Hilfreiche Tipps Erste Hilfe für Haustiere: Diese Maßnahmen sollten Sie kennen

Verletzungen oder Vergiftungssymptome bei Tieren erfordern schnelle Erste Hilfe. Wüssten Sie, was zu tun ist? Die wichtigsten Schritte für den Ernstfall.
Kleine Wunden, allergische Reaktionen, verschluckte Fremdkörper: Auch bei Hunden und Katzen kommt es manchmal zu Situationen, in denen sie auf Erste Hilfe angewiesen sind. Wer als Haustierbesitzer darauf vorbereitet ist, kann im Notfall Ruhe bewahren und dem Liebling schnell helfen.
Was im Ernstfall wirklich zählt: "Man sollte selbst ruhig bleiben und versuchen, das Tier zu beruhigen", so Petra Sindern, Vizepräsidentin des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte gegenüber dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH).
So kann es etwa vorkommen, dass der Patient vor Schmerz zubeißt. Das kann man unterbinden, indem man dem Hund kurz die Schnauze zubindet, die Katze wickelt man in einen Pulli oder ein Tuch.
Das ist im Ernstfall zu tun
Ansonsten unterscheiden sich die Erste-Hilfe-Maßnahmen für Haustiere nicht sonderlich von denen für Menschen. Da geht es dann darum, Wunden zu reinigen, einen Verband anzulegen, Schwellungen zu kühlen oder etwa eine Zecke sicher zu entfernen.
Anders sieht es bei Notfällen aus: Das können Vergiftungen, Atemnot oder auch starke Schmerzen beim Tier sein. Dann heißt es nämlich, so schnell wie möglich eine Tierarztpraxis aufzusuchen, rät Tierärztin Petra Sindern.
Ob Sie bei Vergiftungssymptomen als Besitzer Sofort-Maßnahmen anwenden können, hängt von der Art des Giftes ab. Ist die Vergiftungsursache unbekannt, sollten Sie laut des Bundesverbandes für Tiergesundheit e. V. (BfT) nicht selbst handeln und das Tier schnellstmöglich in einer Tierarztpraxis bringen. Sollte Ihre Katze oder Ihr Hund Tabletten, Lösungen oder Giftköder verspeist haben, können Sie versuchen, etwaige Reste mit Wasser oder Küchenpapier aus dem Maul zu entfernen, rät der BfT. In jedem Fall sollten Sie umgehend einen Tierarzt kontaktieren.
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Bei einer Wunde sollten Sie auch nach der Versorgung das Tier weiter beobachten. Denn: "Nicht jeder Notfall ist auf den ersten Blick als solcher zu erkennen". Zieht sich das Tier plötzlich zurück, frisst nicht mehr, hechelt stark oder zeigt sich auf andere Weise verhaltensauffällig, können innere Probleme vorliegen. Auch dann ist ein Anruf beim Tierarzt ratsam.
Gut gerüstet mit Heimtierapotheke
Im Idealfall gibt es für das Haustier auch eine kleine Hausapotheke. Das sollte man für den Tier-Notfall unter anderem zu Hause haben:
- Medikamente etwa gegen Durchfall, Schmerzen und Fieber – für die jeweilige Tierart zugelassen und am besten vom Tierarzt empfohlen
- Alles, was man zur Wundversorgung benötigt: etwa Verbandmaterial, Polsterwatte, Mittel zur Wundreinigung, alkoholfreies Desinfektionsspray und Wundsalbe
- Digitales Fieberthermometer
- Maulkorb als Beißschutz
- Insekten- und Zeckenschutz, etwa Spot-on-Präparate und eine Zeckenzange für den Notfall
Cremes oder Salben aus der Hausapotheke sollten Sie lieber nicht eigenmächtig auf die Wunden Ihres Haustiers auftragen. Da sich Katzen und Hunden meist die Wunden lecken, kann die Salbe im Magen der Tiere landen. Ungeeignete Substanzen können dann zu weiteren Beschwerden führen. Ziehen Sie deshalb in jedem Fall einen Tierarzt zurate.
- Nachrichtenagentur dpa
- bft-online.de: "Erste Hilfe bei Vergiftungen"
- acht.johanniter.de: "Gut versorgt: Erste Hilfe beim Haustier"