Nun sind Verbraucher auch bei Eiern getäuscht worden. In acht Bundesländern sind falsch deklarierte Eier in den Handel gegangen. Möglicherweise sind es sogar Millionen Hühnereier, die in Deutschland in den letzten Jahren als Bio- oder Freilandware verkauft worden sind, obwohl die Hennen auf engstem Raum gehalten wurden.
Acht Bundesländer sind betroffen
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg habe entsprechende Hinweise an die Länder Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen weitergegeben, sagt eine Sprecherin der Behörde. In Niedersachsen selbst ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen insgesamt 150 Betriebe, die ihre Eier falsch gekennzeichnet haben sollen.
Eier mit falscher Kennzeichnung verkauft
Insgesamt geht die Staatsanwaltschaft von etwa 200 Fällen aus, in denen Eier mit der Kennzeichnung "Freiland" teils sogar als Bio-Eier verkauft wurden, obwohl sie diese Bezeichnungen nicht verdienten. Den betroffenen Betrieben wird vorgeworfen, dass sie mehr Legehennen in ihren Ställen hielten, als es ihnen erlaubt war.
Auslöser war ein Fall im Emsland
Ins Rollen gebracht hatte die Ermittlungen ein Zivilverfahren vor dem Osnabrücker Landgericht. Dabei war aufgefallen, dass ein Landwirt aus dem Emsland statt der im Biostall erlaubten 12.000 Junghennen 15.000 Tiere hielt. Das Gericht leitete die Akte an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) weiter. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg übernahm schließlich die Ermittlungen.
Bio-Eier müssen bestimmte Auflagen erfüllen
Für die Freilandhaltung sind mindestens vier Quadratmeter Auslauffläche pro Huhn vorgeschrieben. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg erklärte, es seien verschiedene Haltungsformen betroffen. Neben Freiland- und Boden- gibt es auch die Käfighaltung, deren konventionelle Form in Deutschland seit 2010 verboten ist. Freilandeier dürfen nur dann als "Bio" in den Handel, wenn auch bestimmte Futtermittel-Auflagen erfüllt werden. Es sind jedoch Millionen Bio-Eier verkauft worden, die nicht als solche hätten deklariert sein dürfen. Das berichtet der "Spiegel". Der neue niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) kündigte Konsequenzen an, falls sich der Verdacht der Täuschung bestätigen sollte. Geprüft werde, ob den Betrieben die Zulassung entzogen wird.