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Wutrede von VW-Chef Thomas Schäfer vor Topkräften: "Der Dachstuhl brennt"


VW-Chef warnt
"Der Dachstuhl brennt"


Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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VW-Markenchef Thomas Schäfer: Ein perfekter Sturm ziehe auf.Vergrößern des Bildes
VW-Markenchef Thomas Schäfer: "Ein perfekter Sturm" ziehe auf. (Quelle: IMAGO)

Es sei ein "letzter Weckruf": In einem Meeting mit Topkräften wählt VW-Markenchef Thomas Schäfer klare Worte zur Unternehmenslage. Ein "perfekter Sturm" ziehe auf.

Die Nerven im Wolfsburger Spitzenmanagement liegen blank. VW-Markenchef Thomas Schäfer schlug in einer Videoschaltung mit seinen weltweiten Führungskräften Alarm. Er warnte vor einem "perfekten Sturm", der auf den Autobauer zukomme, berichtet das "Manager-Magazin".

Schäfer bezeichnete seine Ansprache sogar als "letzten Weckruf". Eine drohende Rezession und die Tatsache, dass die Wettbewerber im Volumengeschäft deutlich mehr verdienen als die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns, bereite große Sorgen: "Der Dachstuhl brennt", warnte Schäfer.

"Unser Autogeschäft ist krank"

Als unmittelbare Reaktion auf die schwierige Lage verhängte Schäfer einen Ausgabenstopp. Zuvor hatte er angekündigt, das Ergebnis der Marke in den nächsten drei Jahren um zehn Milliarden Euro verbessern zu wollen.

Das könnte aber schwierig werden. VW-Finanzvorstand Patrik Andreas Mayer soll in der Videoschaltung gesagt haben: "Unser Autogeschäft ist krank". Die aktuelle operative Rendite von dreieinhalb Prozent stamme ausschließlich aus dem Teilegeschäft und Lizenzeinnahmen aus China.

Besonders schwierig entwickelt sich offenbar die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Obwohl VW erst kürzlich in Emden, Brüssel und Wolfsburg zusätzliche Produktionskapazitäten für seine ID-Modelle geschaffen hat, schrumpft der Auftragsbestand rapide.

Nachfrageprobleme in Deutschland

VW leidet unter einer geringen Nachfrage nach E-Autos in Deutschland: Die Auftragseingänge liegen demnach im Privatkundensegment deutlich unter dem geplanten Jahresziel. Zuletzt gab es auch Schwächen in den Geschäften in China. VW spüre zurzeit "ebenso wie andere Automobilhersteller eine allgemeine Kaufzurückhaltung bei Elektroautos", bestätigt eine Sprecherin des Unternehmens gegenüber dem "Handelsblatt". Von den in Europa zwischen Januar und Mai 97.000 produzierten Fahrzeugen der Modellreihe "ID" seien nur 73.000 verkauft, geht aus Zahlen des Datendienstleisters Marklines hervor.

"Die wissen nicht, wohin damit"

Die Aussichten für den Elektrobereich werden sich ab September weiter verschlechtern, da dann die Elektroförderung für Flottenkunden ausläuft. Da die ebenfalls sinkende Nachfrage nach Verbrennerfahrzeugen den Rückgang nicht ausgleichen kann, sieht der Konzernvertrieb bereits die Jahresziele in Gefahr.

Schon jetzt haben einige Händler mit überzähligen Elektroautos zu kämpfen. "Bei einigen fuhren zuletzt ungefragt ganze Lkw voll mit ID-Fahrzeugen vor", berichtet ein VW-Partner. "Die wissen nicht, wohin damit." Um die Situation in den Griff zu bekommen, hat VW bereits Leiharbeiter aus den Werken abgezogen und den Dreischichtbetrieb in Zwickau auf zwei Schichten umgestellt.

Verwendete Quellen
  • manager-magazin.de: "Weckruf in Wolfsburg – die Brandrede von VW-Chef Thomas Schäfer" (gebührenpflichtig)
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