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Kommunikation: Wie Babys kommunizieren


Warum schreit mein Baby?

t-online, Jenni Zwick

22.12.2009Lesedauer: 4 Min.
Babys drücken mit ihren Lauten und Gesten ihre Gefühle und Bedürfnisse aus.Vergrößern des BildesBabys drücken mit ihren Lauten und Gesten ihre Gefühle und Bedürfnisse aus. (Quelle: imago-images-bilder)
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Schreien, schreien, schreien: Für Außenstehende hören sich die Signale von Babys immer gleich - und vor allem nervig - an. Doch Babys haben mehr als diese Ausdrucksform, wir müssen sie nur verstehen. Denn Säuglinge kommunizieren von Geburt an mit ihren Eltern. Mit Babylauten und Mimik versuchen sie uns ihre Bedürfnisse, Gefühle und Launen mitzuteilen. Das Problem: Im Laufe der Zeit setzen sich nur die Aktionen durch, mit denen aus Sicht des Babys die besten Ergebnisse erzielt wurden. Daher ist es ratsam, von Geburt an zwischen den erwünschten und weniger erwünschten Signalen zu unterscheiden und dann auch entsprechend darauf zu reagieren. Damit erleichtern Sie sich das Leben mit Ihrem Baby ungemein.

Was die Mimik bewirken soll

Babys haben ein angeborenes Interesse an anderen Menschen. Nichts fesselt sie so sehr wie Gesichter und die Stimme der Eltern oder anderen Betreuungspersonen. Um sich mitzuteilen, können sie von Geburt an überraschend viele Gesichtsausdrücke machen. Remo H. Largo beschreibt in seinem Buch „Babyjahre“ den mimischen Ausdruck von wenigen Tagen alten Babys und was sie bewirken sollen. So werden die Augen weit und glänzend, der Mund öffnet sich leicht und die Wangen sind angespannt, wenn ein Baby ein Gesicht aufmerksam betrachtet. Wird das Baby aber müde, schaut es weg, die Augen verlieren ihren Glanz und die Arme hängen schlaff herunter.

Mama, spiel mit mir!

Laut Largo sind die anfänglichen mimischen Möglichkeiten von Säuglingen in allen Kulturen gleich. Wenn sich ein Baby beim Trinken verschluckt und der Bauch grummelt, macht es ein bekümmertes Gesicht. Schmeckt es etwas Salziges oder Saures, kann es das Gesicht angeekelt verziehen. Wird ein Säugling zu schnell und unsanft hochgehoben, reißt es erschreckt die Augen und den Mund auf. Fühlt sich das Baby wohl, gibt es wohlige Laute von sich, so der Kinderarzt. Seine Stimmung und seine Bereitschaft, mit der Umgebung in Beziehung zu treten, zeigt es deutlich. Es dreht sich zur Mutter hin und wackelt heftig mit Ärmchen und Beinchen und strahlt über das ganze Gesicht. Dreht es allerdings Kopf und Körper weg, bricht den Blickkontakt ab, schließt die Augen und beginnt zu gähnen, ist es müde und möchte die bisherigen Eindrücke verarbeiten. Ist Ihr Baby lebhaft und versucht mit den genannten Signalen mit Ihnen zu kommunizieren, ist es ein guter Zeitpunkt, um zu spielen, zu kuscheln, zu füttern oder auch ausgiebig zu baden. Signalisiert es Ihnen allerdings, dass es Ruhe braucht, indem es sich abwendet, werden diese Tätigkeiten höchst wahrscheinlich keinen Spaß machen, denn das Kind ist nicht aufnahmebereit und wird schnell anfangen zu quengeln und zu weinen.

Auch Schreien ist erlaubt

Auch wenn Eltern ihr Baby mit der Zeit besser verstehen lernen - in vielen Fällen können sie Geschrei nicht verhindern. Schon Säuglinge sind kleine Individuen mit unterschiedlichen Charakteren und Ausdrucksweisen. Die einen können ihre Wünsche geduldig vermitteln, die anderen sind sensibel, schwer zufriedenzustellen und ungeduldig. Je aufmerksamer Sie Ihr Kind beobachten, desto besser lernen Sie es kennen. Sie sind der Experte für Ihr Kind und wissen, wie es nach dem Trinken oder dem Mittagsschlaf reagiert und was es in diesen Momenten braucht. Weint und schreit es einmal länger und Sie verstehen nicht weswegen, ist das für Ihr Baby kein Weltuntergang, so lange Sie bei ihm sind und ihm durch liebevolles Zureden vermitteln, dass Sie Verständnis für seine Lage haben und Sie für es da sind.

Fünf Laute der Baby-Kommunikation

Babys verfügen, neben dem Schreien, noch über andere Laute, mit denen sie sich mitteilen. Wenn sie lernen, dass sie mit diesen Lauten zum Ziel kommen, ist das für sie unbewusst eine Bestätigung, dass sie ernst genommen werden und sich ihre Eltern um sie kümmern , es fördert also das Urvertrauen, was sehr wichtig für die psychische Entwicklung ist. Wenn Babys mit diesen Lauten nicht verstanden werden, setzen sie stärkere Signale, um ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllt zu bekommen: Sie weinen oder fangen an zu brüllen.

- Der Kontaktlaut ist ein kurzer einzelner Laut, etwa wie ein kurzes Quaken. Das Baby verwendet ihn meistens, wenn es aufwacht und nach Ihnen ruft. Es möchte wissen, ob jemand da ist, muss aber nicht unbedingt aus dem Bettchen genommen werden. Oftmals reicht es, kurz zu rufen und ihm zu zeigen, dass Sie in der Nähe sind. Auch beim Spielen versichert es sich mit diesem Laut, dass es nicht alleine ist, wenn es Sie nicht im Blickfeld hat.

- Schlaflaute sind wohlige brummende Laute, mit denen das Baby beim Schlafen zeigt, dass alles in Ordnung und es gesund ist. Sie vermitteln Ihnen, dass auch Sie beruhigt schlafen können. Meistens ertönen sie, wenn das Baby die Schlafposition wechselt. Bleiben sie ein paar Mal aus, animiert es die Eltern unbewusst, nach dem Kind zu schauen.

- Mit dem Trinklaut signalisiert Ihr Baby, dass die Milch in der richtigen Menge fließt. Den Laut und ein wohliges Schmatzen gibt Ihr Baby beim Stillen oder Fläschchen geben von sich und drückt damit seine Zufriedenheit aus, die sich oft auf die Mutter überträgt. Bleibt dieses Geräusch aus, wird eine stillende Mutter höchstwahrscheinlich die Brust wechseln oder eine andere Stillposition einnehmen. Eine Mutter, die ihr Baby mit einem Fläschchen füttert, kontrolliert, ob der Sauger verstopft ist. Diese Vorgänge werden meistens nicht rational, sondern unbewusst durchgeführt.

- Der Wohlfühllaut wird oft wiederholt und signalisiert: „Mir geht’s gut, spiel und kuschel mit mir“. Es animiert Erwachsene es aufzunehmen, sich mit dem Baby zu beschäftigen und dadurch die Beziehung zu stärken.

- Mit Unmutslauten weist das Baby darauf hin, dass ihm aktuell etwas nicht passt. Es bittet mit Quengeln und kurzen Weinlauten darum, dass Sie etwas an seiner Situation ändern sollen, denn es fühlt sich unwohl und hilflos. Diese Einzellaute ertönen bis zu 14-mal pro Minute. Wird nicht reagiert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass aus den Unmutslauten heftiges Geschrei wird. Wenn die Ursache für seine Unzufriedenheit erkannt und behoben ist, wechselt das Baby wieder in einen zufriedenen und glücklichen Stimmungszustand, der auch die Eltern glücklich macht.

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