Augenlid-Korrektur: Ablauf, Risiken und Kosten der Schönheits-Operation

Nicht ganz ungefährlich

So verläuft eine Lidstraffung

Erschlaffte Lider lassen Gesichter müde wirken – dabei steckt oft nur überschüssige Haut dahinter. Eine Operation kann helfen. Doch der Eingriff ist nicht ohne Risiko.

Die Augenlidstraffung ist in Deutschland die beliebteste Schönheitsoperation. Der Grund: Mit zunehmendem Alter kann das Gewebe am Auge erschlaffen, plötzlich ist zu viel Haut da, was das Gesicht mitunter müde und älter aussehen lässt. Aber auch jüngere Menschen sind manchmal betroffen. Am Oberlid nennt man es "Schlupflid", am Unterlid "Tränensack".

Weil sich diese Lidfehlstellungen schlecht kaschieren lassen, denkt manch einer über eine Operation nach, um Schlupflid oder Tränensack loszuwerden. Die Augenlidstraffung wird in medizinischen Fachkreisen als Blepharoplastik bezeichnet.

Wann ist eine Lidstraffung sinnvoll?

Die OP kann sowohl aus ästhetischen als auch aus medizinischen Gründen sinnvoll sein. Wird das Sichtfeld durch die herabhängende Haut am Oberlid eingeschränkt, kann eine Korrektur notwendig werden. Lidfehlstellungen können aber auch die Sehschärfe mindern, etwa wenn die Lidkante nicht an der Augenoberfläche anliegt und die Hornhautoberfläche nicht genug mit Tränenflüssigkeit benetzt wird. In diesen Fällen kann die Krankenkasse die Kosten übernehmen – ein augenärztlicher Befund entscheidet. Meistens jedoch dient die Lidstraffung dem Wunsch, jünger oder weniger müde auszusehen.

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Welche Klinik für die Augenlidstraffung?

Bei der Suche nach einer Klinik ist Vorsicht geboten. Denn jeder Arzt darf sich Schönheitschirurg oder kosmetischer Chirurg nennen, warnt die Verbraucherzentrale Hessen. Aber nur bei Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder bei spezialisierten Augenärzten ist ein Patient mit Lidkorrekturwunsch in guten Händen. Patienten sollten sich auch erkundigen, wie oft der Operateur den Eingriff schon durchgeführt hat.

Seriöse Fachärzte nehmen sich viel Zeit für die Beratung und klären umfassend über die Details der Operation, mögliche Komplikationen und das zu erwartende Ergebnis auf. Nehmen Sie sich für die Beratung daher ausreichend Zeit, klären Sie Ihre Wünsche und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl. Ein verantwortungsvoller Arzt wird Ihnen auch dann von der Operation abraten, wenn Ihre Erwartungen nicht realistisch sind.

Augenlidstraffung: Wie läuft die Operation ab?

Der Eingriff findet mit örtlicher Betäubung ambulant statt, ein stationärer Aufenthalt ist in aller Regel nicht nötig. Der Patient kann auf Wunsch in eine Art Dämmerschlaf versetzt werden.

Welches OP-Verfahren für die Oberlidstraffung angewendet wird, bespricht der Arzt mit dem Patienten. Der Operateur markiert den zu behandelnden Bereich und setzt den Schnitt entweder mit dem Skalpell oder mit dem Laser in der Lidfurche beziehungsweise am Unterlid unterhalb der Wimpern oder in der Bindehaut. Zunächst wird überschüssige Haut sowie Muskel- und Fettgewebe entfernt. Dann wird die Haut gestrafft und eine Naht gesetzt. Sind im Zuge des Alterungsprozesses die Augenbrauen abgesunken, kann der Arzt hier gleich ein wenig "liften". Die OP dauert etwa eine bis anderthalb Stunden.

Mögliche Komplikationen der Lidstraffung

Wichtig ist auch, dass man sich vergegenwärtigt, was schiefgehen kann. Mögliche Komplikationen sind:

• Vorübergehende Schwellungen
• Blaue Flecken
• Blutungen und Infektionen in der Augenhöhle
• Sehverschlechterungen
• in seltenen Fällen Erblindung

Auch eine Gefahr: Wird zu viel Haut weggenommen, kann das Auge nicht mehr richtig geschlossen werden. Weil der Tränenfilm dann nicht mehr gleichmäßig im Auge verteilt wird, besteht die Gefahr, dass Hornhaut und Bindehaut austrocknen. Betroffene merken dies häufig nach dem Schlafen, wenn die Augen normalerweise lange Zeit geschlossen sind. Die Augen fühlen sich dann gereizt und trocken an.

Außerdem kann es infolge einer Lidkorrektur zu sichtbaren Narben kommen oder auch zu einer Asymmetrie mit einem hängenden Lid.

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Heilung: Was ist nach der Augenlidstraffung wichtig?

Nach dem Eingriff wird die operierte Stelle gekühlt und ein Druckverband angelegt. Patienten sollten die ersten zwei Wochen mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen und körperliche Anstrengung vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie empfiehlt zudem, während der ersten 14 Tage nach dem Eingriff die Lider nicht zu reiben oder zu beanspruchen und möglichst viel zu schlafen.

Nach sieben bis neun Tagen können die Fäden gezogen werden. Anschließend massiert der Patient eine niedrig dosierte Cortisonsalbe in die operierte Stelle ein, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Was kostet die Schlupflider-Entfernung?

Die OP-Kosten liegen bei einer Oberlid-Korrektur im Schnitt bei um die 2.000 Euro, bei einer Unterlid-Korrektur bei bis 2.300 Euro. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten nur dann, wenn der Eingriff aus medizinischen Gründen erfolgt.

Ursachen für Schlupflider und Tränensäcke

Meist entstehen Schlupflider mit fortschreitendem Alter und stellen somit einen natürlichen Prozess dar. Treten Schlupflider bereits in jungen Jahren auf, sind in der Regel genetische Faktoren die Ursache. Sie können aber auch durch einen ungesunden Lebensstil (Alkohol, Rauchen, Stress, Schlafmangel) begünstigt werden. Aber: In seltenen Fällen können Schlupflider auch auf eine noch nicht erkannte Autoimmunerkrankung oder Schilddrüsenerkrankung zurückzuführen sein. Vor einer Operation sollte das ärztlich abgeklärt werden.

Tränensäcke entstehen durch erschlafftes Gewebe oder eingelagerte Flüssigkeit unter den Augen. Häufige Ursachen sind der natürliche Alterungsprozess, genetische Veranlagung, Schlafmangel, Flüssigkeits- oder Nährstoffmangel sowie ein ungesunder Lebensstil. Auch Allergien können Schwellungen begünstigen. Die Haut verliert mit der Zeit an Spannkraft, wodurch sich Fettgewebe vorwölbt – vor allem morgens sind Tränensäcke oft besonders sichtbar.