Auch an der Saarschleife geht es jetzt ab in die Baumkronen
Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Baumwipfelpfade liegen in Deutschland im Trend. Mehr als ein Dutzend der hölzernen Wege in Höhe der Baumkronen gibt es bereits, nun kommt an der Saarschleife ein neuer hinzu. Wir zeigen Ihnen den neuesten sowie weitere Wipfelpfade in unserer Foto-Show.
Der neueste Zugang der deutschen Baumwipfelpfade steht im Saarland an der Saarschleife und eröffnete offiziell Ende Juli. Der 1250 Meter lange Weg führt in bis zu 23 Metern Höhe über den Waldboden und endet in einem 42 Meter hohen Aussichtsturm, teilte der Betreiber mit. Der Blick reiche über die Saarschleife, den Naturpark Saar-Hunsrück und an klaren Tagen bis zu den Vogesen. Die neue Attraktion befindet sich im Mettlacher Ortsteil Orscholz und ist täglich ab 9.30 Uhr für Besucher geöffnet. Erwachsene zahlen zehn Euro, Kinder zwischen 6 und 14 Jahren acht Euro.
Baumwipfelpfad Steigerwald
Eine ganze Weile geht es auf einem ebenen Wanderweg durch den oberfränkischen Mischwald. Dann zwei kleine Häuschen: der Eintritt zum Baumwipfelpfad Steigerwald. Noch hat man nicht das Gefühl, in großen Höhen zu spazieren - doch der Pfad steigt langsam an. So minimal, dass auch Rollstuhlfahrer, Familien mit Kinderwagen oder Menschen mit Rollator auf dem 1150 Meter langen Pfad gut vorwärts kommen. Höhepunkt ist ein 42 Meter hoher Aussichtsturm.
Der Baumwipfelpfad im Steigerwald ist einer der jüngsten einer ganzen Reihe solcher Wipfelwege, die es in Deutschland gibt. Ein besonders langer Pfad steht in Neuschönau im Bayerischen Wald: Insgesamt 1300 Meter misst der Steg, der auf der Plattform eines Baumturms endet. Aus 44 Metern Höhe kann man dort in Richtung Lusen schauen.
Ebenfalls im Bayerischen Wald liegt der Waldwipfelweg in St. Englmar, auf dem Kinder und Erwachsene die heimischen Waldgeister ebenso kennenlernen können wie die Vögel, die in Niederbayern beheimatet sind. Von der Aussichtsplattform sieht man über die Höhenzüge des Bayerischen Waldes und die Ebenen des Gäubodens bis zu den Alpen.
Skywalk Scheidegg und Baumkronenweg Ziegelwies
Auch im Allgäu gibt es zwei Pfade hoch über dem Waldboden: den Skywalk in Scheidegg und den Baumkronenweg Ziegelwies. Der 540 Meter lange Skywalk ist eine Hängebrückenkonstruktion, die Stahlmasten stehen darin wie die Bäume im umliegenden Wald. Der Baumkronenweg in Ziegelwies überschreitet auf seinen 480 Metern Länge sogar eine Grenze - man geht von Bayern nach Tirol in Österreich.
Im waldreichen Hessen spazieren Besucher am Hoherodskopf im Vogelsberg-Mittelgebirge auf Hängebrücken durch den Wald. Am Baumkronenpfad im Nationalpark Kellerwald-Edersee gibt es geführte Touren auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten, etwa am frühen Morgen oder am späten Abend, wenn die Tiere besonders aktiv sind.
Auf in den Schwarzwald
Der Baumwipfelpfad Schwarzwald in Bad Wildbad ist erreichbar über Wanderwege oder die Sommerbergbahn. Vom 40 Meter hohen Aussichtsturm kann man hier bis in die Schweizer Alpen hinein schauen - und in einer 55 Meter langen Tunnelrutsche zurück auf den Boden gelangen.
"Urwald mitten in Deutschland"
"Panarbora" heißt ein Naturerlebnispark rund 50 Kilometer östlich von Köln am Rande des Naturparks Bergisches Land. Hier kann man per App Tiergeräusche hören, außerdem gibt es Geschichten rund um das Waldleben. Der 520 Meter langen Pfad mit 40 Meter hohem Aussichtsturm bietet außerdem die Möglichkeit, in fünf Baumhäusern zu übernachten.
In einem "Urwald mitten in Deutschland" befindet sich, wer über den 546 Meter langen Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich in Thüringen geht, der zum Unesco-Weltnaturerbe gehört. Der Pfad führt in einen Teil des Waldes, der sonst unzugänglich ist. In den Urwaldbaumkronen leben rund 500 verschiedene Käfer- und 560 Großschmetterlingsarten.
Hexen und ein Adlerhorst
Auf dem Baumwipfelpfad Harz in Bad Harzburg (Niedersachsen) kann man mit der Hexe Tula nicht nur über den Pfad spazieren, sondern auch Geschichten über die Mythen im Harz erfahren. "Baum und Zeit" wiederum heißt ein Pfad in Beelitz in Brandenburg. Auf einem Gelände, auf dem sich früher Lungenkranke auskurierten, wandern Besucher heute auf der Höhe der Baumkronen und erfahren dabei mehr über die Geschichte des Areals, das etwa 50 Kilometer südlich Berlins liegt.
Deutschlands nördlichster Baumwipfelpfad liegt auf der Insel Rügen - der Aussichtsturm ist einem Adlerhorst nachempfunden. Aus 82 Metern über Seehöhe kann man heimische Seeadler bei ihren Flügen beobachten. Der Pfad hat die Besonderheit, dass man von seiner Lage zwischen dem Kleinen Jasmunder Bodden und der Prorer Wiek drei verschiedene Ökosysteme sehen kann: Wald, Offenland und Feuchtgebiete.