Haarige Angelegenheit: Anti-Schuppen-Shampoos im Test. (Foto: Imago)Auf dunkler Kleidung werden sie besonders schnell sichtbar: Schuppen. Unappetitlich und abstoßend finden sie zwei Drittel der Deutschen, so eine Emnid-Umfrage. Und 60 Prozent halten Menschen mit starkem Schuppen-Befall für ungepflegt. Die Lösung: Spezielle Shampoos sollen gegen juckende Kopfhaut und Schuppen wirken. Allerdings gibt es viele Shampoos, die zwar nachweislich die Schuppenbildung vermindern, aber die Gesundheit schädigen können. 23 Anti-Schuppen-Shampoos aus Drogerien, Discountern, Reformhäusern und Apotheken hat "Öko-Test" untersucht. Mehr als jedes dritte Produkt fällt im Test wegen schädlicher Inhaltsstoffe mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Doch es gibt auch gute und günstige Alternativen.
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Krebsverdächtige Stoffe enthalten
Der Hauptkritikpunkt der Tester: Jedes zweite Produkt enthält den Stoff Climbazol. Dieser soll zwar gegen Schuppen wirken, gilt aber gleichzeitig als krebsverdächtig und kann allergische Reaktionen hervorrufen. Laut einer EU-Richtlinie dürfen Kosmetika, die zu mehr als 0,5 Prozent aus diesem Schadstoff bestehen, nur noch bis zum 22. März in den Handel gebracht werden.
Juckreiz und Allergien durch Markenprodukte
In fünf Shampoos steckt laut Testern außerdem der Inhaltsstoff Zinkpyrithion. „Die Kopfhaut kann auf diesen Wirkstoff sensibel und gereizt reagieren, was sich mit Jucken, Ausschlag und Entzündungen äußert“, schreibt "Öko-Test" in seiner aktuellen Ausgabe. Vor allem Markenprodukte aus dem Supermarkt enthalten diesen Inhaltsstoff - so „Crisan Anti-Schuppen Shampoo Intensiv“, „Dove Anti-Schuppen-Shampoo“, „Garnier Fructis Anti-Schuppen Anti-Rückfall Shampoo“, „Head & Shoulders Anti-Schuppenshampoo Classic Clean“ und „Pantene Pro-V Anti-Schuppen Shampoo“. Sie schneiden alle insgesamt mit „ungenügend“ ab.
Schädliche Duft- und aggressive Fremdstoffe
Punktabzüge erhalten auch Shampoos, die den allergieauslösenden Duftstoff Lyral enthalten – das gilt für „Seide Haarpflege Mildes Shampoo“ von „Head & Shoulders“ sowie „Pantene Pro V“ von Procter & Gamble. In letzteren stecken zudem Tenside, also Schadstoffe, die den Schutzfilm der (Kopf-)Haut angreifen und sie damit durchlässiger für Fremdstoffe machen können.
Gutes aus der Natur - und vom Discounter
Immerhin finden Verbraucher im Shampoo-Regal auch gute und günstige Produkte, wie die Eigenmarken von Dm-Drogerie-Markt, Rossmann, Lidl und Aldi Süd. Besser, aber auch rund zehnmal so teuer, sind nur die beiden Testsieger: „Logona Anti-Schuppen Shampoo Wacholderöl“ und „Lavera Hair Kornblumen Shampoo Anti-Schuppen“ – beide aus dem Naturwarenladen.
"Öko-Test" contra Stiftung Warentest
Einige Verbraucher dürften aufgrund des Ergebnisses jedoch verunsichert sein. Denn mitunter prangt auf dem Lieblingsshampoo, das bei "Öko-Test" durchfällt, bereits der Hinweis: "Testurteil sehr gut". Im September 2007 hatte nämlich Stiftung Warentest Anti-Schuppen-Shampoos untersucht. Der Unterschied: 240 Probanden testeten die Wirkung der Produkte. "Öko-Test" hingegen untersuchte die Produkte auf ihre Inhaltstoffe. Drei Mittel überzeugen jedoch bei beiden Tests und schneiden mit "gut" ab: "Balea Haircare Anti-Schuppen Shampoo Gingko" von Dm Drogerie Markt, "Kür Pflege Shampoo Anti-Schuppen" von Aldi Süd und "Nivea Hair Care Complete Control Anti Schuppen Shampoo".
Anti-Schuppen-Shampoo Zum Ergebnis von Stiftung Warentest
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