Im Supermarkt: Wo der Kunde zum Kaufen verführt wird. (Foto: imago)Verbraucher sein, ist ein Vollzeitjob. Es ist ja nicht nur die Suche nach günstigen Tomaten oder Turnschuhen. Erschwert wird der Einkauf auch durch zahlreiche Fallen. Da entpuppt sich das Sonderangebot als Billigschrott oder das Gewinnspiel als Knebelvertrag. Ausgetrickst und angeschmiert so beschreibt Gerhard Billen, was Verbraucher sein heißt. Billen ist Vorstand der Verbraucherschutz Bundeszentrale und hat in einem Buch die größten Verbraucherfallen gesammelt und gibt Tipps, wie man sich wehren kann. Wir nennen daraus 15 Punkte und sagen worauf man achten sollte.
Vorsicht, Falle! Fünf Tipps zum cleveren Einkaufen
Kleinere Packung - gleicher Preis
Die meisten Fallen für den Kunden lauern im Supermarkt. Beliebt ist die Masche, die Packungsgröße zu verkleinern und den Preis beizubehalten. Die EU erleichtert das ganze noch. Denn einheitliche Verpackungsgrößen sind seit Frühjahr 2009 nicht mehr vorgeschrieben. Statt der einheitlichen 100-Gramm-Tafel Schokolade dürfen Hersteller auch 90 oder 85 Gramm anbieten. Verbraucherschützer beklagen, dass dadurch noch mehr Mogelpackungen auf den Markt kommen.
Weniger drin, gleicher Preis Diese Produkte sind Mogelpackungen
So lügt die Werbung
Auch mit verführerischen Versprechen wird der Kunde gelockt - das meiste sei reine Werbelüge, schreibt Billen. Da soll "kontrollierter Anbau" Bioqualität vortäuschen und mit der "Extraportion Vitamine und Mineralien" werden überteuerte Getränke und Frühstücksflocken verkauft.
Nichts als heiße Luft
Erst vor kurzem hat die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wieder eine Werbelüge enttarnt und zwar das Getränk "Active O2". Es ist laut Hersteller mit Sauerstoff angereichert und soll gesundheitliche Vorteile bringen. Jedoch kostet der Sauerstoffdrink viermal soviel wie ein normales Mineralwasser. Laut Foodwatch brauchen gesunde Menschen keinen zusätzlichen Sauerstoff.
Fingierte Rechnungen, teure Kundenkarten
Die Kostenfallen verstecken sich in allen Bereichen des Alltags. Laut Billen lohnen sich zum Beispiel Kundenkarten kaum, Hersteller werben mit alten Testsiegeln oder Tests, die es nie gegeben hat und manchmal flattern ahnungslosen Bürgern Rechnungen ins Haus, obwohl sie nie etwas bestellt, gekauft oder unterschrieben haben. Billen ruft in seinem Buch vor allem Politiker auf, Verbraucherrechte zu stärken.
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