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Winterdepression – was kann ich tun?


Winterdepression – was kann ich tun?

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 23.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau sitzt niedergeschlagen am FensterVergrößern des Bildes
Eine Winterdepression kann zu einer großen Belastung werden. Darum ist es wichtig, frühzeitig etwas dagegen zu tun. (Quelle: SimonSkafar/Getty Images)

Eine Winterdepression ist mehr als ein Stimmungstief. Die Symptome verursachen mitunter starken Leidensdruck. Betroffene können aber etwas dagegen tun.

Bei einer Winterdepression handelt es sich um eine besondere Form von Depression. Wer daran erkrankt ist, hat typischerweise mit verschiedenen depressiven Beschwerden zu tun, insbesondere mit gedrückter Stimmung, Lustlosigkeit und Konzentrationsproblemen, oft auch mit einem gesteigerten Appetit auf Süßes. Die Symptome sind allerdings nicht immerzu spürbar, sondern nur in der kalten und dunklen Jahreszeit.

Gut zu wissen: Da solch eine von der Jahreszeit abhängige Depression auch im Frühjahr oder Sommer auftreten kann, sprechen Fachleute allgemeiner von einer "saisonal-affektiven Störung". Bei den meisten Betroffenen setzt sie allerdings im Herbst oder Winter ein.

Wenn die Tage kürzer, dunkler und kälter werden, bemerken jedoch viele Menschen in ihrem Gemüt eine Veränderung. Sich nicht so munter wie im Frühling und Sommer zu fühlen und mehr Schlaf zu brauchen, ist in einem gewissen Maß nicht krankhaft.

Eine Winterdepression lässt sich somit nicht immer so einfach und eindeutig von "normaler" Herbst- oder Winterstimmung unterscheiden. Zudem können die Anzeichen auf eine Vielzahl anderer Erkrankungen hindeuten. Bei entsprechenden Anzeichen ist daher zunächst insbesondere eines wichtig: Eine sorgfältige Diagnostik in einer ärztlichen oder psychotherapeutischen Praxis.

Winterdepression – was tun?

Erweisen sich die Beschwerden tatsächlich als Symptome einer Winterdepression, gibt es einiges, was die erkrankte Person dagegen tun kann. Grundsätzlich kommen zur Behandlung folgende Möglichkeiten infrage:

  • Lichttherapie
  • Psychotherapie
  • Antidepressiva

Ob eine dieser Maßnahmen bei einer Winterdepression generell besser hilft als die anderen und wenn ja, welche, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Zu dieser Frage haben bislang keine vergleichenden Untersuchungen stattgefunden.

Welche dieser Methoden für eine erkrankte Person am ehesten geeignet ist, hängt jedoch auch von individuellen Voraussetzungen ab. Etwa vom Ausmaß ihrer Beschwerden und davon, welche Option sie sich am besten für sich vorstellen kann und somit den anderen vorzieht. Wichtig ist, dass sie sich im ärztlichen Beratungsgespräch ausführlich über die Vor- und Nachteile der Methoden aufklären lässt.

Winterdepression – manchmal hilft intensives Licht

Eine Lichttherapie nimmt einige Wochen in Anspruch, mitunter auch mehrere Monate. Die betroffene Person setzt sich dabei täglich für etwa eine halbe Stunde einer speziellen Lampe mit hoher Lichtintensität aus, in der Regel morgens. Die Lampe strahlt ungefähr hundertmal heller als eine gewöhnliche Glühbirne.

Die Idee hinter der Methode ist, dass eine Winterdepression wahrscheinlich durch einen Mangel an Tageslicht verursacht oder mitverursacht wird. Diese Annahme ist zwar noch nicht wissenschaftlich erwiesen, aber durchaus plausibel. Denn die Lichtverhältnisse beeinflussen den Botenstoff-Haushalt sowie die innere Uhr des Körpers und somit die Gemütslage und Wachheit beziehungsweise Müdigkeit des Menschen.

Die Behandlung mit intensivem Licht soll das Botenstoff-Gleichgewicht im Körper stabilisieren, die innere Uhr wieder in den richtigen Takt bringen und auf diese Weise der Niedergeschlagenheit entgegenwirken. Studien legen nahe, dass das im Falle einer Winterdepression tatsächlich funktionieren kann: Eine von fünf behandelten Personen bemerkt wenigstens eine leichte Verbesserung im psychischen Befinden.

Oftmals sind zusätzlich allerdings noch andere Maßnahmen nötig, um die depressiven Symptome ausreichend zu lindern. Die Lichttherapie lässt sich normalerweise problemlos mit einer Psychotherapie oder einer medikamentösen Behandlung kombinieren.

Winterdepression – Behandlung mit Psychotherapie oder Medikamenten

Bei depressiven Beschwerden können grundsätzlich verschiedene psychotherapeutische Verfahren helfen. Im Falle einer Winterdepression hat sich die sogenannte kognitive Verhaltenstherapie bewährt. Vereinfacht erklärt lernt die oder der Erkrankte im Rahmen einer solchen Therapie, die Denkmuster zu erkennen und zu verändern, die der Niedergeschlagenheit zugrunde liegen oder diese weiter verstärken. Außerdem entwickelt er mit der Unterstützung der Therapeutin oder des Therapeuten neue Sicht- und Verhaltensweisen, die seiner psychischen Gesundheit zugutekommen.

Neben einer Psychotherapie und/oder Lichttherapie können zudem bestimmte Antidepressiva, beispielsweise die Wirkstoffe Sertralin, Fluoxetin, Moclobemid oder Bupropion, zur Behandlung einer Winterdepression zum Einsatz kommen. Je nach Wirkstoff kann eine medikamentöse Behandlung unterschiedliche Nebenwirkungen mit sich bringen, über die die Ärztin oder der Arzt die betroffene Person vorab informieren sollte.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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