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Waschmittel: Was Sie wirklich brauchen – und was nicht


Weniger ist mehr
Diese drei Waschmittel brauchen Sie wirklich

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Aktualisiert am 18.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Waschmittel: Waschpulver hat einen besseren Ruf als Flüssigwaschmittel.Vergrößern des BildesWaschmittel: Waschpulver hat einen besseren Ruf als Flüssigwaschmittel. (Quelle: nadisja/getty-images-bilder)
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In vielen Waschkellern steht ein kunterbuntes Sortiment an Spezialwaschmitteln und Weichspülern. Dabei ist beim Waschen weniger oft mehr.

Im Grunde brauchen Verbraucher nur drei Arten von Waschmitteln. Die Verbraucherzentrale Hamburg empfiehlt ein Vollwaschmittel für Weißes, ein Colorwaschmittel für Buntes und ein Feinwaschmittel für Wolle und empfindliche Textilien.

Waschmittel für Schwarzes und Jeans sind überflüssig

Tatsächlich sind die Supermarktregale aber voll mit Spezialwaschmitteln. Egal ob für schwarze Kleidung, für empfindliche weiße Wäsche, für Jeans oder für verschwitzte Sportkleidung – für jede Kleidung gibt es das passende Produkt. Außerdem werden Weichspüler und antibakterielle Zusätze für "hygienisch saubere" Wäsche angepriesen. Nach Einschätzung der Verbraucherzentrale kann man sich das Geld für diese Mittel sparen.

Demnach schützen Spezialwaschmittel für schwarze oder dunkle Textilien die Farben nicht besser als normales Waschmittel für Buntes. "Überflüssig" lautet auch das Urteil für Jeans-Waschmittel.

Pulverwaschmittel wäscht gründlicher

Doch was macht die Kleidung sauberer? Pulver- oder Flüssigwaschmittel? Laut Verbraucherzentrale wäscht Pulver gründlicher. Zwar habe sich die Waschkraft flüssiger Colorwaschmittel inzwischen verbessert, allerdings verursachten sie oft einen Grauschleier. Deshalb empfehlen die Verbraucherschützer für farbige Textilien ausschließlich Colorwaschmittel in Pulverform.

Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest wäscht flüssiges Colorwaschmittel immerhin besser als die von den Herstellern als Caps oder Pods bezeichneten Gelkissen. In einem anderen Test der Stiftung schnitt Waschmittel in Pulverform bei Weißwäsche am besten ab – es trat gegen Flüssigwaschmittel, Gelkissen, Caps und Pods an.

Weichspüler belasten die Umwelt

Durch Zusätze für "hygienische Reinheit" belastet man nicht nur die Umwelt mit Chemikalien. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika macht Bakterien resistent. Der Umwelt zuliebe sollte man auch auf Weichspüler verzichten, der kuschelweiche Wäsche verspricht. Für die Sauberkeit der Wäsche ist er unnötig.

Lange Zeit galten Weichspüler als große Umweltsünde, weil sie schwer abbaubare Tenside enthielten. Mittlerweile würden weniger schädliche Substanzen verwendet, heißt es bei der Verbraucherzentrale Hamburg, trotzdem seien Weichspüler eine unnötige Umweltbelastung: "Wir raten daher von Weichspülern ab. Für weiche Wäsche sorgt auch das Trocknen im Freien oder ein Wäschetrockner."

Baukasten-Waschmittel zum Wohle der Umwelt

Wer besonders auf die Umwelt achten möchte, kann dies auch mit einem sogenannten Baukasten-Waschmittel. Dieses bietet im Gegensatz zu den Fertigmischungen der herkömmlichen Waschmittel Grundwaschmittel, Wasserenthärter und Bleichmittel als einzelne Komponenten an.

Je nach Verschmutzungsgrad, örtlicher Wasserhärte und eventuell besonders hartnäckigen Flecken, können die einzelnen Zutaten individuell dosiert und zugemischt werden. Es kommt also nur das zum Einsatz, was wirklich für den Waschgang benötigt wird.

Waschmittelarten im Überblick

Vollwaschmittel: Es ist am besten geeignet für weiße und helle, stark verschmutzte Wäsche.
Colorwaschmittel: Es sollte für Buntwäsche verwendet werden.
Feinwaschmittel: Sie sind für maschinenfeste Wolle und Seide geeignet.
Wollwaschmittel: Sie sind für Wolle geeignet und sollen ein Verfilzen der Wollfasern verhindern.
Baukasten-Waschmittel: Die einzelnen Komponenten Grundwaschmittel, Wasserenthärter und Bleichmittel können bei diesen individuell dosiert werden.
Spezialwaschmittel: Zu diesen zählen etwa Mittel speziell für schwarze Kleidung, für empfindliche weiße Wäsche, für Jeans oder für Sportkleidung.

Waschmittel für Allergiker

Aufgrund der Duft- und Farbstoffe, optischen Aufheller, Desinfektionsmittel, Enzyme oder Konservierungsstoffe sind handelsübliche Waschmittel für Allergiker meistens nicht geeignet.

Die Verbraucherzentrale Hamburg nennt für Menschen mit einer Waschmittelallergie folgende Waschmittel ohne problematische Inhaltsstoffe:

  • Ullrich natürlich
  • HAKA
  • Sonett

Wie man das günstigste Waschmittel findet

Es lohnt sich, Preis, Inhalt und Waschmenge zu vergleichen. Denn am Supermarktregal sollte bei allen Waschmitteln der Kilopreis angegeben sein. Für wie viele Waschmaschinenladungen der Packungsinhalt reicht, gibt ein Wäschekorb mit einer Zahl auf der Verpackung an.

Die Verbraucherzentrale rät von XXL-Packungen ab und empfiehlt stattdessen Kompaktpulver: "Waschmittel in Großpackungen enthalten unnütze Füllmittel und müssen höher dosiert werden." Das hat auch ein Test von Colorwaschmitteln von Stiftung Warentest (10/2016) ergeben.

Mit Kastanien Waschmittel selber herstellen

Tenside gibt es auch in natürlicher Form, zum Beispiel in Kastanien und Waschnüssen. Diese sogenannten Saponine bilden zusammen mit Wasser einen seifenähnlichen Schaum und eignen sich ebenso zur Wäschereinigung.

Um die Kastanien nutzen zu können, gibt es verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten. Man kann entweder einen Sud ansetzen oder die Kastanien trocknen und zu Pulver verarbeiten. Für den Sud kann man die Hammermethode wählen. Hierbei werden die Kastanien in einen Beutel gegeben und mit dem Hammer zerkleinert. Generell gilt: Je stärker man die Kastanie zerkleinert, umso mehr Saponine lösen sich.

Anschließend wird die Bruchstückmenge aus fünf bis sechs zerkleinerten Kastanien in ein Schraubglas gefüllt und mit heißem Wasser aufgegossen. Der Sud muss zwei bis drei Stunden ziehen. Damit keine Stücke in die Waschmaschine gelangen, wird die Mischung im Anschluss durch ein Sieb gefiltert und in das Fach für das Flüssigwaschmittel gegeben. Dann startet man den Waschvorgang und wirft die Kastanienreste am Ende auf den Kompost oder in den Biomüll.

So stellen Sie Kastanienpulver zum Waschen her

Die Alternative ist der Einsatz von Kastanienpulver. Hierfür müssen die Kastanien allerdings geschält, getrocknet und gemahlen werden. Das Pulver gibt man in einen Nylonstrumpf oder in ein Säckchen und bindet das Ganze gut zu. Das Pulverpäckchen kommt direkt in die Wäschetrommel. Der Vorteil des Pulvers: Es muss kein frischer Sud angesetzt werden und das Mehl ist für die Vorratshaltung geeignet. Generell haben Kastanien den großen Pluspunkt, dass sie im Herbst vom Waldboden aufgesammelt werden können und nichts kosten.

Einen Nachteil hat das Waschen mit Kastanien aber auch: Hartnäckige Flecken können durch den Sud oder das Pulver nur schlecht herausgewaschen werden.

Worauf es bei Waschnüssen ankommt

Auch mit Waschnüssen lässt sich Wäsche waschen. Sie müssen allerdings aus Indien importiert werden, wo der Waschnussbaum beheimatet ist. In Bioläden und Bio-Supermärkten kann man sie kaufen. Anders als bei der Kastanie, bei der die Saponine in der Frucht stecken, versteckt sich die Reinigungskraft der Waschnuss in ihrer Schale. Pro Waschgang braucht man die Schalen von etwa vier Nüssen.

Die Schalen werden, genau wie das Kastanienmehl auch, in ein Säckchen gefüllt, direkt zur Wäsche gegeben und nach dem Waschgang im Biomüll entsorgt. Allerdings gibt es Stimmen, die über den Geruch der gewaschenen Wäsche klagen und ihn als leicht säuerlich beschreiben.

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