Keine Kostenübernahme Skigebiet in Österreich bleibt geschlossen

Skifreunde werden in einem beliebten Skigebiet in Österreich vor abgeschalteten Liften stehen. Großer finanzieller Verlust ist einer der Gründe.
Im österreichischen Skigebiet Aflenzer Bürgeralm wird es in der kommenden Saison keine Abfahrten geben. Der bisherige Eigentümer, Stefan Pierer, hat laut einem Bericht des ORF der Gemeinde eine symbolische Pacht von einem Euro angeboten sowie Pistenraupen und Maschinen im Wert von 90.000 Euro.
Der Unternehmer rechnete aber mit einem Verlust von 100.000 Euro, wenn es ein schlechter Winter sei, mit etwas weniger bei einer guten Saison, so der Bericht. Doch die Gemeinde hat das Angebot wohl abgelehnt: Man geht von deutlich höheren Verlusten aus. Der Betrieb sei ein Minusgeschäft. Die Gemeinde in der Steiermark könne sich das Skigebiet nicht mehr leisten, weil sie weniger Geld aus dem Finanzausgleich bekommt. Man suche aber weiter nach einem Abnehmer.
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Krise in einigen Skigebieten wegen Klimawandel
Besser sieht es für die Mariazeller Bürgeralpe aus. Hier haben sich laut ORF Investoren aus Wien gefunden, die den insolventen Betrieb übernehmen. Die Eigentümerin der Erlebniswelt Kahlenberg, die "Hoch 4 Erlebniswelt Leopoldsberg Betriebs GmbH", übernimmt ab Mitte November die Seilbahnen.
Zuletzt meldete das österreichische Skigebiet Gaißau-Hintersee im Salzburger Land seine Schließung. Es galt als eines der bekanntesten Familienskigebiete der Region. Dreimal meldeten die Eigentümer Insolvenz an, alle Rettungsversuche scheiterten. Das einst als Schneeloch gefeierte Gebiet verlor bald seine Beliebtheit, weil die Schneetage immer kürzer wurden und Touristen ausblieben, berichtet die Skiwebseite Snowplaza.
In der Alpenrepublik müssen immer wieder Skigebiete schließen. Die Gründe liegen zum einen im Klimawandel, der weniger Tage mit Schnee zur Folge hat, und der Unwirtschaftlichkeit von Anlagen, die auf Schnee angewiesen sind. Doch mittlerweile haben einige Gebiete ihr Angebot auf Sommertouristen ausgeweitet. So hat der Schleppliftbetreiber Patrick Wiesenhofer in der Steiermark schon im Sommer 2023 mit dem Trailland eine Mountainbikestrecke angelegt und zog im Sommer mit seinem Lift Radfahrende den Hang hinauf.
"Wir hatten vergangenen Sommer von April bis November 96 Betriebstage und in diesem Winter von Dezember bis erste Februarwoche waren es dann 35. Also ohne der Sommernutzung hätten wir keine Chance, den Schlepplift auch im Winter weiter zu betreiben, das muss man ganz klar sagen", sagte er dem ORF.
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