Forscher veröffentlichen Studie Dieser Sport sorgt für den erholsamsten Schlaf
Schlafstörungen quälen viele Menschen. Sport kann helfen, gut zu schlummern. Aber welche Sportart sollte man betreiben?
Morgens aufwachen ohne Schmerzen und bleierne Müdigkeit, sondern mit dem Gefühl, wirklich ausgeschlafen zu sein – für viele klingt das wie ein ferner Wunschtraum. Schlafstörungen gehören längst zu den häufigsten Volkskrankheiten hierzulande. Dass Bewegung helfen kann, ist bekannt. Doch welche Sportart sorgt tatsächlich für die besten Nächte?
Wissenschaftler der Harbin Sport University in China geben darauf nun eine klare Antwort: Intensives Yoga, zweimal pro Woche (maximal 30 Minuten) über einen Zeitraum von acht bis zehn Wochen, sei das wirksamste Training, um die Schlafqualität zu verbessern.
Yoga schlägt Gehen und Krafttraining
Die Forscher werteten für ihre Arbeit Daten von 30 klinischen Studien mit insgesamt 2.576 Teilnehmern aller Altersgruppen aus. Verglichen wurden verschiedene Sportarten, darunter Yoga, Gehen, Krafttraining sowie traditionelle chinesische Praktiken wie Tai-Chi und Qigong. Als nächstbeste Aktivitäten zur Schlafverbesserung zeigten sich Gehen, gefolgt von Krafttraining, wie die Wissenschaftler im Fachjournal "Sleep and Biological Rhythms" ausführen. Auch hier traten die positiven Effekte den Angaben nach innerhalb von acht bis zehn Wochen ein.
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Warum gerade Yoga so effektiv ist
Warum Yoga beim Schlaf so heraussticht, konnten die Forscher nicht vollständig erklären. Frühere Studien deuten jedoch darauf hin, dass Yoga neben der körperlichen Anstrengung auch das parasympathische Nervensystem aktiviert – jenes, das den Körper in Ruhe und Erholung versetzt.
Die Forscher erheben keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit. Sie schreiben: "Bei der Interpretation der Ergebnisse von Studien zu Schlafstörungen ist Vorsicht geboten, da nur eine begrenzte Anzahl von Studien berücksichtigt wurde und die Population mit Schlafstörungen einzigartige Merkmale aufweist."
Wissenswert
Das parasympathische Nervensystem ist ein Teil des vegetativen Nervensystems und wird auch als "Ruhe- und Verdauungsnerv" bezeichnet. Es ist für die Steuerung von Körperfunktionen zuständig, die der Entspannung, Erholung und dem Aufbau von Energiereserven dienen. Im Gegensatz zum Sympathikus, der bei Stress aktiviert wird, sorgt der Parasympathikus für eine Verlangsamung der Herzfrequenz, eine Steigerung der Verdauungstätigkeit und eine allgemeine Entspannung des Körpers.
Vorsicht vor späten Work-outs
Allerdings gilt: Intensives Training sollte nicht kurz vor dem Zubettgehen stattfinden. Eine weitere Untersuchung mit mehr als 14.000 Teilnehmern zeigt, dass ein Vollgas-Work-out zwei Stunden vor dem Schlafengehen den Einschlafzeitpunkt um mehr als 30 Minuten verzögern und die Gesamtschlafdauer verkürzen kann. Wird dagegen mindestens vier Stunden vor der üblichen Schlafenszeit trainiert, hat Sport keine negativen Auswirkungen auf den Schlaf.
- springer.com: "Effects of sleep interventions on health outcomes" (Englisch)
- nature.com: "Dose-response relationship between evening exercise and sleep" (Englisch)
- independent.co.uk: "Exercises to improve sleep, including yoga" (Englisch)
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