Reisetipp: Elba in der Vorsaison
Feiner Sand und türkisblaues Wasser: Elba gilt vielen noch als Geheimtipp. Die toskanische Insel liegt nur rund 700 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Doch wer nach Elba bloß zum Baden reist, verpasst schnell etwas. Denn die Insel hat mehr als schöne Strände zu bieten. Auch Naturliebhaber und Wanderer kommen auf ihre Kosten. Das gilt gerade vor der Hochsaison, wenn es dort noch etwas ruhiger zugeht. Wir zeigen Ihnen die Insel in unserer Foto-Show.
Insulaner wachen über ihr Ambiente
Wer vom italienischen Fährhafen Piombino auf dem Festland gen Westen blickt, sieht eine bergige Landschaft am Horizont. Sie wirkt zwar nicht so massiv wie Korsika weiter westlich, aber ebenso einladend. Vor allem für all jene, die die Strände und die gute Küche auf der Insel genießen wollen, bevor im Hochsommer der große Ansturm beginnt. Stille Tage auf Elba? So wie sie einst Napoléon verbrachte, bevor es ihn wieder nach Feldzügen und großer europäischer Politik gelüstete? Ja, das ist möglich. Und es ist traumhaft. Vom Ankunftshafen Rio Marina führt ein hübscher Küstenweg nach Cavo an der Nordspitze. Er führt vorbei an meist niedrigen Häusern in warmen, mediterranen Farben. Die Insulaner passen auf ihr Ambiente auf, da konnten Immobilienhaie und lokale Mafiosi wenig verschandeln.
Der Strand fast menschenleer
Den Frühjahrsurlauber auf der Insel zieht es oft nach Portoferraio, um barfuß über die weißen Steine des Ghiaie-Strandes zu laufen und ein ansprechendes Slowfood-Restaurant zu suchen. Die Bar auf der zentralen Piazza Cavour heißt "Kursaal". Der Koch erklärt später ungefragt auf Deutsch, dass Acciughe die Sardellen sind. Es ist die Zeit der Inselliebhaber, der Segler, der Wanderer - und überhaupt der Naturliebhaber, die neugierig darauf sind, wie weit denn die Tamarisken-Blüte ist, was der Mohn macht und ob die Weinstöcke schon "erwacht" sind. Den malerischen Biódola-Strand haben ein paar Jugendliche beim Volleyballspiel ganz für sich.
Die wenigen Touristen haben Elba für sich
Zu den Stränden von Marina di Campo oder Lacona zieht es da schon etliche mehr. Ein Angler hievt dort einen riesigen Tintenfisch an Land, das Liebespaar im feinen Sand hat dafür natürlich überhaupt keine Augen. Und der Kurzurlauber will noch die Küstenfahrt rund um den 1018 Meter hohen Hausberg Monte Capanne im Westen Elbas schaffen. "It's a beautiful day", dröhnt der neapolitanische Bluesman Pino Daniele aus dem Autoradio. Die Straße windet sich sozusagen auf der unteren Flosse des Fisches Elba hoch nach Capoliveri, einem entspannt wirkenden Ort ganz oben auf dem Hügel. Von dort geht der Blick weit über die Insellandschaft und verschafft jedem Besucher ein grandioses Hochgefühl.
Souveniers
Auf dem Rückweg nach Portoferraio liegt ein Keramikladen, in dem man ein paar schöne, nicht mit grellen Farben und dem üblichen Schnickschnack überladene toskanische Stücke für die heimische Küche erwerben kann. Schöne Mitbringsel sind außerdem Qualitätsöl aus Capoliveri mit garantiert niedrigem Säuregrad und inseleigener Honig.
Die Fähre
Mit der Fähre können Besucher von Piombino Marittima auf Elba übersetzen. Die Schiffe steuern meist Portoferraio, Cavo oder Rio Marina an. Die 10 Kilometer lange Überfahrt dauert rund eine Stunde. Weitere Infos unter www.infoelba.net