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Altkleidercontainer: Diese sollen Sie vermeiden | Überblick


Kleidung spenden
Altkleider-Abzocke: Welche Container Sie meiden sollten

t-online, Von Ann-Kathrin Landzettel und Claudia Zehrfeld

Aktualisiert am 20.12.2023Lesedauer: 4 Min.
Altkleidercontainer: Seriöse Sammelstellen für Altkleidung sind unter anderem an bestimmten Labeln zu erkennen. (Symbolbild)Vergrößern des BildesAltkleidercontainer: Seriöse Sammelstellen für Altkleidung sind unter anderem an bestimmten Labeln zu erkennen. (Symbolbild) (Quelle: Thomas Lebie/imago)
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Die alte Kleidung in den erstbesten Altkleidercontainer werfen? Wer mit seiner Spende Bedürftigen helfen möchte, sollte bei der Entsorgung genau hinsehen.

Etwa 1,3 Millionen Tonnen Textilien werden nach Angaben des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) jedes Jahr in Deutschland aussortiert. Das sind knapp zwei Milliarden Kleidungsstücke. Oftmals landen die Altkleider in Sammelcontainern. Aber viele Sammelstellen sind unseriös: Die Händler verkaufen die Textilien und stecken das Geld in die eigene Tasche.

Wie können Verbraucher seriöse Entsorgungsstationen erkennen? Um sicherzugehen, dass die Klamotten Bedürftigen zukommen, sollten sie zunächst einmal Abstand von Containern nehmen, auf denen weder Name noch Adresse des Sammlers zu finden sind.

Vorsicht bei Sammelbehältern vor der Tür

Ist nur eine Telefonnummer angegeben, kann ein kurzer Anruf Klarheit schaffen. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt, dass die Nummern oft gar nicht vergeben sind oder Anrufer dort nur eine Mailbox erreichen. Dann sollte man die Kleidercontainer besser nicht nutzen. Skepsis ist auch geboten, wenn plötzlich Sammelbehälter vor der Tür stehen, die mit besonders emotionalen Spendenaufrufen beworben werden.

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) sind Altkleidersammlungen, bei denen Körbe auf die Straße gestellt, Sammelsäcke an Türen und Zäune gehängt werden oder die per Flyer auf sich aufmerksam machen, meist illegal. Das gilt auch, wenn keine nachprüfbaren Angaben über den Sammler bekannt sind.

Informieren Sie sich am besten über die Organisation, an die Sie Ihre Kleidung spenden wollen. Schauen Sie im Internet nach, wie die Kleider verwertet und wofür Gewinne eingesetzt werden. Seriöse Anbieter machen hierzu Angaben.

Diese drei Sammelstellen sind seriös

Als seriös und sicher stuft die Verbraucherzentrale Sammlungen mit einem der folgenden drei Siegel ein:

Name Leitlinien
Label von FairWertung FairWertung ist ein Dachverband von rund 130 gemeinnützigen Organisationen. Diese haben sich dazu verpflichtet, sozial- und umweltverträgliche Standards einzuhalten. Dazu zählt beispielsweise, dass die Organisation gemeinnützig ist und mit ihrer Arbeit keine eigenwirtschaftlichen Ziele verfolgt, dass Erträge aus dem Verkauf unmittelbar und mittelbar sozialen, diakonischen oder karitativen Zwecken zugeführt werden und dass wahrheitsgemäße Angaben über Zweck und Verwendung der Kleidersammlung gemacht werden.
Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) Das DZI-Spenden-Siegel belegt, dass eine Organisation mit den ihr anvertrauten Geldern sorgfältig und verantwortungsvoll umgeht. Organisationen, die dieses Siegel tragen, haben sich dazu verpflichtet, transparent zu arbeiten, sparsam zu wirtschaften und sachlich und wahrhaftig zu informieren. Es gibt entsprechende Kontroll- und Aufsichtsstrukturen.
bvse-Qualitätssiegel Alttextilsammlung vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung Die Mitgliedsunternehmen haben sich dazu verpflichtet, für Transparenz bei der Sammlung, nachvollziehbare Verwertungswege und den Schutz der Umwelt zu sorgen. Die abgegebenen Kleidungsstücke werden so weit wie möglich als Second-Hand-Kleidung wiederverwendet. Kleidung, die nicht mehr tragbar ist, wird den Angaben zufolge hochwertig verwertet. Unternehmen, die das Siegel tragen, werden regelmäßig von einem externen und unabhängigen Sachverständigen überprüft.

Das jeweilige Symbol befindet sich auf den Kleidercontainern oder auf der Homepage der zugehörigen Organisation. Aber auch wenn das Symbol der örtlichen Abfallbehörde auf dem Container zu finden ist, können Sie Ihre Kleidung guten Gewissens hineinwerfen.

Altkleidercontainer: Das darf rein

Wer weiß, wo er einen kommunalen oder karitativ-gemeinnützigen Altkleidercontainer findet, kann seine Tüten packen. Doch nicht alles ist für die Entsorgung geeignet. So betont FairWertung, dass nur gut erhaltene, saubere und verpackte Textilien in die Sammlung gegeben werden dürfen.

Erlaubt sind neben normaler Bekleidung auch

  • Handtücher,
  • Mützen und Schals,
  • Bett- und Tischwäsche,
  • Decken und Kissen aus Daunen,
  • Gardinen,
  • Gürtel,
  • Taschen
  • und sogar Plüschtiere.

Wichtig

Die Textilien sollten von guter Qualität sein. Durch den zunehmenden Hang zu Fast Fashion bestehen viele Kleidungsstücke nur noch aus Polyester, Acryl oder anderen Kunststoffen.

Sie sind teilweise schlecht verarbeitet, sehr dünn oder unangenehm zu tragen. Diese Kleidungsstücke werden aufgrund der mangelnden Wertigkeit nicht weitergegeben, sondern gleich vernichtet. Und das führt zu Unkosten bei den Sammelstellen.

Somit lohnt sich für sie über kurz oder lang das Sammeln von Kleidungsstücken nicht mehr. Spenden Sie daher nur Textilien, die Sie auch Ihren Freunden oder Verwandten schenken würden.

Schuhe sollte man immer zusammenbinden. Oft findet sich neben dem Altkleidercontainer sogar ein separater Behälter für Schuhe. Wichtig ist, dass die Textilien nicht lose in den Sammelbehälter geworfen werden, sondern in Tüten verpackt sind.

Wenn Container überfüllt sind, sollten Sie Ihre ausgemusterte Kleidung wieder mit nach Hause nehmen und zu einem späteren Zeitpunkt einwerfen. Stellen Sie keine Kleidersäcke neben die Container. "Sonst verschmutzen die Altkleider, werden nass und sind in der Konsequenz für eine weitere Verwendung unbrauchbar. Danach können sie nur noch in die Verbrennung gegeben werden", erklärt der bvse.

Das darf nicht in die Altkleidersammlung

Nicht in den Altkleidercontainer gehören:

  • Getragene Unterwäsche
  • löchrige Socken
  • verschmutzte, zerschlissene Kleidung
  • Textilreste/Schneidereiabfälle
  • Teppiche
  • Bettdecken aus Hohlfasern (Polyester)
  • deutlich abgetragene Schuhe
  • einzelne Schuhe oder Gummistiefel
  • kaputte Taschen
  • Abfälle
  • Elektrogeräte
  • Kochutensilien
  • Tierbedarf
  • anderweitiges Spielzeug

In diesen Fällen ist die Restmülltonne die richtige Wahl.

Was passiert mit den Altkleidern?

Und was passiert mit den Alttextilien? Gemeinnützige und gewerbliche Sammler geben die Kleidung an Textilsortierbetriebe und erhalten von ihnen Geld. Und auch gemeinnützige Organisationen verkaufen die Stücke. Ein Teil von dem Erlös wird für soziale Zwecke oder Arbeiten eingesetzt.

Ein anderer Teil wird beispielsweise an Kleiderkammern weitergegeben, in denen sich dann Wohnungslose bedienen können. Da die gesammelte Kleidung den Bedarf vor Ort allerdings häufig übersteigt, werden die Überschüsse an gewerbliche Textilverwerter im In- und Ausland verkauft. Mit dem Erlös werden soziale Projekte unterstützt.

Textilien minderer Qualität dienen teilweise zur Herstellung von Putzlappen und Recyclingmaterial. Häufig landen sie aber zusammen mit dem Rest in Müllverbrennungsanlagen.

Alternativen zum Container: Flohmarkt, Kleiderkammer und Co.

Neben Containern des DRK oder dem Hilfsdienst der Malteser bieten auch Flohmärkte, Tauschbörsen, Onlineplattformen (Ebay, Kleinanzeigen, Vinted und ähnliche) und Secondhandläden Möglichkeiten, um aussortierte, aber noch brauchbare Kleidung weiterzugeben. Kirchliche Organisationen betreiben zudem häufig Kleiderkammern.

Dort können sich Bedürftige kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt mit Kleidung ausstatten. Auch in Sozialkaufhäusern können Kleiderspenden abgegeben werden oder in Läden von Oxfam. Bei letzteren werden die Erlöse in die entwicklungspolitische Arbeit der Organisation gesteckt. Eine weitere Möglichkeit ist, aussortierte Kleidung kostenlos im Paket an die Deutsche Kleiderstiftung zu senden.

Darüber hinaus nehmen auch einzelne Bekleidungsgeschäfte wie etwa H&M, Monki oder & Other Stories alte Kleidung an – auch kaputte. Von den dort abgegebenen Kleidungsstücken wird ein Teil als Secondhandware verkauft. Ein anderer Teil wird für Upcycling verwendet, aus den Textilien werden etwa Putzlappen hergestellt oder sie werden als Dämmstoff in der Autoindustrie weiterverwendet. Ein weiterer Teil wird für die Energiegewinnung genutzt.

Damit sich gar nicht erst große Mengen an Altkleidern ansammeln, rät die Verbraucherzentrale, beim Kleiderkauf auf Qualität zu setzen. Das schone nicht nur die Umwelt, sondern spare langfristig auch Geld.

Verwendete Quellen
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