Expertin klärt auf Warum übergeben sich Katzen ausgerechnet auf dem Teppich?

Viele Katzen und Hunde neigen dazu, besonders auf weichen Untergründen wie Teppichen oder Sofas zu erbrechen. Was ist der Grund?
Jeder Katzenhalter kennt das Geräusch: ein Gluckern, Pumpen, Würgen – und schon ist es passiert. Die Katze hat sich ausgerechnet auf dem Teppich oder auf dem Sofa erbrochen. Während man bei Hunden die Übelkeit und das anstehende Malheur meist schon am Verhalten wie Schmatzen oder verstärktem Speichelfluss erkennt, kommt es bei Katzen häufig überraschend.
Besonders ärgerlich ist es, wenn sich Katze oder Hund einen Ort ausgesucht haben, der sich nicht einfach abwischen lässt. Suchen sich unsere Haustiere die flauschigen Plätze absichtlich aus? Warum?
Verschiedene mögliche Gründe
Eine allgemeingültige Antwort gibt es darauf nicht. Denn hier können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen. Zum einen gibt es in vielen Haushalten mehr Flächen, die mit Textilen ausgelegt sind – also Teppichböden, Sofas, Fußmatten etc. Dann ist die Wahrscheinlichkeit generell höher, dass Katzen oder Hunde sich rein zufällig auf einem ungünstigen Untergrund übergeben. Auch Gewohnheit spielt eine Rolle, erklärt Dr. Ann-Kathrin Fritsche, Tierärztin und Expertin für Tierverhalten. Katzen liegen gerne auf dem Sofa oder Teppich – wenn sie sich erbrechen müssen, sind sie eben einfach schon dort.
- Wenn die Katze oft erbricht: Gefahren und Ursachen klären
Es gibt allerdings auch verschiedene Erklärungsversuche, die auf die tierischen Instinkte zurückgehen. Laut Fritsche könnte es etwa daran liegen, dass sich Tiere zum Erbrechen in der Regel an einen Ort zurückziehen, an dem sie sich wohl und geschützt fühlen. "Teppiche oder Sofas fühlen sich weicher, wärmer und sicherer an als kalte, glatte Böden."
Ein weiterer Grund ist die Haptik der Textilien. Katzen befinden sich beim Erbrechen in einer gebückten Haltung und spannen die Bauchmuskeln stark an. Auf Fliesen oder Parkett haben ihre Pfoten dann weniger Halt als auf Teppichboden, erklärt Fritsche.
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Der weiche Untergrund erinnere laut mehrerer Quellen außerdem am ehesten an einen geeigneten Ort in der Natur, um das Erbrochene zu verscharren – wie etwa Sand oder Erde. Denn Katzen versuchen draußen – wenn es nicht darum geht, ihr Revier zu markieren – möglichst wenig Gerüche zu hinterlassen.
Verhalten auf keinen Fall bestrafen
Auch wenn die Gründe für das Verhalten nicht klar sind, sollten Sie Ihr Haustier keinesfalls für das Malheur bestrafen. Denn für Tiere ist das Erbrechen in der Regel ebenfalls eine eher unangenehme Erfahrung. Wenn Ihre Katze oder Ihr Hund besonders häufig erbricht, kann sogar eine Erkrankung dahinterstecken. In diesem Fall sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
- Schriftliche Auskunft von Dr. Ann-Kathrin Fritsche, Tierärztin und Expertin für Tierverhalten
- petbook.de: "Warum sich Katzen und Hunde oft auf dem Teppich übergeben – und nicht dem Parkett"
- mercurynews.com: "Why does my cat always throw up hairballs on the carpet?" (Englisch)