Pfifferlinge Warnung vor verdorbenen Pfifferlingen
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.
News folgen
Auf Wochenmärkten, in Supermarkt und in vielen Restaurants werden jetzt Pfifferlinge angeboten. Doch was als frische Ware angepriesen wird, gehört offenbar in vielen Fällen nicht mehr in die Pfanne, sondern in den Müll. Bei einem Test des NDR-Verbrauchermagazins "Markt" wurden sieben von acht Proben als ungenießbar eingestuft. Die Experten fordern daher stärkere Kontrollen.
Verfault, verschimmelt, verdorben
"Dass 70 Prozent der Proben betroffen sind, ist ein Skandal", sagt Georg Müller, Sachverständige der Deutschen Gesellschaft für Mykologie, dem NDR. Er hatte die Proben im Auftrag von "Markt" untersucht. "Diese Pilze sind gesundheitsgefährdend", so Müller weiter. Ein so erschreckendes Ergebnis, so Müller, habe er in seiner 30-jährigen Tätigkeit bisher nicht erlebt. Mehr und effektivere Kontrollen durch Behörden seien "dringend erforderlich, um den Verbraucher vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen".
Keine Probe in guter Qualität
Alle sieben bei Real, Famila, Sky, Toom, Aldi, Penny und Netto in Norddeutschland gekauften Stichproben wurden von dem Experten als "gesundheitsgefährdend" und "nicht verkehrsfähig" eingestuft. In zwei Fällen war die Ware sogar zu 100 Prozent verdorben. Nur etwas besser sah es bei den Pfifferlingen von Edeka aus. Auch hier waren etliche Pilze verfault - insgesamt wurde die Probe als "bedingt verkehrsfähig" eingestuft.
Pilzvergiftung mit tödlichen Folgen
Gammelpilze sind ein Gesundheitsrisiko. In vielen Fällen merken die Verbraucher gar nicht, dass sie verdorbene Ware zu sich genommen haben. "Das kann hochgradig gefährlich werden", sagt der Mediziner Dr. Andreas Schaper vom Giftinformationszentrum-Nord in Göttingen zum NDR. Wenn es sich um "extrem verdorbene Pfifferlinge" handelt, sei es möglich, dass Bakterien Gift produzieren, das für den menschlichen Körper sehr gefährlich werden kann. Die Folgen seien meist schwere Durchfallerkrankungen. Im schlimmsten Fall könne die Pilzvergiftung jedoch auch zum Tod führen.
Testergebnis noch schlechter als im Vorjahr
Vor einem Jahr hatte "Markt" schon einmal einen Test mit Pfifferlingen durchgeführt. Damals waren sieben von zehn Proben beanstandet worden. Wie der aktuelle Test zeigt, hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr sogar noch verschlechtert. Und die von den betroffenen Discountern versprochenen intensiveren Kontrollen führten offenbar zu keiner Qualitätsverbesserung.
Tipps für den Kauf von Pfifferlingen
In Anbetracht der möglichen Gesundheitsgefahren sollten Verbraucher beim Kauf von Pfifferlingen besonders vorsichtig sein und die Pilze gründlich betrachten. Frische Pfifferlinge duften fruchtig nach Aprikose und sehen saftig aus. Zudem sollten die Pilze trocken und die Hüte unbeschädigt sein. Eine luftige Lagerung in Körben ist grundsätzlich besser als die Ware unter Zellophan zu verpacken. Was das Fruchtfleisch angeht, so sollte dieses weiß und fest sein. In keinem Fall darf es verfärbt oder ausgetrocknet sein. Vertrocknete Stielenden zeigen, dass die Pilze schon länger lagern. Nach dem Kauf sollten Sie die Pfifferlinge trocken lagern und, sofern vorhanden, die Schutzfolie entfernen. Unter ihr kann sich Feuchtigkeit sammeln, dann verderben die Pfifferlinge besonders schnell.
Ratgeber Essbare Pilze
Ratgeber Steinpilzsaison
