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Sonnenstich: Was tun? Hausmittel und Erste Hilfe


Hausmittel und Erste Hilfe
Sonnenstich – was tun?

Von Wiebke Posmyk

Aktualisiert am 22.08.2022Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Ältere Frau mit Kreislaufproblem wird von einer Frau und einem Mann betreut.Vergrößern des Bildes
Bei Anzeichen eines Sonnenstichs gilt: Sofort raus aus der Sonne! (Quelle: Liudmila Chernetska/getty-images-bilder)

Ein Sonnenstich kann an heißen Tagen schnell entstehen. Lesen Sie, was bei möglichen Anzeichen zu tun ist – und wann es sich um einen Notfall handelt.

Wer stundenlang ohne Kopfbedeckung in der prallen Sonne unterwegs war, riskiert einen Sonnenstich. Durch die Hitze kommt es zu einer Überwärmung des Gehirns, sodass die Hirnhäute gereizt werden. Oft macht sich der Sonnenstich erst bemerkbar, wenn die Person längst wieder im Schatten ist. Typische Symptome sind unter anderem starke Kopfschmerzen, ein heißer, roter Kopf, Übelkeit, Erbrechen und/oder Schwindel.

In den meisten Fällen ist ein Sonnenstich nur leicht ausgeprägt. Er bildet sich auch ohne ärztliche Behandlung von allein zurück, wenn sich die Person schont und den Kopfbereich kühlt. Im Zweifel sollte jedoch auch bei (vermeintlich) leichten Symptomen immer eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden. Bei Babys, Kindern und älteren Menschen ist es grundsätzlich ratsam, sie bei Anzeichen eines Sonnenstichs ärztlich zu untersuchen.

Wichtige Information
Ein Sonnenstich kann leicht mit dem in der Regel gefährlicheren Hitzschlag verwechselt werden. Im Unterschied zum Sonnenstich ist bei einem Hitzschlag nicht nur der Kopf, sondern die Haut am gesamten Körper hochrot, heiß und trocken. Zudem geht ein Hitzschlag immer mit hohem Fieber einher. Bei Verdacht auf Hitzschlag muss umgehend der Rettungsdienst alarmiert werden.

Selten ist ein Sonnenstich schwer ausgeprägt. Im Extremfall droht eine Hirnschwellung mit Symptomen wie Desorientierung, Verwirrtheit oder Krämpfen, die umgehend im Krankenhaus behandelt werden muss.

Was bei einem leichten Sonnenstich zu tun ist

Eine Person mit einem leichten Sonnenstich sollte

  • einen kühlen, schattigen Ort aufsuchen,
  • den Kopf kühlen,
  • sich flach hinlegen und den Oberkörper und Kopf hoch lagern,
  • ausreichend trinken und
  • sich ausruhen.

Wer mögliche Symptome eines Sonnenstichs bemerkt, sollte sich – falls nicht schon geschehen – unverzüglich an einen kühlen, schattigen Ort begeben und weitere Sonneneinstrahlung meiden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Beschwerden zunehmen. Es empfiehlt sich, Bettruhe zu halten und eventuell etwas zu schlafen.

Darüber hinaus ist empfehlenswert, den Kopf- und Nackenbereich zu kühlen. Geeignete Hausmittel sind etwa kühle Tücher, Coolpacks oder ein Eisbeutel. Wichtig dabei: Coolpacks oder Eisbeutel sollten nicht direkt mit der Haut Kontakt haben, sondern zum Beispiel mit einem Tuch umwickelt werden. Bei Kindern können feuchte, lauwarme Tücher geeignet sein. Auch kann es angenehm sein, beengende Kleidungsstücke abzulegen oder zu lockern. Ist die Person bei klarem Bewusstsein, sind kühle Getränke hilfreich, etwa Wasser oder Fruchtschorle.

Wichtig: Diese Maßnahmen gelten bei einem leichten Sonnenstich. Ist die Person hingegen nicht bei vollem Bewusstsein oder bewusstlos, sollte sie keinesfalls etwas zu trinken bekommen. Auch sollte der Kopf dann nicht hoch gelagert werden. Was bei einem schwer ausgeprägten Sonnenstich zu tun ist, lesen Sie im nächsten Kapitel.

Behandlung eines schweren Sonnenstichs

Ein leichter Sonnenstich bildet sich meist von allein zurück. Bessern sich die Beschwerden jedoch durch die Sofortmaßnahmen nicht oder werden sogar stärker, reichen Hausmittel nicht aus. Dann ist in jedem Fall ärztliche Hilfe nötig. Im Zweifel sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden, auch um einen Hitzschlag auszuschließen. Ein schwerer Sonnenstich muss gegebenenfalls im Krankenhaus behandelt werden.

Wenn sich der Zustand der Person akut verschlechtert, sie desorientiert wirkt, bewusstlos ist, einen steifen Nacken und/oder Krämpfe hat, muss umgehend der Notruf (112) alarmiert werden.

Ist ein Sonnenstich schwer ausgeprägt, kann er (selten) einen ernsten Verlauf nehmen. Die Ersthelferin oder der Ersthelfer sollte die erkrankte Person möglichst unverzüglich an einen schattigen, kühlen Ort bringen und den Kopf-Nackenbereich kühlen. Ist sie bei Bewusstsein, sollte die Person zudem möglichst flach liegen, wobei der Oberkörper hoch gelagert ist. Hilfreich kann es zudem sein, ihr Luft zuzufächeln oder einen Ventilator anzuschalten.

Kühle Getränke sollte der oder die Betroffene nur zu sich nehmen, wenn er oder sie bei vollem Bewusstsein ist.

Sonnenstich: Was bei Bewusstlosigkeit zu tun ist

Ist die Person bewusstlos, muss die Ersthelferin oder der Ersthelfer sie in die stabile Seitenlage bringen. Wichtig ist, regelmäßig die Atmung zu kontrollieren. Atmet die Person nicht mehr, müssen umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden, bis der Rettungsdienst eintrifft. Wichtig ist dabei vor allem die Herzdruckmassage.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • "Was tun bei Sonnenbrand, Hitzschlag und Sonnenstich". Online-Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.kindergesundheit-info.de (Abrufdatum: 12.7.2022)
  • "Erste Hilfe bei Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitzeerschöpfung". Online-Informationen der Stiftung Gesundheitswissen: www.stiftung-gesundheitswissen.de (Stand: 7.7.2022)
  • Keggenhoff, F.: "Erste Hilfe - das offizielle Handbuch". Südwest-Verlag, München 2021
  • Thomas, A.: "Zu viel des Guten: Sonnenstich und Hitzschlag". Deutsche Apotheker Zeitung online: www.deutsche-apothekerzeitung.de (Stand: 13.7.2020)
  • Naß, D., Bauderer, E.: "Sommer, Sonne, Hitzenotfall". Notfallmedizin up2date 2020, Jg. 15, Ausg. 2, S. 137-146 (2020)
  • "I care Krankheitslehre". Thieme, Stuttgart 2020
  • "Hitzeschäden". Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Stand: 20.8.2019)
  • Hahn, J.: "Checkliste Innere Medizin". Thieme, Stuttgart 2018
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