Goldammer-Gesang: Von Region zu Region unterschiedlich
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Zwischen den Rufen und dem Gesang der Goldammern gilt es zu unterscheiden. Doch nicht nur dort: Beim Goldammer-Gesang sind sogar regional verschiedene "Dialekte" erkennbar. Hier erfahren Sie mehr über den Singvogel.
Wenn ein Singvogel Sächsisch singt
Wie eine Strophe des Gesangs endet, hängt entscheidend vom Lebensraum der jeweiligen Goldammer ab. Hier wird zwischen fünf Dialekttypen unterschieden, wie der Naturschutzbund (NABU) mitteilt: Dänemark, Norddeutschland, Ostsachsen und Österreich.
Wie in der menschlichen Sprache auch gibt es demnach Sprachgrenzen, die nicht nur verhältnismäßig stabil sind, sondern sich auch auf einige hundert Meter genau festlegen lassen. Der Grund dafür: Goldammern reisen nicht viel und bevorzugen bei der Fortpflanzung Partner mit gleichem dialektalen Hintergrund. Singen tun in erster Linie die Männchen – und zwar von einer Singwarte aus. Dieser Gesang muss allerdings erlernt werden – er wird bei den Vögeln nicht vererbt.
Der Goldammer-Gesang: So vielseitig wie individuell
Der Goldammer-Gesang besteht aus mehreren kurzen Tönen, gefolgt von zwei oder drei Schlusstönen. Wie genau diese Laute gesungen werden, ist nicht nur vom jeweiligen Dialekt abhängig, sondern auch von Goldammer zu Goldammer unterschiedlich: mal harmonisch, mal kratzend, mal hoch und mal tief.
Auch Pausen zwischen den einzelnen Tönen sind keine Seltenheit. Interessant: Anhand der Länge der Pausen zwischen den kurzen und gedehnten Lauten lässt sich das Alter der Goldammer bestimmen. Hier gilt nämlich: Je älter der Singvogel, desto länger die Pausen.