Verantwortungsvoll fischen Angeln am Mittelmeer: Das sollte man beachten

Für passionierte Angler ist das Angeln im Mittelmeer sportliche Herausforderung und Naturerlebnis in einem. Welche Regeln sollte man beachten? Ein Überblick.
Einfach ans Meer fahren und die Angelrute ins Wasser halten – das funktioniert nicht, wie sicherlich die meisten erfahrenen Angler wissen. Um auch am Mittelmeer interessante Arten wie Goldbrasse, Dorade, Wolfsbarsch, Thunfisch oder Barrakuda zu erwischen, gelten je nach Land unterschiedliche Genehmigungsregelungen.
Unterschiedliche Vorschriften je nach Land
Das Mittelmeer ist groß und von zahlreichen Ländern aus kann man seine Angeltour starten. Doch jedes dieser Länder hat unterschiedliche Vorschriften.
- Spanien: In Spanien, inklusive der Balearen und Kanaren, braucht man für das Angeln an der Küste einen Angelschein, den man vorab online beantragen kann. Ohne gültige Lizenz drohen Geldstrafen und man ist schnell seine teure Angelausrüstung los.
- Italien: Als Urlauber braucht man für das Angeln am offenen Meer seit 2023 keine Genehmigung mehr. In sensiblen oder stark genutzten Bereichen wie Häfen, Lagunen oder Flussmündungen gibt es aber besondere Regeln, die oft strenger sind als auf dem offenen Meer. Hier empfiehlt es sich, gezielt beim Hafenmeister oder vor Ort nachzufragen.
- Frankreich: Dort kann man ohne Angelschein in Hochseegewässern angeln, braucht allerdings eine sogenannte Angelkarte, wenn man in Seen, Flüssen oder Bächen oder vom Boot aus fischen möchte. Für das Meerwasser gelten klare Regeln, etwa zur Geräteanzahl, Fischverwertung und zu Mindestmaßen.
- Kroatien: In Kroatien ist für jede Form des Freizeitangelns im Meer ein Angelschein vorgeschrieben. Diese Genehmigung kann man unkompliziert für einzelne Tage, Wochen oder Monate erwerben. Sie ist jedoch streng auf bestimmte Angelzonen begrenzt.
- Griechenland: Das Land gestattet es, auch ohne Lizenz mit einer Handangel zu angeln, solange man keine Netze oder Sperrfischgeräte einsetzt. Es gelten jedoch Fangverbote für bestimmte Arten und Zeiten sowie regionale Sonderregeln.
Um auf der sicheren Seite zu sein, lohnt es sich je nach Urlaubsland, noch einmal die genauen Regeln nachzulesen. Viele Ordnungskräfte kontrollieren streng und da auch häufig Anwohner Touristen als Konkurrenz sehen, petzen sie Fehlverhalten gerne weiter.
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Verantwortungsvoll angeln: Das sollte man bedenken
Es gibt nicht umsonst strenge Auflagen, denn vorgeschriebene Schonzeiten und Fangmengen sollen das ökologische Gleichgewicht bewahren. Vielerorts haben Angler schon zu Bestandsrückständen beigetragen. Besonders geschützte Arten wie Blauflossen-Thunfisch oder bestimmte Haie dürfen oft nur unter Auflagen befischt werden oder sind ganz tabu.
Auch sollten Angler keine umweltbelastenden Spuren hinterlassen. Da Plastikabfälle oder verlorene Schnüre sowohl Tiere als auch Landschaft in Mitleidenschaft ziehen, sollte man beides unbedingt vermeiden.
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Beliebte Angelmethoden am Mittlemeer
Je nachdem, was man an Land ziehen möchte, bieten sich unterschiedliche Fangmethoden an.
- Klassisch nutzt man die Brandungsrute, um von Stränden aus Wolfsbarsch, Dorade oder Meeräschen zu fangen.
- In Häfen oder felsigen Buchten bietet sich das Stippfischen auf kleinere Arten wie Grundeln oder Sardinen an.
- Viele Angler setzen auch auf Spinnfischen mit Kunstködern, um Raubfische wie Barrakudas oder Bonitos anzulocken.
Wer Zugang zu einem Boot hat, findet mit dem Schleppangeln und Naturköderfischen weitere Möglichkeiten, größere Arten wie Thunfisch oder Schwertfisch zu erreichen – allerdings unterliegt dies oft besonders strengen Bestimmungen.
Praktische Tipps zum Erfolg
Erfahrene Angler wissen: Wer gut vorbereitet ist, hat deutlich größere Chancen auf Erfolg. Deshalb lohnt es sich, auf folgende Punkte zu achten:
- Lokale Köder wählen: Garnelen, Muscheln oder Fischfetzen helfen dabei, das gewünschte Tier anzuziehen.
- Die beste Uhrzeit: Frühmorgens oder in den Abendstunden sind Fische häufig aktiver und näher an der Küste.
- Augen auf beim Angelplatz: Häfen und Felsbuchten bieten meist eine höhere Artenvielfalt als flache Sandstrände.
Wer die genannten Tipps und Regeln zum Angeln am Mittelmeer beherzigt, verbessert nicht nur seine Chancen auf ein erfolgreiches Erlebnis, sondern vermeidet auch Schwierigkeiten und Geldstrafen.
- pro-fishing.de: "Angeln in Griechenland"
- kroati.de: "Angeln in Kroatien"
- blinker.de: "Angeln in Frankreich – Regeln, Regionen und Fischarten im Überblick"
- lapascalinette.de: "Erkunden Sie die Naturschönheiten vom Mittelmeer!"
- spanien-angelschein.de: "HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN"
- koederjunky.de: "Angeln im Mittelmeer - alles was du wissen musst! - Italien"