Gut zu wissen Nur mit Zertifikat: Wann darf sich ein Ort Kurort nennen?

Nicht jede Kurklinik befindet sich in einem Kurort, doch dieser Glaube hält sich hartnäckig. Wann darf sich ein Ort so nennen?
Kurorte sind Gemeindeteile oder Gemeinden, die mit staatlicher Anerkennung zur Durchführung medizinischer Therapien oder zur Erholung geeignet sind. Das Prädikat erhält ein Ort nur dann, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Der nachfolgende Artikel klärt auf.
Wie bekommt ein Kurort sein Zertifikat?
Um das Zertifikat oder das Prädikat Kurort zu erhalten, muss ein wissenschaftliches Gutachten zur Luftqualität, Wasseranalysen und bioklimatischen Analysen vorgelegt werden. Die Orte müssen zudem therapeutisch wirksame Naturheilverfahren nachweisen, sowie die medizinische Versorgung durch Fachpersonal und Ärzte gewährleisten.
Weitere Merkmale sind eine kurortwürdige Infrastruktur. Therapieeinrichtungen, Wandelhallen, ein Kurpark sowie kulturelle und sportliche Angebote sind Pflicht.
Das Kurorte-Gesetz kennt verschiedene Prädikate, darunter:
- Felke-Heilbad oder Felke-Kurort
- Kneipp-Heilbad oder Kneipp-Kurort
- Heilklimatischer Kurort
- Ort mit Heilquellen oder Heilstollen
- Peloid-Kurbetrieb
- Luftkurort
Wie das Gesetz vorgibt, müssen zur staatlichen Anerkennung alle Hauptheilanzeigen und Gegenanzeigen bekannt und wissenschaftlich anerkannt sein.
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Was sind die Merkmale eines Kurortes?
Anerkannte Kurorte müssen, je nach Ausrichtung, verschiedene Merkmale erfüllen. Entscheidend ist ein vorhandenes, heilklimatisches oder medizinisch nutzbares Naturheilmittel. Dazu gehören Thermalwasser, Luft, Heilmoore oder Sümpfe. Es sind regelmäßige Kontrollen erforderlich, um die Erholungsqualität sicherzustellen.
Welche Kurorte sind in Deutschland besonders bekannt?
In Deutschland gibt es über 350 anerkannte Kurorte, von denen manche bekannter sind als andere. Sehr stark frequentierte Gebiete sind:
- Bad Füssing: bekannt für Thermalbäder und verschiedene Therapieangebote
- Baden-Baden: ein historisches Heilbad mit Luxuseinrichtungen und bekannten Thermen
- Bad Kissingen: eines der bekanntesten Heilbäder mit Kurbadkultur
- Bad Homburg: für vielfältige Heilquellen und Kurkliniken bekannt
- Binz (Ostseebad): ein heilklimatisches Seebad mit ausgeklügelter Infrastruktur
- Bad Pyrmont: historischer Kurort mit Heilquellen und modernen Kureinrichtungen
- Bad Wörishofen: Heimat der Kneipp-Kur mit Fokus auf Naturheilverfahren
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Welchen Zweck erfüllen Kurorte?
Kurorte dienen der Gesundheitsförderung und Erholung. Sie bieten die optimalen Bedingungen zum Stressabbau und zur Verbesserung der Gesundheit. Zur Anwendung kommen medizinische Therapien auf Basis von natürlichen Heilmitteln. Kurorte haben außerdem die Aufgabe, die Verbesserung der Lebensqualität durch gezielte Aktivität und Erholung sicherzustellen.
Gut zu wissen: Offizielle Kuren mit Kostenerstattung dürfen in der Regel nur in Kurorten durchgeführt werden. Gesundheitsfördernde Maßnahmen und Rehabilitationen als ambulante oder privat finanzierte Maßnahme sind auch in Nicht-Kurorten möglich.
- verwaltung.bund.de: "Beantragung des Prädikats Kurort"
- landesrecht.lrp.de: "Kurorte Rechte"