Türkei: Viele russische Urlauber erwartet

In Antalya, einem der beliebtesten Reiseziele der Deutschen, könnte es in diesem Sommer eng werden an den Badestränden. Denn Strandnachbarn aus Russland sind auf dem Vormarsch. Der Grund: Spätestens in zwei Monaten und damit rechtzeitig vor Beginn der Sommersaison soll der Visumszwang zwischen der Türkei und Russland aufgehoben werden. Damit sich die meist gut betuchten Gäste auch heimisch fühlen, haben sich einige Hotels ganz auf die russische Klientel eingestellt und sogar berühmte Gebäude aus Moskau nachgebaut. So etwa im "Kremlin Palace", das sie in unserer Foto-Show sehen können. Welche Urlauber nerven Sie im Urlaub am meisten? Stimmen Sie rechts ab!

Hoteliers freuen sich

Die Aufhebung der Visumspflicht sei schon seit einiger Zeit auf der Tagesordnung gewesen und wurde in den Außenministerien beider Länder bearbeitet, berichtet die türkische Tageszeitung Akşam. Nach der Ratifizierung der Rückübernahmeabkommen werde die Aufhebung der Visumspflicht in 30 Tagen in Kraft treten. Türkische Tourismusunternehmer und Hoteliers seien guter Dinge, dass die Visafreiheit zu mehr Buchungen aus Russland führt. Auch Online-Buchungsportale könnten von der neuesten Entwicklung für reisefreudige Russen profitieren.

Neues Buchungsportal für Russland

So expandierte das Online-Buchungsportal TripAdvisor erst kürzlich nach Russland und launchte im November letzten Jahres eine russische Website. Kein Experiment, sondern Kalkül. Denn die Anzahl russischer Urlauber steigt seit Jahren an. Insgesamt wurden 2010 knapp drei Millionen Urlauber aus Russland gezählt, die mit Visum in der Türkei einreisten. Zum Vergleich: Aus Deutschland verbrachten rund vier Millionen Menschen Ihre Ferien im türkischen Nachbarland. In Antalya überschritt die Anzahl der russischen Urlauber zeitweise sogar die der deutschen Touristen, berichtet „russlandonline.ru“.

Urlaub in Moskauer Kulisse

Einige Hotels an der Südküste haben sich ganz auf russische Kundschaft eingestellt. So sind die Gebäude eines Hotels Moskauer Sehenswürdigkeiten – darunter der Kreml und die Basilius-Kathedrale - nachempfunden. Immerhin gilt die neue Urlauberklientel in der Tourismusbranche als Markt mit Geldüberfluss, als „money-rich“. Besonders beliebt als Strandnachbarn sind Russen jedoch nicht. So wollte ein deutscher Pauschalreisender wegen „zu vieler Russen“ in seinem Hotel eine Minderung seiner Reisekosten einklagen, das Düsseldorfer Landgericht wies die Klage jedoch ab (Az.: 22 S 93/09).

Russische und deutsche Urlauber haben Vorurteile

Sie "bräunen ihre hässlichen Körper barbusig in der Sonne" und "grölen in Bars", "besetzen die Liegen früh morgens" - so lautet das Vorurteil nicht etwa deutscher Urlauber gegenüber Russen, sondern das russischer Reisender gegenüber Deutschen. Die „Zuneigung“ beruht offenbar auf Gegenseitigkeit, wie eine Umfrage des russischen Internetportals „SuperJob.ru“ zeigt. Dort belegen die Deutschen den ersten Platz der „nervigsten Touristen“. Zur Versöhnung wäre ein gemeinsames Gläschen Wodka am Strand von Antalya fällig.

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