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Igel im Garten: So schützen Sie die bedrohten Tiere


Gefährliche Falle
Darum sollte Ihr Gartenzaun kleine Löcher haben

t-online, om

Aktualisiert am 28.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Ein undurchlässiger Zaun kann für Igel schnell zur Todesfalle werden: Um die Tiere zu schützen, sollten Sie einige Löcher oder Zwischenräume einfügen.Vergrößern des Bildes
Ein undurchlässiger Zaun kann für Igel schnell zur Todesfalle werden: Um die Tiere zu schützen, sollten Sie einige Löcher oder Zwischenräume einfügen. (Quelle: Dhoxax/getty-images-bilder)
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Um Igeln eine sichere Durchreise in Gärten zu ermöglichen, sind kleine Öffnungen im Zaun entscheidend. Wie Sie den gefährdeten Tieren sonst noch helfen können.

Der Igel ist ein natürlicher Schädlingsbekämpfer. In Ihrem Garten kann er sich deshalb als besonders nützlich erweisen. Damit sich die Tiere dort wohlfühlen, sollten Sie die wichtigsten Fakten über den Igel kennen und Ihren Garten entsprechend einladend gestalten. Besonders in den Herbstmonaten, wo das Nahrungsangebot für die kleinen Säugetiere knapp wird und der Winterschlaf bevorsteht, wird das wichtig.

Steckbrief: Der Igel, ein Insektenfresser mit Stachelabwehr

Der Igel (lateinisch: Erinaceus) gehört zu den Säugetieren und wird zwischen 15 und 40 Zentimeter groß. Sein Gewicht variiert je nach Exemplar – bis zu 1.800 Gramm schwere Igel sind keine Seltenheit. Die Insektenfresser können bis zu sieben Jahre alt werden. Man unterscheidet außerdem zwischen zwei Igelarten, dem Braunbrustigel, auch Westeuropäischer Igel genannt, und dem Weißbrustigel.

Igel weisen meist eine bräunliche Färbung auf, beim Weißbrustigel ist der Bauch etwas heller gefärbt. Charakteristisch sind die Stacheln auf dem Rücken, die bei einem ausgewachsenen Tier bis zu drei Zentimeter lang und zwei Millimeter dick werden können. Sie dienen in erster Linie zum Schutz vor Fressfeinden wie Füchsen, Adlern, Eulen, Dachsen oder Mardern. Wenn Gefahr droht, rollt sich der Igel ein und richtet seine Stacheln auf. Aber auch beim Tag- und Winterschlaf nimmt der Insektenfresser diese Schutzhaltung ein.

Bereits bei der Geburt sind Igel mit Stacheln ausgestattet, es dauert allerdings ein paar Tage, ehe sie ausreichend hart und stabil werden.

Nahrung: Auf dem Speiseplan stehen Insekten

Der Lebensraum des in Europa, Afrika und Asien verbreiteten Igels kann vielseitig sein. Insbesondere Graslandschaften und Wälder gehören zu den bevorzugten Arealen. Oft streifen die Tiere bei der Nahrungssuche auch durch heimische Gärten.

Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und nur selten tagsüber anzutreffen. Zudem sind Igel Einzelgänger. Sie treffen sich nur zur Paarungszeit zwischen April und Juli mit anderen Igeln. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit circa 11 Monaten.

Auf dem Speiseplan der Tiere stehen bevorzugt Insekten wie Laufkäfer und Larven von Nachtschmetterlingen, in manchen Fällen auch Schnecken oder Regenwürmer. Gemüse und Obst fressen sie in der Regel nicht.

Wann halten Igel Winterschlaf?

Igel halten in Nordeuropa normalerweise Winterschlaf. Während dieser Zeit zehren die Säuger von den im Sommer angefressenen Fettreserven und können bis zu drei Viertel ihres Körpergewichts verlieren. Eine ausreichende Fettreserve ist daher notwendig. Rund die Hälfte der Jungtiere überlebt ihren ersten Winter nicht.

Igel sind zunehmend gefährdet

Das Leben der Igel wird zunehmend erschwert. Durch das Insektensterben, die mangelnden Versteckmöglichkeiten und schwindenden Nahrungsquellen sowie moderne Gefahren – durch Straßen, Häuserschächte, aber auch den Mähroboter – sind die kleinen Insektenfresser zunehmend gefährdet. Seit 2024 steht der Braunbrustigel auch auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als "potenziell gefährdet".

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Gefährliche Fallen im Garten

Mit ein paar Handgriffen in Ihrem Garten können Sie dazu beitragen, dass das Leben der Igel etwas sicherer wird. Eine besondere gravierende Falle, die Igeln zum Verhängnis werden kann, sind undurchlässige Gartenzäune. Damit Igel zwischen den Gärten sicher umherwandern können, sollten Sie einzelne Löcher oder Zwischenräume von mindestens 13 Zentimetern Durchmesser in Ihren Zaun einlassen. Andernfalls finden die Tiere möglicherweise nicht mehr den Weg nach draußen und können ihre Nahrungssuche nicht fortsetzen. Im schlimmsten Fall müssen sie auf den Ausweg über die Straße ausweichen und begeben sich zusätzlich in Gefahr, warnt Thomas Behrends vom Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein im NDR.

Weitere Maßnahmen, um Igeln zu helfen:

  • Ein igelfreundlicher Garten ist naturnah gestaltet. Setzen Sie dafür auf einheimische Pflanzen, verzichten Sie bei der Gartenarbeit auf Pestizide, Herbizide und andere giftige Stoffe. Unterschlupfmöglichkeiten wie Hecken oder Sträucher sind besonders praktisch für die Igel. Generell sollte der Garten nicht zu aufgeräumt sein.
  • Um Igeln bei Ihrem Winterschlaf zu helfen, sollten Sie ihnen ein gutes Winterquartier bereiten. Dafür reicht etwa ein Haufen aus Laub, Reisig und Holz aus. Dieser sollte möglichst geschützt, aber für den Igel gut erreichbar stehen. Wichtig ist auch, Kellerschächte und große Öffnungen in der Nähe, in die der Insektenfresser hineinfallen und anschließend nicht mehr herausklettern kann, igelsicher zu machen. Hierzu reicht es, eine Klettermöglichkeit – beispielsweise eine Katzenleiter – bereitzustellen oder das Loch abzudecken.
  • Igel müssen zwar in der Regel nicht zusätzlich gefüttert werden. Wenn Sie allerdings abgemagerte Tiere auffinden, können Sie eine Mischung aus Katzenfutter mit Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei bereitstellen. Auch wenn Sie im Winter beobachten, dass Igel aufgrund milder Temperaturen vermehrt wach sind und umherirren, können Sie Näpfe mit Nahrung und Wasser anbieten. Milch sollten Sie Igeln allerdings auf keinen Fall geben: Diese kann Durchfall verursachen.

Der Naturschutzbund gibt noch einen weiteren Tipp: Damit weder Katzen noch Vögel oder andere Tiere an die Futter- und Wasserstelle für Igel gehen, können Sie diese unter eine Kiste stellen und in diese zwei Öffnungen (zehn mal zehn Zentimeter) schneiden. Entfernen Sie die Futterreste regelmäßig morgens, damit sich keine Krankheitserreger ausbreiten können.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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