"Mallorca-Bomber": Condor nimmt Abschied von der Boeing 757-300

Letzter Flug im November

Condor verabschiedet "Mallorca-Bomber"

Nach mehr als 35 Jahren nimmt Condor Abschied von der Boeing 757-300. Der Kultflieger geht – und mit ihm ein Stück deutscher Ferienflieger-Geschichte.

Mit einem letzten Flug am Mittwoch, dem 5. November, verabschiedet sich Condor von der Boeing 757-300 – jenem Flugzeug, das jahrzehntelang als "Mallorca-Bomber" bekannt war. Die in Frankfurt ansässige Fluggesellschaft streicht den Ferienflieger nach über 35 Jahren aus ihrer europäischen Flotte und setzt künftig auf moderne und effizientere Flugzeuge. Der Start und die Landung des letzten Flugs finden daher laut "Hessenschau" in Frankfurt statt, begleitet von einer Abschiedsparty in luftiger Höhe.

Ein Flieger mit Kultstatus

Was für Außenstehende wie eine reine Flottenentscheidung wirkt, löst in der Luftfahrtwelt Emotionen aus. In Foren tauschen sich sogenannte "Planespotter" (Flugzeug-Enthusiasten, die gerne Flieger beobachten) seit Wochen über den Abschied aus – viele wollen die 757-300 noch ein letztes Mal in Condor-Farben sehen. Die Flieger gibt es farbenfroh gestreift in Grün, Gelb, Rot, Blau und Beige.

"Für mich ist das ein Kunstwerk", schreibt etwa ein Reddit-Nutzer über das langgezogene, schlanke Flugzeug, das wegen seiner ungewöhnlichen Form auch den Spitznamen "fliegender Bleistift" trägt. Condor-Geschäftsführer Christian Schmitt sagte laut einer Mitteilung: "Mit dem Abschied endet eine Ära."

Aber: An Flughäfen in den USA ist das Modell auch weiterhin zu sehen. Denn dort nutzen es Delta und United Airlines weiterhin für Inlandsflüge.

Party über den Wolken

Wie Condor ankündigte, findet am 5. November der Abschiedsflug statt. Start ist um 10 Uhr in Frankfurt. Es folgt laut "Hessenschau" ein Zwischenstopp mit Abschiedsfeier in Wien, ehe auf dem Rückflug in Richtung Hessen "die höchste Party der Welt" stattfindet.

Für die insgesamt 75 Tickets ließ sich Condor etwas Besonderes einfallen: Sie wurden zwischen dem 22. September und 6. Oktober per Rückwärtsauktion verkauft – Startpreis: 1.000 Euro, alle 30 Minuten sank der Preis um 30 Euro. Wer auf ein Schnäppchen hoffte, wurde enttäuscht. Laut einer Sprecherin sei die Nachfrage "sehr groß" gewesen.

Wer leer ausging, muss aber nicht ganz auf den Abschied verzichten: Rund um den Frankfurter Flughafen dürften sich am 5. November Hunderte Fans an den bekannten Spotter-Punkten versammeln – mit Kameras im Anschlag und einem wehmütigen Blick gen Himmel.