Endlich Urlaub! Die meisten Paare freuen sich auf unbeschwerte Stunde zu zweit. Endlich mal abschalten, entspannen und Zeit für einander haben. Diese Wunschvorstellungen entsprechen jedoch oft nicht der Realität. Gerade bei Pärchen, bei denen es bereits vorher gekriselt hat, sind Streit und Stress im Urlaub vorprogrammiert. Sogar jede dritte Scheidung wird nach dem Urlaub eingereicht. Mit diesen Regeln übersteht Ihre Liebe auch die schönste Zeit des Jahres.
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Wenn die Zweisamkeit zur Geduldsprobe wird
Viele Pärchen sind es nicht mehr gewohnt, viel Zeit miteinander zu verbringen. Deutsche Paare reden im Schnitt angeblich täglich nur rund zehn Minuten miteinander. Genau hier lauern die Gefahren: Die ungewohnte, andauernde Nähe im Urlaub kann selbst bei Paaren, die gut zusammen funktionieren, schnell zum Stressfaktor werden.
Jede dritte Scheidung nach dem Urlaub
Noch gefährlicher ist es, wenn die Beziehung bereits vor dem Urlaub in einer möglicherweise unbewussten, gar nicht wahrgenommenen Krise steckte. Hier kann es schnell zur Eskalation kommen. Laut Statistik streiten sich über zwei Drittel aller Paare im Urlaub mindestens einmal heftig. Sogar jede dritte Scheidung wird nach dem Urlaub eingereicht.
Wichtiges nicht im Urlaub besprechen
Paartherapeuten empfehlen, größere Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten nicht im Urlaub, sondern davor oder danach im gewohnten Umfeld zu besprechen. Wenn grundsätzliche Probleme im Urlaub zutage treten, sollte man sich bemühen, diese erst danach auszutragen.
Absprachen ersparen Streitigkeiten
Damit der Urlaub keine Enttäuschung wird und sich nicht negativ auf die Liebe auswirkt, ist es wichtig, dass Sie bereits vorher darüber sprechen, was Sie erwarten. Egal, ob es sich um das Reisebudget, Aktivitäten oder die Kinderbetreuung dreht. Wer vorher Absprachen trifft, erspart sich unnötige Streitigkeiten.
Streiten - aber richtig
Was tun, wenn es während der Zeit am Strand oder in den Bergen trotz aller Bemühungen doch zum Streit kommt? Hier lautet die Antwortet: Streiten, aber richtig! Ob im Urlaub oder zuhause: Es ist wichtig, dass sich beide Partner beim Streit an gewisse Regeln halten. Auf diese Weise kann ein Streit produktiv werden und der Beziehung sogar helfen.
Produktiver Streit kann der Beziehung helfen
Der in Berlin praktizierende Paartherapeut Fabian Lenné fasst in seinem Ratgeber "Vom Umgang mit der Liebe" die wichtigsten Regeln beim Streit zusammen. Wer diese Regeln, die nicht nur in der Urlaubszeit gelten, auch im Alltag beherzigt, wird schnell feststellen: Streit muss nicht eskalieren, sondern kann eine Beziehung weiterbringen und sogar intensivieren.
Stoppsignale vereinbaren
Eine dieser Regeln lautet, schon im Vorfeld Stoppsignale und No-Go-Areas zu vereinbaren. So können Sie ausschließen, dass es im Streit zu persönlichen Beleidigungen kommt, die nichts mit dem eigentlichen Streit zu tun haben. Wenn ein Streit Gefahr läuft, emotional zu eskalieren, sollte jeder dreimal tief durchatmen und so versuchen, emotionale Ruhe zu bewahren. Nur so können grundsätzliche Themen neutral besprochen und bewertet werden.
Nur ein Thema diskutieren
Während eines Streites sollte immer nur ein Thema besprochen werden. Deshalb sollte man einen Streit nur auf ein Thema begrenzen. Sollte ein anderes Thema eingeführt werden, sollte man mit seinem Partner verabreden, darüber im Anschluss gesondert zu reden.
Sich den Grund des Streites vor Augen führen
Auch sollte man sich klar machen, was der eigentliche Grund für den Streit ist. Ist das Thema, über das Sie streiten, der wirkliche Grund, oder steckt in Wahrheit etwas ganz anderes dahinter?
Nur tagsüber streiten
Grundsätzlich sollte man es vermeiden, spät abends oder nachts zu streiten. Wer tagsüber streitet, diskutiert Meinungsverschiedenheiten eher aus und schafft sie somit aus der Welt. Ein Streit am Abend kann dazu führen, dass man seinen Ärger mit in den Schlaf nimmt und zu keinem produktiven Ergebnis kommt.