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Verbrauchertäuschung über Prämien-Produkte


Verbraucher
Prämien-Produkte sind nicht immer premium

vdb

29.09.2011Lesedauer: 2 Min.
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Verbraucher-Tipps: Prämien-Produkte sind nicht immer premium. (Quelle: dapd)

Supermärkte wie Rewe und Edeka bieten ihren Kunden einen vermeintlichen Rabatt. Wer sein Heftchen mit Bonusstickern vollgeklebt hat, bekommt Messer und Töpfe von renommierten Herstellern wie WMF, Rösler oder Zwilling zu einem deutlich günstigeren Preis. In seiner Sendung "plusminus" berichtet der NDR nun, dass hinter den gepriesenen Schnäppchen minderwertige Ware steckt.

Rabatt-Produkte von WMF und Zwilling unter der Lupe

"Plusminus" hat über sechs Monate Märkchen aufgeklebt und die Rabattaktionen verschiedener Supermärkte beobachtet. Die Redaktion hat dann jeweils einen Topf von WMF und Thomas Rosenthal sowie Messer von Zwilling und Rösler aus Rabattaktionen unter die Lupe genommen. Dabei machte schon ein Blick auf den Boden des WMF-Topfes einen Unterschied deutlich: Auf der Originalware aus dem Fachhandel ist "Made in Germany" eingestanzt. Auf dem Topf aus der Rabattaktion findet sich zunächst keine Angabe. Auf Anfrage bei WMF, erfuhr "plusminus", die Töpfe würden vom einem zertifizierten Partner in Fernost gefertigt.

Am Material gespart

Auch im Labor hatten die Reporter die Töpfe überprüfen lassen. Die Topfwand des in Asien gefertigten Topfes waren einen fünftel Millimeter dünner als das Original "Gala-Plus" aus dem WMF-Fachhandel. Ein Auftrennen der beiden Töpfe zeigte zudem, dass der Boden des Rabatt-Topfes dünner ist. Somit wurde bei der Herstellung am Material gespart, schlussfolgert "plusminus". Auch der Rabatt-Topf von Thomas Rosenthal schnitt im Test schlechter ab als das Original. Sein Boden war beim Kochen schon nach kurzer Zeit nicht mehr plan und Wasser siedete in ihm deutlich später als in dem teureren Original. Die Messer aus Rabattaktionen von Zwilling und Rösler wurden einem Hamburger Messerschleifer gezeigt. Er war von den Produkten wenig begeistert und bezeichnete sie auch nicht als hochwertig.

Von zertifiziertem Partner aus Fernost

Was aber sagen WMF und Thomas Rosenthal dazu? Auf Anfrage des NDR sagte man bei WMF: "Fertigungsbedingt sind minimale Toleranzen bezüglich der Materialstärke möglich und zulässig. Diese liegen aber deutlich unter dem vom Ihnen ("plusminus"/ NDR) ermittelten Wert." In dem Rabattangebot sehe man keine Verbrauchertäuschung. Bei Thomas Rosenthal hingegen konnte man sich die Unterschiede nicht erklären und antwortete: "Die Produkte aus der Serie Thomas Cook & Pour werden nicht von uns hergestellt." Demnach verkauft ein lizensierter Partner die günstigere Ware von Thomas Rosenthal, schlussfolgert "plusminus".

"Der Kunde bekommt hier nichts geschenkt"

Die Produkte würden jedoch mit dem Markennamen beworben und deshalb sei die Werbung "irreführend", sagte Peter Brammen von der Wettbewerbszentrale dem NDR. Und auch Thomas Grothkopp vom Einzelhandelsverband ist im "plusminus"-Beitrag sicher: "Der Kunde bekommt hier sicher nichts geschenkt. Das ist alles kalkuliert." Zudem hat die Wettbewerbszentrale in eine laufende Treueaktion eingegriffen. Nach ihrer Ansicht widerspricht die Bewerbung der Treueprämien dem allgemeinen Irreführungsverbot nach Paragraf fünf des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Die Kampagne muss jetzt neu konzipiert werden.

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