Die Neuheiten der Baselworld 2012

Hublots neue Uhr ist mit 1292 Karat-Diamanten besetzt, die nicht nur das ganze Ziffernblatt sondern auch das Armband bedecken. 14 Monate und 17 Mitarbeiter waren für die Fertigung dieser Uhr nötig. Das besondere Schmuckstück hat auch seinen Preis: mit 5 Millionen Dollar, rund 3,8 Millionen Euro, ist sie wohl derzeit die teuerste Uhr auf dem Markt.

Etwas dezenter kommt die Serie "Big Bang Ferrari" daher. Hublot verwendet bei dem Chronograph Ferrari Magic Gold 45mm erstmals seine metallene Weltneuheit: Das sogenannte kratzfeste 18-karätige Magic Gold. Das Manufakturwerk Unico lässt sich mit einem 12-Zylinder-Motor von Ferrari vergleichen, es ist das wichtigste Werk aus dem Hause Hublot.

Weitere Merkmale: Die indexierte Krone mit dem H-Logo, das sich von selbst in der Achse ausrichtet, längliche Drücker, die wie die Fußpedalen eines Fahrzeugs angebracht sind. Dazu wurden Kohlefasern verbaut und Armbänder mit einem neuen Schnellwechselsystem versehen, das an Sicherheitsgurte erinnert.

Nach einem Besuch beim Genfer Automobilsalon schaute der Ex-Gouverneur von Kalifornien Arnold Schwarzenegger spontan auch am Hublot-Stand vorbei. Schwarzenegger ist bekennender Uhren-Fan. Für ihn schuf bereits "Audemars Piguet" das überdimensionale Modell Royal Oak Terminator 3.

Auch Hublot-Präsident Jean-Claude Biver wurde von Schwarzeneggers Besuch überrascht und lud spontan zur exklusiven Uhrenpräsentation in den VIP-Bereich. Natürlich wurde dem prominenten Uhren-Fan auch die "5-Millionen-Dollar" Uhr angeboten, die zu diesem Zeitpunkt noch verfügbar war. Schwarzenegger interessierte sich aber für ein ganz anderes Modell...

Mit den Worten: "I want the watch! The green one!", ließ sich Schwarzenegger die neuen Modelle der Tutti Frutti Dark Green-Serie von Hublot präsentieren. Es handelt sich dabei um Uhren für rund 40.000 Schweizer Franken (rund 33.000 Euro).

Die Transocean Chronograph Unitime von Breitling hat einen besonderen Clou: Vielfliegende Manager können durch einen patentierten Mechanismus bei einem Zeitzonenwechsel durch Drehen der Krone sämtliche Anzeigen im Handumdrehen korrigieren. Minuten- und Sekundenzeiger drehen dabei normal weiter.

Bei der "Bulgari Daniel Roth Papillon Voyageur" erscheint die Ortszeit im vertikalen Fenster bei der Zwölf, die zweite Zone über einen Skelettzeiger aus der Mitte. Auf dem inneren Zeiger lassen sich die einzelnen Minuten ablesen, der äußere zeigt diese in Zehnerschritten. Mehr zu Bulgari erfahren Sie hier.

Für Freunde des historischer Chronografen bot Zenith die "Pilot Big Date Special" auf. Die mit 42 Millimetern verhalten dimensionierte Uhr wartet mit einem schwarz rutheniumbeschichtetem und mit Superluminova ausgelegtem Zeigerpaar auf. Darin schlägt das Herz, das El Primero Kaliber 4010.

Zu Ehren des 80. Geburtstags von Jack W. Heuer zeigte der Hersteller die "Carrera Calibre 17". Als Reminiszenz an die gute alte Zeit prangt nun das alte Markenlogo auf der Uhr, das damals noch ohne den Zusatz "TAG" auskam. Neu sind der rote Stoppsekundenzeiger, das Datumsfenster bei sechs Uhr und die Tachymeterskala mit rot markierter 80.

Entspiegeltes Saphirglas und mit blauer Leuchtmasse versehene Zeiger und Indexe sorgen beim Marine-Chronometer Blue Sea von Ulysee Nardin für beste Lesbarkeit. Die Auflage ist auf 999 nummerierte Exemplare limitiert.

Einen interessanten Blickfang bietet auch die "Masterpiece Roue Carrée Seconde Or Rosé". Vor zwei Jahren stellte Maurice Lacroix das quadratische Zahnrad vor – jetzt wird diese Linie noch einmal erweitert. Optimiert wird die Ablesbarkeit des Zifferblattes durch eine "Grand Colimaçon", also eine schneckenförmige Oberflächenveredelung.

Die in Edelstahl gearbeitete "Masterpiece Lune Rétrograde" präsentiert die Uhrzeit in einem 43-Millimeter-Gehäuse. Die Uhr hat ein neues Manufakturwerk mit Automatikaufzug.

Die Kollektion Pontos von Maurice Lacroix wurde in diesem Jahr um zwei weitere Modelle ergänzt. Die sportliche Uhren-Linie Pontos S mit einem 43 Millimeter großem Edelstahlgehäuse hält einem Druck bis zu 20 Bar stand. Die Uhr ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich.

In dem Chronografen Limited Edition 1938 von Eterna tickt ein ETA 2894-2 mit automatischem Aufzug. Das Zifferblatt in gold und schwarz besticht durch seinen anmutigen Retro-Chic.

Der Porsche-Design-Chronograf P`6930 von Eterna orientiert sich am Design des legendären P`6910 Indicator. Das 47-Millimeter-Gehäuse besteht erneut aus Titan und ist auf Wunsch mit schwarzer PVD-Beschichtung erhältlich. Die Uhr verfügt über ein präzises Automatikwerk mit Ganggenauigkeitsschein. In einer robusten Konstruktion umschließen Lünette und Saphirglasboden das Titan-Gehäuse.

Auch der Frankfurter Hersteller Sinn, dessen Platinvariante der Finanzplatzuhr kürzlich zum Sieger in der Kategorie Uhren bis 25000 Euro bei der "Goldene Unruh 2012" gekürt wurde, wartete mit Neuheiten auf. Präsentiert wurde unter anderem die Neuauflage des Weltraumchronographen Modell 140 St S. Das Modell ist mit dem Sinn-Chronographen-Uhrwerk SZ01 ausgestattet.

Die neuesten Modelle der St. Andrews Links-Kollektion von Jaermann & Stübi sind in zeitloser Eleganz mit Zeigern und Indexen in diskretem Rosé-Gold auf einem Zifferblatt in Antiksilber gehalten. Verbaut wurde das Automatik- Kaliber A10-2.

Im 43-mm-Gehäuse der Seamaster Aqua Terra GMT von OMEGA arbeitet 2012 erstmals das Kaliber 8605/8615. Typisch für die Aqua Terra Kollektion ist das Muster auf dem Zifferblatt. Dank des zusätzlichen Zeigers mit roter Spitze kann eine zweite Zeitzone (GMT-Funktion) abgelesen werden.

Für das größte Stirnrunzeln sorgte in Basel der Uhrmacher-Snob Beat Haldimann aus Thun, der sich einmal mehr krampfhaft als die Avantgarde der Zunft in Szene setzte.

Schon 2011 sorgte Haldimann mit der H8 Sculptura nicht nur für Kopfschütteln, sondern definierte damit den Zeitmesser als Kunstobjekt.

Die Lünette der H8 wurde niedriger gefertigt und das Saphirglas weist eine bedeutend stärkere Wölbung auf. Diese kompromisslose Bauweise bringt das Tourbillon zur Geltung. Es scheint auf dem Glas zu schweben. So kann sein bezaubernder Tanz nicht nur frontal, sondern auch von beliebigen Seitenwinkeln bis hin zu 90 Grad bewundert werden.

Die neue H9 Reduction ist zwar eine sehr komplexe Uhr mit allerhand technischer Rafinesse, die einer bis 1642 zurückreichenden Familientradition gerecht wird, leider ist die Uhr aber völlig nutzlos. Niemand kann die Technik sehen, geschweige denn die Zeit ablesen. Denn das schwarze Saphirglas ist absolut blickdicht. Immerhin tickt die Uhr, die keine sein will, hörbar.

Das zeitlose Stück H9 ist passend für jeden, der seine eigene Revolte gegen den Terminkalender führt. Vor allem aber ist die Uhr ein schlechter Witz. Oder ein rund 150.000 Franken teures Kunstobjekt für die dekadente Kultur-Schickeria, die genau wie bei der H8 gerne jedem nackten Uhren-Kaiser wegen dessen neuer Kleider zujubelt.