go. Darüber bieten Geschäfte und gastronomische Betriebe Lebensmittel in der Form von Überraschungstüten zu stark reduzierten Preisen an. Mit dem Lieferdienst von Too Good To Go verschickt der Anbieter überschüssige Lebensmittel per Paket nach Hause.
Es gibt weitere Apps, wie RESQ Club, mit denen überschüssige Lebensmittel von Restaurants, Bäckereien oder Cafés gekauft werden können.
Auch in den Geschäften selber werden verschiedene Initiativen, Lebensmittel zu retten, geboten, wie:
- Abendrabatte
- Ablagen für Übriggebliebenes
- Retterboxen mit Obst und Gemüse
- Günstigere Lebensmittel des Vortages in Bäckereien
- B-Ware
Wofür steht Foodsharing?
Der gemeinnützige Verein Foodsharing betreibt eine Internetplattform. Das Ziel besteht darin, noch verzehrfähige Lebensmittel zu teilen, anstatt sie wegzuwerfen. Überschüssige werden beispielsweise in Einkaufsmärkten oder Restaurants abgeholt und weiter verteilt, unter anderem durch:
- Fairteiler-Kühlschränke
- Verteilstationen
Fairteiler, die öffentlich zugänglichen Abgabestellen, sind kostenlos. Anders als bei den Tafeln können das Angebot von foodsharing alle Menschen und nicht nur Bedürftige nutzen.
Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum
Ein häufiger Grund für das Wegwerfen genießbarer Lebensmittel ist ein überschrittenes MHD. Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis zu welchem Zeitpunkt Lebensmittel unter korrekter Aufbewahrung und ungeöffnet spezifische Eigenschaften wie Geschmack und Geruch behalten.
Lebensmittel sind mit Ablauf des MHD nicht automatisch verdorben und ungenießbar. Viele können weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus bedenkenlos verzehrt werden.
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Anders verhält es sich beim Verbrauchsdatum: Diese Lebensmittel, beispielsweise frisches Fleisch, dürfen nach dem Ablauf nicht mehr gegessen werden.
Die Tafeln und Initiative foodsharing haben eine Partnerschaft mit dem gemeinsamen Ziel der Rettung von Lebensmitteln. Sie ergänzen sich in ihrer Arbeitsweise.
- verbraucherzentrale.de: "App-Test "foodsharing": Gerettetes Essen schmeckt doppelt gut"
- aok.de: "Lebensmittel retten mit Apps und Plattformen"
- tafel-hessen.de: "Lebensmittel retten"
- zero-waste-ratgeber.de: "Foodsharing – Zero Waste beginnt beim Essen"
- toogoodtogo.com: "Rette gute Lebensmittel vor der Verschwendung"
- foodsharing.de: "Über uns"