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Sachsen: Sächsische Weinstraße feiert Jubiläum


Auf der Sonnenseite der Elbe
So feiert die Sächsische Weinstraße 25-jähriges Jubiläum

srt, Marlis Heinz

13.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Der Blick auf die Weinberge der Hoflössnitz an der sächsischen Weinstraße. Der einstige Landsitz der sächsischen Linie der Wettiner ist heute das städtische Weingut von Radebeul.Vergrößern des BildesDer Blick auf die Weinberge der Hoflössnitz an der sächsischen Weinstraße. Der einstige Landsitz der sächsischen Linie der Wettiner ist heute das städtische Weingut von Radebeul. (Quelle: Rainer Weisflog/imago-images-bilder)
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Radelnd, schippernd, wandernd oder auch hinterm Lenkrad – auf vielerlei Weise kann man die 55 Kilometer lange Sächsische Weinstraße erkunden, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Aber vor allem – mit viel Genuss!

Zugegeben, die Elbländer haben hoch gepokert. Als sie 1992 ihre touristische Route von Pirna bis Diesbar-Seußlitz aus der Taufe hoben, konnten sie ihre Neuschöpfung noch nicht mit den traditionsreichen Touren an Rhein oder Mosel vergleichen. Die Landschaft war selbstverständlich schon da – ab und zu lange Reihen von Reben und ein Weinberghaus, unten im Tal das glitzernde Band der Elbe, im Hintergrund der Burgberg von Meißen, die Silhouette von Dresden oder einfach nur grüne Hügelketten.

Aber es gab nur eine Handvoll Weingüter. Es fehlte zudem an moderner Infrastruktur, an geschäftstüchtigen Gastgebern und verlockenden Pauschalen. Das ist inzwischen alles vorhanden.

Der Elberadweg zieht sich im Tal entlang

Auf dem Fluss sind die altehrwürdigen Schaufelraddampfer und Fähren ebenso unterwegs wie Paddelboote. Der Weinwanderweg verbindet auf rund 90 Kilometern nicht nur bekannte Sehenswürdigkeiten, sondern führt auch zu lauschigen Plätzchen. Und selbstverständlich wurde aufgerebt. Trotzdem kommt nur jedes 500. Glas des deutschen Weines aus dem sächsischen Elbland. Mit 490 Hektar bleibt es eines der kleinsten unter den Anbaugebieten.

Manches Sehenswerte am (Wein-)Straßenrand wurde auch nicht nur saniert, sondern trat entschlossenen Schrittes in die Gegenwart. Das Weingut Schloss Wackerbarth in Radebeul zum Beispiel. Gleich am Eingang spricht eine Tafel die vielfache Einladung aus: "Weintour", "Sekttour", "Schloss- und Gartenführung".

Ein Schritt in die Gegenwart

Die "Sekttour" ist gerade unterwegs und genießt eine kunstvolle Inszenierung. Während bei den meisten Kellerführungen anderswo eher das andächtige Schreiten durch dunkle Gewölbe vorherrscht und die im beinahe entschuldigenden Tonfall hervorgebrachten Erläuterungen, warum Stahltanks die guten alten Holzfässer ablösten, dreht man im Sächsischen Staatsweingut den Spieß um.

Sanfte Harfen- und Geigentöne erfüllen den modernen Keller und verschmelzen zu einer Melodie. Farbiges Licht bricht sich an den Stahltanks und gibt der kalt glänzenden Perfektion so etwas wie natürliches Aroma. Durchsichtigkeit bestimmt die neu erbauten Produktionsanlagen, als Konzept und als Baustil.

Und ganz traditionelle Sektherstellung

Allerdings – wer doch die gute alte Kelleratmosphäre sucht, der findet sie bei den Rüttelpulten der Sektherstellung. Auch die Weintour-Genießer sind auf dem Weg, und der führt durch die unterirdischen Produktionshallen, vorbei an den Maischebehältern, durch die Kühle des Gärkellers und zur Noblesse der im Halbdunkel ruhenden Barrique-Fässer.

Ähnlich wie im Sektkeller wird auch die Weinherstellung multimedial veranschaulicht. Und ähnlich wie nach der "Sekt-Tour" kommen die Neugierigen am Ende zu ein paar interessanten Schlucken. Theoretisch könnte sich sogar gleich die nächste Führung anschließen. Aber praktisch gibt es auf dem Schlossgelände noch so viel anderes zu genießen: Den Spaziergang hinauf in die Weinberge, den Blick vom Belvedere über die Anlage, das Aroma des Kräutergartens, das Plätschern der Wasserspiele.

Erfolgsgeschichte "Tage des offenen Weingutes in Sachsen"

Doch auch die kleineren Weingüter haben sich Besuchern geöffnet, mit Verkostungen und Straußwirtschaften. Damit die Gäste nicht nur tief ins Glas, sondern auch hinter die Kulissen schauen können, wurden im Jahr 2000 die "Tage des offenen Weingutes in Sachsen" ins Leben gerufen. Damals öffneten 19 Winzer ihre Tore. Am letzten August-Wochenende 2017 werden es 45 Weingüter sein.

Und abends in die Kneipe

Einen Besuch wert sind die Gastwirtschaften von Altkötzschenbroda, jenem jahrzehntelang dem Verfall preisgegebenen einstigen Dorfkern innerhalb Radebeuls, der sich 1994 in eine Spielwiese für Architekten verwandelt hatte. Schnell war der von irgendeiner Agentur gezimmerte Slogan vom "Grinzing Sachsens" wieder verflogen. Das Selbstbewusstsein der Exoten hatte ihn überflüssig gemacht.

Farbenfroh stehen die Giebel der sanierten oder neu erbauten – und nach den beiden Elbefluten wieder aufgetauchten – Höfe entlang des baumbestandenen Angers nebeneinander. Ein gutes Dutzend Kneipen und Kneipchen, dazwischen Geschäfte, Galerien, Werkstätten, Ateliers und Pensionen.

Und wer jetzt überlegt, woher er den Namen Kötzschenbroda kennt – ja genau, der Nachkriegsschlager im Glenn-Miller-Sound "Verzeih'n Sie, mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötzschenbroda?" meinte tatsächlich diesen Ort.

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