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So hält die Uhr ein Leben lang


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So hält die Uhr ein Leben lang

Frank Lansky

26.02.2013Lesedauer: 4 Min.
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Ein Uhr sollte alle fünf Jahre auf Herz und Nieren gecheckt werden.Vergrößern des Bildes
Ein Uhr sollte alle fünf Jahre auf Herz und Nieren gecheckt werden. (Quelle: imago/Wilhelm Mierendorf)

Wenn das Uhrwerk schnurrt ist Mann glücklich. Doch wie hält die Uhr ein Leben lang? wanted.de hat bei den Experten von Junghans und Mühle-Glashütte wichtige eingeholt.

Zwei der renommiertesten deutschen Uhren-Hersteller halfen uns weiter bei der Frage nach Hege und Pflege des edlen Zeitmessers. Für Mühle-Glashütte antwortete Nicole Liebeck, Uhrmachermeisterin und Serviceleiterin. Bei Junghans stand uns Christian Hamdorf, Leiter des Erhard Junghans Ateliers, Rede und Antwort.

Welche Inspektionen sind in welchem Abstand nötig?

Mühle-Glashütte: Ein Service steht alle drei bis fünf Jahre an. Nötig ist vor allem der Ersatz der Öle, denn die können verdunsten oder verharzen. Auch eine Reinigung des Werkes von Abrieb ist wichtig. Dichtungen können altern, sie werden durch Lösungsmittel, Kosmetik oder Parfüm beschädigt. Auch ein Stoß auf die Krone kann schaden.

Junghans: Normalerweise wird eine Revision erst dann nötig, wenn die Uhr starke Abweichungen vorweist. Je seltener sie geöffnet werden muss, desto besser – so bleiben Staub und Schmutz draußen. >>

Bei normaler Nutzung ist eine Überprüfung der Wasserdichtigkeit und aller Funktionen alle zwei Jahre sinnvoll. Wird die Uhr aber stark beansprucht, etwa beim Duschen, Schwimmen oder gar im Salzwasser, ist eine jährliche Überprüfung zu empfehlen.

Was sonst kann Mann tun, um das gute Stück in Schuss zu halten?

Junghans: Mann sollte seine Uhr so behandeln, wie seine Frau und seinen Füllfederhalter! Das heißt, immer stets sorgsam, liebevoll und ehrfürchtig. Und natürlich nie verleihen.

Mühle-Glashütte: Der stolze Besitzer sollte seine Uhr gelegentlich reinigen. Dazu eignet sich für Uhren mit einer Wasserdichtheit zwischen drei und fünf Bar ein nicht zu feuchtes Tuch. Uhren mit einer Dichtheit von zehn Bar können Sie unter fließendem Wasser mit etwas Seifenwasser reinigen. >>

Für Edelstahlbänder eignet sich eine Zahnbürste am besten. Trocknen Sie die Uhr danach mit einem weichen Tuch. Die Datumsschnellschaltung sollte – speziell bei Chronografen – nicht zwischen 21.00 und 3.00 Uhr betätigt und das Datum nur vorwärts verstellt werden. Denn dann springt die Datumsanzeige um. Bei Uhren mit verschraubter Krone sollte diese wegen der Wasserdichtheit immer handfest angezogen sein.

Welche Verschleißteile sollten in welchem zeitlichen Intervall ersetzt werden?

Mühle-Glashütte: Am wichtigsten ist der Ölwechsel alle drei bis fünf Jahre, um mechanischen Abrieb oder gar Lagerschäden im Uhrwerk zu vermeiden. Stark beanspruchte Bauteile sind das Anker- oder Sekundenrad, diese gehören zu den am schnellsten drehenden Rädern. Ein Tausch nach fünf bis zehn Jahren kann hier für den genauen Gang notwendig werden. Bei normalem Gebrauch ist ein Tausch der Gehäuse-Dichtungen alle fünf Jahre sowie von Krone und Tubus alle zehn Jahre empfehlenswert. Lederbänder sollten Sie bei täglichem Tragen nach ein bis eineinhalb Jahren aus hygienischen Gründen wechseln.

Junghans: Generell sollten nach einer langen Laufzeit immer die Automatikfederhäuser komplett getauscht werden, um wieder einen einwandfreien "Kraftspeicher" zu garantieren. Weiter sind gegebenenfalls die Kupplungsräder und das Rotorlager zu tauschen.

Welche Bauteile sind wartungsarm und garantieren von vorne herein eine lange Lebensdauer?

Junghans: Die meisten Teile eines Uhrwerks sind sehr wartungsarm. Werke mit schmierungsfreier Hemmung sind bei den Serviceintervallen zeitlich wohl im Vorteil. >>

Denn hier gibt es keinen spröde werdenden Schmierfilm aus Öl - der wirkt sich bei der Hemmung eines Uhrwerks negativ auf die Ganggenauigkeit aus.

Mühle-Glashütte: Da die Hemmung – inklusive Ankerrad – zu den am stärksten beanspruchten Teilen eines Uhrwerks gehört, können Bauteile aus Silizium oder mit Diamantbeschichtung Vorteile bieten. Die übrigen Bauteile des Werkes müssen darauf aber angepasst sein; denn auch eine wartungsarme Hemmung nützt wenig, wenn das Öl an anderer Stelle getauscht werden muss.

Was kann Mann sonst bei Aufbewahrung und Tragen beachten, damit der Zeitmesser lange lebt und stets exakt läuft?

Mühle-Glashütte: Stöße, große Temperaturschwankungen und Magnetfelder sind zu vermeiden. Eine Taucheruhr sollte nach dem beim Schwimmen im Salzwasser unter fließendem Wasser gereinigt werden. Handaufzugsuhren sollten täglich zur gleichen Zeit aufgezogen werden. Ein Automatikwerk zieht sich durch Bewegungen des Trägers von täglich acht bis zehn Stunden von alleine auf. Bei ungetragenen Uhren reichen 15 bis 20 Kronenumdrehungen zum Aufziehen aus.

Nachts sollte die Uhr nicht an kalten Orten abgelegt werden – auch Tische mit Glasoberfläche sind nicht ideal, da Ganggenauigkeit und Öl unter den Temperaturschwankungen leiden. Die Temperatur der Uhr am Arm beträgt übrigens rund 30° C. Wenn eine Uhr für längere Zeit nicht getragen wird, sollte sie trocken und staubdicht in einem Etui oder einer Vitrine aufbewahrt werden. Auch ein Uhrenbeweger ist ein guter Ort. Ansonsten genügt es, wenn die Uhr alle zwei bis drei Monate einmal komplett aufgezogen wird, damit sich das Öl im Werk verteilt und elastisch bleibt. Bei längerer Lagerung sollten Sie zudem auf einen Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung achten – und die Uhr im Solarium abnehmen.

Junghans: Extreme Temperaturen sowie hohe Luftfeuchtigkeit verringern die Lebensdauer – somit muss die Uhr geschützt gelagert werden. Die mechanische Uhr sollte zudem regelmäßig bewegt werden. Doch natürlich nicht allzu extrem: Belastungen und starke Erschütterungen, wie beispielsweise beim Holzhacken oder Tennisspielen, sollten Sie vermeiden.

Sie sehen: Eine Uhr ist ein sensibles technisches Meisterwerk. Bei uns bekommen Sie faszinierende Einblicke.

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